Samstag, 31. Mai 2014

Das Ende aller Spielekritik (IV) - Schleichwerbung

Ich schreib’ seit ewigen Zeiten Spielekritiken. Seit Anfang der 90er habe ich oft genug Spiele gegen den Strich gekämmt. Klar, dass ich Vorlieben und Abneigungen habe. Merkt hoffentlich jeder, der mich in der Fairplay oder hier liest. Was ich mir aber nie hab’ nehmen lassen, ist ein klarer Blick auf die Spiele. Will heißen, dass ich auch Freunden die Wahrheit sagen muss! Von wegen der Szene, in der sich ja alle gut kennen und jeder mit jedem gut Freund sein sollte. Nützt ja nix, schlechten Spielen wortreich noch das letzte Quentchen Güte anzudichten. Frei nach dem Motto: Die und die Zielgruppe findet das Spiel unter diesen und jenen Bedingungen bestimmt gut. Ja, ist schon wahr, aber ich gehöre meistens nicht zu der auserkorenen Zielgruppe. Ich kann an einem Spiel immer nur das bewerten, was das Spiel mit meinen Mitspielern und mit mir macht. Ich käme folglich nie auf den Gedanken, ein Spiel zu loben, wenn es in meinen Spielekreisen floppt. Außer natürlich, ich fände es trotzdem genial und deshalb spielenswert. Also, immer schön ehrlich bleiben … in erster Linie mir selbst gegenüber.

Dienstag, 27. Mai 2014

Rezension: Dominion - Dark Ages von Hans im Glück

Donald X. Vaccarino: DOMINION DARK AGES für 2-4 Spieler mit Grafik von Matthias Catrein und vielen anderen, Cover von Ryan Laukat bei Hans im Glück 2012 im Vertrieb bei Schmidt Spiele

Ich bin wieder angefixt

Ich hab' ja schon mein Ende von DOMINION ausgerufen. Zu viele Karten, zu viele Möglichkeiten und dann noch die BLÜTEZEIT. Alles von allem und alles im Überfluss. Das hat mir alles genommen: Auch noch den letzten Rest. „Lieber habe ich schlanke Decks, knappe Ressourcen ohne viel Schnickschnack.“ Genau das hält DARK AGES, die sechste Erweiterung, zudem die letzte von Hans im Glück. Lag schon länger im Stapel der noch zu spielenden Spiele, für die ich eigentlich fast gar keine Hoffnung mehr hatte. Haben Sie auch solche Spiele, die Sie immer schon mal spielen wollten, aber die dann doch irgendwann im Regal verschwinden? DARK AGES war kurz davor, in den Tiefen meiner Sammlung unterzugehen.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Das 239. Montagsspielen (9/2014) am 07.04.2014 mit Lewis & Clark und Skull King


Wir treten wieder zu zweit an. Was sollen wir spielen? Endlich POLIS oder doch ANTIKE DUELLUM? Wären ja mal fällig… Ach, letztes Mal hatten wir doch LEWIS & CLARK auf dem Tisch, hat uns gut gefallen. Warum nicht nochmal spielen? Machen wir … und fast bin ich geneigt, dass LEWIS & CLARK eher ein Zwei-Personen-Spiel ist. Warum noch mit mehreren spielen? Wir optimieren doch sowieso in erster Linie unser Kartendeck. Jeder zusätzliche Mitspieler verlängert nur die Downtime. Ist schließlich immer einiges zu bedenken, wie es am besten vorwärts geht.
Dieses Mal wissen wir beide, wie wichtig Indianer sind. Das Ziel ist klar: Unabhängig werden vom Indianerdorf, denn dort eingesetzte Indianer schnappt sich nur der Gegner. Also erst möglichst viele Indianer einsacken, vorher natürlich in Boote investieren. Indianer verstärken ganz elegant meine Personenkarten, ohne dass man dafür eine weitere Karte verwenden muss. Und zurück ins Dorf muss man sie dann auch nicht wieder schicken. Nur sollte man dann auch nicht zu viele Karten im Deck haben, denn das treibt den Kundschafter beim Lageraufschlagen zu weit zurück.

Montag, 19. Mai 2014

Rezension: Skull King von Schmidt Spiele

Brent Beck: SKULL KING für 2-6 Spieler mit Grafik von Eckhard Freytag bei Schmidt Spiele 2014

Thema: Piraten stechen, ganz zivilisiert in einem ganz zivilisierten Stichansagespiel.
Optik: Ganz schön schwülstig, jedenfalls die Piraten. Das Cover finde ich genauso wie die Rückseite der Karten grandios, höhöhö, ist ja auch dieselbe Grafik. Überhaupt ist es die beste Kartenrückseite seit langem.
Mechanik: 10 Runden Stiche ansagen. In der ersten Runde mit einer, in der letzten mit 10 Karten. Das hatten wir schon, ich kenne das noch als „Hühnerleiter“ mit dem ganz normalen Rommée-Blatt. Also muss es noch mehr zu bieten haben, auch mehr als nur WIZARD.

Dienstag, 13. Mai 2014

+ Lewis & Clark von Ludonaute

Cédrick Chaboussit: LEWIS & CLARK für 1 bis 5 Personen mit Illustrationen von Vincent Dutrait bei Ludonaute, deutsche Ausgabe bei Heidelberger 2014

Ein Wettrennen?! Danach sieht's auf den ersten Blick gar nicht aus, denn die Rennstrecke drückt sich gekonnt an den Rand des Spielfelds. Ist ja eigentlich auch nur eine Kramerleiste für Bewegungspunkte, die man sich über vielerlei Möglichkeiten verschaffen kann. Im eigenen Deck ist der Chef der Expedition, der Fleisch, Pferde und Kanus in Bewegung ummünzen kann. Die anderen „Personen“ sind Zuarbeiter, besorgen Holz, Felle und Ausrüstung. Und um die Zuarbeiter sollte man sich kümmern, die gibt’s nämlich zu kaufen. Felle und Ausrüstung muss man dafür bezahlen. Immerhin werden diese Arbeiter immer billiger, bevor sie ganz aus der Auslage verschwinden.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Das 238. Montagsspielen (8/2014) am 31.03.2014 nur mit Lewis & Clark


LEWIS & CLARK hat sich wirklich gut vor mir versteckt. Während der letztjährigen Spieletage in den neuen Essener Hallen hab’ ich die Herren Lewis und Clark erst nicht gefunden. Und als ich am Samstag den Verlagsstand endlich ausgemacht habe, war das Spiel natürlich längst vergriffen. Tja, sei’s drum, ich bin ja mittlerweile geduldig. Die große Erkenntnis hat mich längst ereilt: Essen ist nicht alle Tage, gute Spiele kommen wieder, keine Frage. Oft auch keine Frage, dass die zweite Auflage sogar besser ist … und dann auch oft auf deutsch erscheint. Ob die zweite Auflage von LEWIS & CLARK besser ist oder nicht, kann ich aber gar nicht beurteilen. Die Erstauflage habe ich weder in Händen halten noch ansehen können.

Dienstag, 6. Mai 2014

Das 64. Großspielen am 01.04.2014 nur mit zwei Love Letter



Jost Schwider hat mir auf Google+ empfohlen, mit mehr als vier Mitspielern zu spielen. Alles was man dazu braucht ist ein zweites LOVE LETTER. Mit den Großspielern ergibt sich heute die Gelegenheit. Bislang waren die Erfahrungen mit LOVE LETTER eher durchwachsen. Je nach Spielegruppe tendierten die Mitspieler von begeistert bis geht so. Liegt ja auch immer daran, wie viel sich die Spieler merken können, wie weit sie subtiles Spiel mögen. Subtile Spiele haben es ja immer schwer, bin ja letztens noch mit MASCARADE bei den Großspielern gescheitert.
Und was soll ich sagen: LOVE LETTER fluppt heute … irgendwann hat noch jeder begriffen, was bestimmte Karten in bestimmten Situationen bedeuten. Und wer in der letzten Runde seinen letzten verbliebenen Gegner nicht mit dem Prinzen dazu zwingt, die letzte Karte abzulegen, hat den Sieg auch nicht verdient. Die Prinzessin war nämlich noch gar nicht „gefallen“, ist also auf der Hand oder liegt als Reservekarte in der Schachtel. Tja, danach gewinnt der Gegner mit der Prinzessin … und das ohnehin schon lautstarke Gejohle und Gestöhne schwillt noch mal an.
Auf boardgamegeek.com gibt’s ganz versteckt ein paar Vorschläge, wie man die Karten für mehr als vier Mitspieler auswählen sollte. Wir spielen zu siebt heute zusätzlich mit einer Gräfin, zwei Prinzen, zwei Zofen, zwei Baronen, zwei Priestern und drei Wächterinnen aus dem zweiten Spiel. Prinzessin und König sind nur einfach dabei. Und es hat geklappt … Die heutigen beiden Partien um jeweils zwei Herzen haben mir bislang am besten gefallen. Und wir haben bewiesen, dass auch subtile Spiele ganz vorzüglich funktionieren können. Wird dann Pegasus eine Maxiversion von LOVE LETTER auf den Markt bringen oder es den Liebhabern weiterhin zumuten, sich zwei Exemplare zulegen zu müssen? Sei’s drum, die Investition in ein zweites LOVE LETTER hat sich heute schon ausgezahlt.

Heute spielen Moni, Andrea, Diane, Betty, Jürgen, Steve und ich.