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Donnerstag, 12. Juli 2012

+ Photo Party von Cocktail Games

Marc Tabourin und Laurent Escoffier: PHOTO PARTY für 6 bis 15 Spieler bei Cocktail Games 2011, Herstellung und Vertrieb durch Hutter Trade GmbH + Co KG, Illustration von Olivier Fagnère

Ist nicht doch ein bisschen Skepsis angesagt für ein Spiel, bei dem wir Fotos von uns selbst schießen müssen und dabei gleichzeitig noch Aufgaben erfüllen müssen? Die manchmal sehr speziellen Aufgaben stehen auf Karten. Die habe ich vorab nach der zur Verfügung stehenden Örtlichkeit und dem sportlichen Vermögen der Mitspieler ausgewählt. PHOTO PARTY lässt sich nicht unbedingt in jedem Wohnzimmer mit x-beliebigen Mitspielern spielen. Das vorab als wichtige Einschränkung.
Auf den Karten ist abgebildet, was die ganz Bagage vor der Kamera machen muss. Und dann auch noch zum richtigen Zeitpunkt, nämlich dann, wenn es „klick“ macht. PHOTO PARTY funktioniert am besten mit Selbstauslöser. Die „Modells“ sollten also herunter zählen, wann es klickt und sich oder einen Gegenstand im richtigen Augenblick passend positionieren.


Ersteinschätzung: Die Aufgaben sind entscheidend … für den Spaß der „Modells.“ Manche Aufgaben sind zu schlicht, andere bringen richtig Spaß in die Bude … oder auf die Wiese. Ganz schlicht, doch immer wieder ein hübsches Ergebnis: Auf dem Foto am höchsten in der Luft zu sein. Oder auch Ludwig XVI: Der Kopf ist ab, aber der Rest vom Körper ist noch im Bild. Dafür sollte jeder ungefähr wissen, wo das Foto oben, unten, rechts und links zu Ende ist. Dumm, wenn außer dem Hintern auch noch der Kopf im Bild bleibt. Wir wollen den lieben Ludwig nur ohne Kopf sehen.

Ist eine Serie von 10 Karten im Kasten, werden die Punkte vergeben. Die Punktevergabe ist der brutalstmögliche Bruch für die Party. Es macht Puff … die Stimmung geht baden … und nur noch die Punkte zählen, zumal jetzt Technik ran muss. Die Fotos sollten schon aufs Notebook und/oder gleich ins Netz. Das dauert, und die Auswertung auch. Am besten, ich mach' das später, stell' die Fotos samt der Punktevergabe ins Netz. Das vermeidet Diskussionen, jedenfalls die, die entstehen, wenn mir alle bei der Punktevergabe über die Schulter schauen können und jeder meint mitdiskutieren zu müssen. Zu Hause bleibe ich als Selbstauslöserfotograf Herr über die Punkte. Wobei eine gemeinsame Auswertung mit großem Geknubbel vor dem Monitor auch echt lustig sein kann.


Mensch, was sind die Fotos verzerrt. Das extreme Weitwinkelobjektiv ist doch nicht der Weisheit letzter Schluss, lässt viel zu viel Raum … und das macht es schon schwierig sich zu positionieren.
Gewinner: Johannes gewinnt souverän mit 5 Punkten. Die Punkte der anderen: Betty 3, Inga 2, Peter 2, Moni 2, Steve 4, Martin 3, Andrea 1, Jürgen 2 und Diane 4. Bei diesem Spiel mache ich keine Punkte.
Mittelmäßigkeit: PHOTO PARTY ist zu anders, zu originell, zu witzig, als dass nur ein Hauch Mittelmäßigkeit zu erkennen wäre. Da muss der Pünschge her, den ich nur für ganz besondere Originalität im Spiel vergebe.

Hier geht es zum kompletten Fotoalbum des 41. Großspielens.

Montag, 5. Dezember 2011

Rezension: Tokyo Train

Walter Obert: TOKYO TRAIN für 14 oder jede durch 7 teilbare Anzahl, in der Grundversion für 4, 6 oder 8 Personen bei Cocktail Games 2010, Vertrieb durch Hutter Trade

Thema
In der japanischen U-Bahn sitzen 2,3 oder 4x6 Passagiere nicht auf ihren zugewiesenen Plätzen, zwei oder mehr Schaffner sorgen für Ordnung auf den Sitzplätzen. Und das alles auf Japanisch.


Optik
Erstmal absolut unscheinbar. In der kleinen Metalldose stecken die Karten: Wer wie sitzen muss. In unserem Fall zu Vierzehnt brauchen wir die Passagierkarten eigentlich nur zum Kennzeichnen, wer welche Farbe spielt.


Mechanik
Vorne stehen die beiden Schaffner, wollen für Ordnung sorgen. Jeder hat seinen eigenen Wagen mit je sechs Mitspielern. Zwei nebeneinander, drei Reihen hintereinander. Und jeder der Mitspieler hat eine Farbe. Und schon bricht das Chaos aus: „Hatsugansei“ ruft der eine, „Nigawarai“ der andere Schaffner, dazu wird wild gestikuliert. Beide meinen jeweils den grünen Mitspieler in ihrem Wagon, der jetzt die Plätze tauschen soll. Es gibt eigentlich nur drei Gesten mit Händen und Armen: für den Wechsel zweier Personen in Längsrichtung von der hinteren zur vorderen Reihe, für den kurzen Tausch in Längsrichtung von der hinteren oder vorderen Reihe in die mittlere Reihe. Bleibt nur der Quertausch innerhalb einer Reihe. Und dazu wird auf Japanisch fröhlich gebrüllt: „Nihongakusha“ für Gelb, „Nakayasumi“ für Pink im anderen Abteil. Das Chaos nimmt seinen Lauf, besonders im Mittelgang zwischen den beiden Abteilen.


Fazit Natürlich muss jeder wissen, was der Befehl bedeutet und was gerade gerufen wird. Das erfordert eine gewissen Transferleistung … und gibt oft zu brüllendem Gelächter Anlass. Wenn der Schaffner vorne wie wild gestikuliert und schreit und sich im Zug nix bewegt, weil ein Passagier mal wieder verpennt, dass er gemeint ist.
Natürlich lässt sich das auch zu Viert, zu Sechst oder Acht spielen. Dann werden statt echter Menschen nur Karten auf dem Tisch getauscht. Was dem Spielwitz natürlich keinen Abbruch tut. An jeder japanischen U-Bahn steht aber auch ein Warnhinweis: Wer TOKYO TRAIN mit bierernsten Spielern spielt, mit Spielern die das Spielen zu ernst nehmen oder mit Spielern, die zum Lachen in den Keller gehen, dem ist das Betreten des TOKYO TRAINs verboten!

Ranking
Unter allen Spielen taugt TOKYO TRAIN als perfekter Eisbrecher, sorgt sofort für Stimmung, und live sowieso. Mit 14 oder 21 oder 28 Leuten ist TOKYO TRAIN ein echter Kracher, auch oder gerade weil mancher Schaffner ob seiner Aufgabe schier verzweifelt und wie wild gestikuliert. Es sind wirklich nur drei Befehle, und falls es doch nicht klappen will: „Tukosishemu!“ hilft bestimmt, macht alles wieder rückgängig.