Freitag, 31. Juli 2009

Das Ende ... allen Siedelns

Ich spiele gerne DIE SIEDLER VON CATAN, und ich gewinne gerne DIE SIEDLER. Oft genug. Das wissen meine Mitspieler ganz genau. Deshalb bleibe ich beim Tauschen außen vor. Wer tauscht schon gerne mit einem, der sowieso meistens gewinnt. Nicht nur, dass meine Mitspieler gar nicht mehr mit mir handeln, allerhöchstens mal ausnahmsweise, immer aber widerwillig. Dagegen hilft kein Lamentieren, darauf muss ich mich einstellen. Das darf einem nichts ausmachen. Einige CATANer wissen genau, was Mobbing heißt. Andere verstehen sich in der Kunst des Hetzens. Nicht dass mir DIE SIEDLER deswegen keinen Spaß mehr bereitet. Es ist eine Herausforderung, immer und jederzeit gegen die drei anderen auf CATAN zu gewinnen.
Ich gewinne immer noch oft genug, allerdings auf eine unlautere Art und Weise. Unlauter nur in den Augen meiner Mitspieler, denn es geht immer regelkonform zu. Statt wie wild Straßen zu bauen, Dörfer und Städte zu gründen, beschränke ich mich nach vier Dörfern auf Entwicklungskarten, Entwicklungskarten und nochmal Entwicklungskarten ... und einen 3:1-Hafen. Ich kaufe Karten, kaufe mir die größte Rittermacht, Extra-Rohstoffe, alle Siegpunkte. Ich brauche dafür nur wenig Platz auf CATAN, aber zwingend Erz, Schaf, Korn. Und das zu bekommen wird jetzt neuerdings immer schwieriger. Die anderen wissen einfach Bescheid, ich fühle mich durchschaut. Die Gegner besetzen jetzt sogar immer alle lukrativen Erzfelder, wenn sie vor mir an der Reihe sind. Was soll ich dann noch machen? Ich „siedle“ eben auf die alte Tour, die urcatanische: Straßen, Dörfer, Städte. Dafür brauche ich mehr Platz und auch zwingend die längste Handelsstraße. Macht mir aber weniger Spaß. Die heimliche, die überraschende, die ganz und gar nicht unlautere Strategie mit den Entwicklungskarten liegt mir mehr.

Wolfgang Friebe

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