Freitag, 31. Januar 2014

Das Ende aller Füllsel?

Ich hab' ja einige Zeit echt geglaubt, die Verlage hätten gar keine Füllsel im Programm. Kennen Sie doch?! Das sind so Spiele, die keiner eigentlich braucht, aber dennoch angeboten werden. So Fingerübungen, kleine – manchmal sogar größere - Spiele ohne irgendeine interessante Wendung, ohne besondere Herausforderung. Sie wissen schon, wie ich's meine. Ich hab' diese Sorte Spiel wirklich nicht vermisst. Gegeben wird es sie haben, mit Sicherheit sogar. Aber warum soll ich mich um derlei Spiele kümmern? Tja, ein paar sind mir dann doch untergekommen. Suchen Sie mal hier bei mir nach Spielen, die gar nicht oder nur so gehen. Sind tatsächlich schon ein paar, hab' ich aber mittlerweile alle verdrängt. Sind gedanklich gestrichen und stehen auf der Abschussliste.
Müsste nicht noch eine weitere Säuberungswelle durch meine Sammlung gehen. All' die Spiele, die bei mir im Blog unter „geht“ laufen, hätten doch sicher dasselbe Schicksal verdient. Die brauche ich doch auch nicht, gibt doch Besseres. Wohin soll das denn bitte führen? Wenn jeder die Messlatte immer höher hängt, ist irgendwann auch das letzte Spiel unterhalb von „geht immer“ ein Füllsel und damit überflüssig.
Muss ich wirklich so weit gehen, die Spiele immer und immer wieder dreschen, bis auch der letzte Spielespelz verschwunden und nur noch „das“ Spielekorn übrig ist? Ist das eigentlich nicht die absolute Anmaßung, diese netten, soliden Spiele – manchmal sehr subtil – als nicht erforderlich abzukanzeln? Ich bleibe dabei: Spiele mit dem Prädikat „geht“ haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Ihnen gewähre ich Asyl, sie dürfen in meiner Sammlung bleiben. Zumindest vorerst. Die anderen aber, die „geht überhaupt nie, geht gar nicht, geht so“ Spiele müssen weg, nehmen mir nur unnötig Platz weg. Aber wer weiß, irgendwo außerhalb der Spieleszene gibt’s bestimmt Menschen, die derlei Spiele lieben. Und wenn's nur Autor und Redakteur sind.

Dienstag, 28. Januar 2014

+ Bruxelles 1893 von Pearl Games

Etienne Espreman: BRUXELLES 1893 für 2 bis 5 Personen mit Illustrationen von Alexandre Roche bei Pearl Games 2013, Vertrieb bei Heidelberger

Was hat Brüssel schon zu bieten?! Anno 1894?! Mit dieser Optik leider nicht so viel. Richtig jugendstilig kommt das Spiel nicht rüber. Das könnte an den schlappen Braun-, Ocker- und Beigetönen liegen. Bin ich mit der Grafik der Pearl-Spiele etwa zu kritisch? Ich mag sie einfach nicht leiden. Ist halt so, den Verlag trifft natürlich keine Schuld. Mein Geschmack passt halt nicht zu deren Stil. Immerhin hindert die Grafik mich nicht sonderlich, BRUXELLES 1895 heute mit Astrid zu spielen.
Und ich bin erst mal verwirrt. Wo kann ich agieren, was ist wie verwoben, welche unterschiedlichen Wege zu Siegpunkten gibt’s?

Donnerstag, 23. Januar 2014

Das 231. Montagsspielen (1/2014) am 06.01.2014 mit Bruxelles 1893 und Ugo


Normalerweise funktioniert das immer. Wir müssen nur einfach ein Spiel anfangen, schon steht auch der letzte Nachzügler auf der Matte. Heute klappt das nicht, aber immerhin kommt noch ein Anruf, als wir anfangen aufzubauen. Hätten wir nur früher damit gestartet, statt erst noch zu quatschen, dann wären wir vielleicht sogar zu Dritt gewesen. Also spielen wir heute zu Zweit. Immerhin bleiben unserem dritten Mann so fast 1,5 Stunden An- und Abfahrt erspart.

Astrid ist wie immer perfekt vorbereitet, hat die Regeln zu BRUXELLES gut drauf und kann’s aus der Hand erklären. Ob ich’s auch verstehe? Mmh, bin etwas verwirrt … wieder so ein Spiel mit 1001 Möglichkeit, Punkte zu machen. Mal sehen, ob ich das alles peile, meinen Weg durch 2002 Möglichkeiten finde.
Danach bleibt noch Zeit für UGO. War das eigentlich so was wie der Geheimtipp während der letzten Spieletage? Ist doch nur ein Kartenspiel, ein Stichspiel zumal … und es war sogar ziemlich preiswert. Ich hab’s in Essen für 10 € erstanden. Eines der wenigen Spiele, die ich in Essen überhaupt gekauft habe.
Da hör’ ich ja manchen wieder sagen: „Für 10 € kann man nichts falsch machen!“ Das sehe ich mittlerweile anders, denn ein mittelgutes Spiel wird selbst durch einen Schnäppchenpreis nicht besser. Bestenfalls ist der Schmerz geringer, wenn es sich als mäßig entpuppt oder schlimmer nach der Messe ungespielt bliebt. Na ja, immerhin kann man ja in Essen die Spiele vorher spielen. Mach’ ich ja eigentlich aus Zeitmangel sowieso nie, außer bei … UGO. Mit Stefan bot sich die Chance auf eine Zweierpartie. Hätte ich UGO danach liegenlassen sollen? Vorsicht, denn jetzt kommt Küchentisch-Psychologie ins Spiel: Für ein noch so billig erstandenes Spiel wird wohl kein Käufer behaupten wollen, dass es nichts tauge. Wie sollte man denn sonst diese Ausgabe rechtfertigen?

Dienstag, 21. Januar 2014

Wirbelwörter aus der Süddeutsche Zeitung Edition (Teil 4 von 4)

Thema: Wir zeigen den anderen, wer der beste ist. Nee, Quatsch und doch keiner, denn hier ist Bildung gefragt bei Wortfindungsakrobatik unter Zeitdruck. Wer als erster ein Wort zu einem gesuchten Begriff findet, bei dem ein, zwei, drei oder vier erwürfelte Buchstaben enthalten sind, ist King of Currywurst.
Optik: Ich würde sagen: Magenta! Ansonsten schlicht. 60 kleine Karten und vier Holzwürfel mit Buchstaben drauf: A, F, I, L, R, S + A, E, G, M, R, T + B, H, I, N, O, S sowie D, E, K, N, T, U.
Mechanik: Ich musste Ihnen die Verteilung der Buchstaben so genau beschreiben, denn jetzt geht’s ans Eingemachte: „Rund um die Luftfahrt“ - 2 Würfel - A und R. Ich: „United Airlines“ und die Karte ist meines. Ihr „Radar“ kam ja leider zu spät. Weiter: „Rund ums Auto“ - 3 Würfel – F, I und H. Ich: „Ersatzreifen“ So schnell kann's gehen, dass ich Ihnen die Karte erneut wegschnappe.

Donnerstag, 16. Januar 2014

Verfünft aus der Süddeutsche Zeitung Edition (Teil 3 von 4)

Thema: Wir puzzeln uns ein Kreuzworträtsel.
Optik: Ich würde sagen: Blau! Ansonsten schlicht, sehr schlicht sogar. Alles aus Pappe: Spielfeld mit Kramerleiste und winzigem Punktezähler, dafür viele Buchstaben, 40 in weiß, drei Mal mehr in blau.
Mechanik: Reihum nimmt jeder nach Wahl einen weißen Buchstaben. Viele Vokale, weniger Konsonanten und nur 1x ein X, Y und Z. Sie ahnen, was Sache ist. Die Buchstaben sind in etwa so häufig auf die weißen Plättchen verteilt, wie sie in der deutschen Sprache vorkommen. Das ist wichtig zu wissen, denn das ist die einzige Änderung zu einem Papier-und-Bleistift-Spiel, das ich schon vor 20 Jahren gespielt habe.

Dienstag, 14. Januar 2014

Sprücheklopfer aus der Süddeutsche Zeitung Edition (Teil 2 von 4)

Thema: 60 Sprichwörter neu gemischt.
Optik: Ich würde sagen: Gelb! Ansonsten schlicht. 60 große Karten, auf der Vorderseite steht der Anfang eines Sprichworts im gelben Rand, auf der Rückseite dessen Ende ebenfalls im gelben Rand.
Mechanik: In der Schachtel sind tatsächlich drei Varianten und allen drei hängt derselbe redaktionelle Makel an. Um wie viel einfacher wäre SPRÜCHEKLOPFER zu spielen, wenn nicht jede Karte vorne und hinten gelb wäre. Macht die Unterscheidung zwischen Anfang und Ende eines jeden Sprichworts viel leichter. Nunja, Chance vertan, es geht ja auch so, nur nicht so elegant. Also?!
Im SPRÜCHELEGER spielen wir in etwa ÄPFEL ZU ÄPFELN oder auch WIE ICH DIE WELT SEHE.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Drei Spiele aus der Süddeutsche Zeitung Edition - Start der Miniserie (Teil 1 von 4)

Knizia mischt mit

Reiner Knizia ist heutzutage irgendwie omnipräsent - in allen Bereichen der Branche taucht sein Name auf! Das Ipad hat er auch schon erobert. Als Apps gibt’s aber nicht nur Altes neu aufgekocht, Dr. Knizia entwickelt auch ganz neue, manchmal sehr spezielle Spiele für die Apple- Welt. Für Android auch? Ich weiß es nicht, da hab' ich kein Gerät für.
Und bei www.dicepl.us ist er auch mit im Boot. DICE+ ist ein elektronischer Würfel fürs Ipad, ist so etwas wie die haptische Ergänzung zur App. Wer traut schon dem eingebauten Zufallswürfelergebnis?! Knizia steuert zu DICE+ SUPREMACY bei, was immer das für ein Spiel ist. Jedenfalls wird es nur mit dem DICE+-Würfel funktionieren. Dieses Zusatzgerät fürs Ipad hat in Knizias Augen tatsächlich Gnade gefunden. Es muss wohl was sein, denn sonst würde er seine eigene Aussage konterkarieren: „Playing with pawns on iPad screens forces old concepts onto new worlds. This is not the future, it is the past! Go and find a better future!“ hat er am 10.01.12 gezwitschert … wohl in Bezug auf die Ipawn-Spiele von Jumbo, die genau diesen Weg einschlagen … und tatsächlich nichts taugen.
Anscheinend wird Reiner Knizia gerne gebucht, wenn ein Verlag neu in unsere Spielewelt eintreten will.