Thema
So klar, so abstrakt, aber mit leicht japanischem Einschlag. Sumos gibt es nur dort, Drachentürme auch?
Optik
Der Kontrast könnte nicht größer sein: Schwarze und weiße Türme auf poppigem Spielplan, dazu farbige japanische Schriftzeichen. Nur die Schachtel ist ganz unaufgeregt in neutralem, irgendwie edlem Weiß gehalten. Die Drachenzähne, die aus einem Turm einen Sumo machen, sind leider winzig und noch dazu durchsichtig. Das macht's bei aller sonstigen Farbigkeit nicht gerade übersichtlicher.
Mechanik
fortgeschrittenes Spiel |
Fazit
KAMISADO ist flott, eingängig und durchaus ein Tiefstapler. Es entstehen Zugzwänge. Zwar bestimmt der Gegner die Figur, doch man hat – hoffentlich noch! - die Wahl, auf welche Farbe man zieht. Diese Abfolge halbwegs zu planen, den Gegner in Fallen zu führen, ist natürlich die große Kunst. Hat der Gegner nicht mehr die Wahl, sollte man bereits als Gewinner dastehen. Und sich selbst sollte man viele Optionen offen lassen. Wer das kann, wird KAMISADO mögen, sich nicht nur getrieben fühlen.
Schwarzer Sumo |
Eigentlich mag ich keine abstrakten Zwei-Personen-Spiele. Seit meiner Zeit als aktiver Schachspieler habe ich Schwarz & Weiß abgeschworen, aber für KAMISADO mache ich gerne eine Ausnahme. Das Spiel lässt sich nämlich tatsächlich auch aus dem Bauch heraus spielen. Die Möglichkeit zu kalkulieren ist längst nicht so eine trockene Aufgabe, schachartige Strategie schiebt sich nicht allzu sehr in den Vordergrund.
Mit der Regel ist das allerdings eine andere Sache. Warum hat ein so eingängiges Spiel nur so eine verklausulierte, umfangreiche und schwer zu erfassende Regel? Und warum bloß wurden die Beispiele in ein Extraheft ausgegliedert? Schrecklich, schrecklich schade um das tolle Spiel.
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