Eigentlich habe ich noch in jedem Urlaub nach Spielwarengeschäften Ausschau gehalten. Aber es gibt irgendwann doch das erste Mal. Im letzten Sommerurlaub hab' ich drauf verzichtet, mich vorher ganz und gar nicht darüber informiert, wo eines sein könnte. Früher hätte ich alle abgeklappert. Dieses Mal habe ich noch nicht mal ein Spiel gekauft. Warum auch? In den Spielwarenläden in U.K. gibt’s doch sowieso kaum Spiele, wenn dann höchstens Mainstream zu richtig saftigen Preisen. Die allgegenwärtigen Charity-Shops, in denen es immer nach Flohmarkt, Keller und Dachboden duftet, waren auch wenig ergiebig. Immerhin, da bin ich fast immer rein. Aber selbst in London habe ich auf den Besuch einschlägiger Läden verzichtet, zumindest auf den gezielten Besuch.
Dass ich in der Markthalle in Greenwich mehr oder weniger zufällig über einen echten Spieleladen gestolpert bin, war der reine Zufall. Ich hätte dort nie und nimmer einen so ausgefallenen Laden vermutet. All die diversen, stets sehr interessanten und immer wieder anderen Markthallen habe ich sonst nirgends ausgelassen und bin noch nie in einen Spieleladen geraten. Allerhöchstens an einen fliegenden Buchhändler, der auch ein paar Schachteln dabei hatte. Keine dieser Markthallen sollte man auslassen, lebt doch dort das altmodische, recht exzentrische und ziemlich skurrile Britannien fort.
Und natürlich gab es in dem Laden in Greenwich sogar handfeste gamer's games. AGRICOLA und AXIS & ALLIES standen ganz oben im Regal. Berühren nicht gestattet. Und vom Kunden von dort oben herunter geholt werden durften sie auch nicht. Der Laden selbst war tatsächlich gut besucht, gekauft wurden aber eher Gimmicks: Postkarten, Murmeln, Traditionelles … der übliche, eher preiswertere Schnickschnack. Gut, dass ich dort nicht extra hingepilgert bin. Gut, dass ich diese Markthalle besucht habe. Dass ich dann sogar in der Markthalle in Covent Garden auf einen Games Workshop Laden gestoßen bin, spricht Bände. Diese Markthalle ist zwar auch sehr schön, atmet aber längst nicht mehr den Charme echter Ursprünglichkeit. Die Gegend ist halt doch sehr touristisch.
Eigentlich lohnt sich nur noch eine Pilgerreise, die ich jedes Jahr mache. Im Oktober ist diese Pilgerreise Pflicht. Im Oktober pilgere ich nach Essen. Im Oktober bin ich dort nicht allein.
Das komplette Ende:
... des Urlaubs (August 2010)
... allen Wählens (Juli 2010)
... allen Pflichtspielens (Juni 2010)
... aller Weiblichkeit (Mai 2010)
... aller German Games (April 2010)
... aller Spontankäufe (März 2010)
... aller Unterschiede (Februar 2010)
... aller Verrisse (Januar 2010)
... allen Suchens (Dezember 2009)
... aller Neutralität (November 2009)
... aller Schnäppchen (Oktober 2009)
... aller Vorbestellungen (September 2009)
... aller Originalität (August 2009)
... allen Siedelns (Juli 2009)
... des Jahrgangs (Juni 2009)
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