Montag, 31. August 2015

Das Ende aller Spielekritik (XI) – Alles ist toll! Alles ist doof!

Ich liebe Spiele! Falsch, ich liebe es zu spielen … in geselliger Runde mit Menschen, die nicht verkniffen auf Sieg spielen. Das Spiel ist mir dabei fast egal, solange alle Mitspieler ihren Spaß daran haben. Was passiert aber, wenn man stattdessen einfach alle Spiele liebt? Jedenfalls alle, die man in die Finger bekommt, umso exotischer, umso fremdsprachiger desto toller. Aber sind die alle wirklich so gut, wie da wer meint?

Manchmal beschleicht mich doch der Eindruck, dass mancher Rezensent von seiner Leidenschaft für Spiele übermannt wird … oder von eitler Kennerschaft, weil er ganz besonders exotische Spiele kennt. Alles ist toll, immer! Kann das sein, gibt’s nix auszusetzen?

Dienstag, 25. August 2015

+ Isle of Skye von Lookout

Neast Point - Isle of Skye

Andreas Pelikan und Alexander Pfister: ISLE OF SKYE für 2-5 Spieler mit Illustrationen von Klemens Franz bei Lookout 2015 im Vertrieb von ASS Altenburger Spielkarten

Der Titel ist schon gut gewählt. ISLE OF SKYE weckt gleich Sympathien. Ist schließlich eine tolle, sehr besondere und im Sommer voll überlaufene Insel. Für’s Spiel selbst ist die Insel allerdings ziemlich irrelevant. Hätte auch irgendeine andere Landschaft sein können, die wir aus quadratischen Plättchen zusammenpuzzeln.

Wie wir an die Teile kommen? Jeder zieht drei aus dem Sack und legt sie in einer Zeile vorm Sichtschirm aus. Hinter meinem Sichtschirm lege ich für zwei den Preis fest, eines bestimme ich für den Orkus. Wenn jeder damit fertig ist, kommen die Sichtschirme an die Seite.

Donnerstag, 20. August 2015

Das 277. Montagsspielen (19/2015) mit Da Luigi, Isle of Skye und einem Oloroso Sherry


War das Essen bei Luigi eigentlich gut? Hat uns Luigis Restaurant nicht doch gefallen? Wir gehen heute also nochmal hin. Wer weiß schon, ob es uns bei DA LUIGI heute nicht besser als beim letzten Mal schmeckt. Allerdings: Wenn es uns gar nicht geschmeckt hätte, wäre DA LUIGI heute eine zweite Chance verwehrt geblieben.

Wie ist sie nun … seine Küche? Das höchste Lob eines Münsterländers wäre: „Ist aber lecker“, wobei das „Aber“ zu betonen ist. Aber soweit kommt es auch heute wieder nicht. Heute kommen nicht andauernd unliebsame Gäste zu Luigi. Zu zweit geht’s, ist es deutlich planbarer und damit auch entspannter. Das tut DA LUIGI gut. Wir haben mehr Chancen, den Gästen komplette Gerichte zu servieren, bevor sie das Restaurant verlassen (müssen!). Es hagelt längst nicht mehr so viele Zitronen wie beim letzten Besuch. Außerdem kann man dem Gegenüber gezielter in die Suppe spucken und wichtige Zutaten auf dem Markt wegkaufen. Das Timing der Gäste ist viel entspannter.

Dienstag, 18. August 2015

Rezension: Yardmaster und Yardmaster Express von Crash Games

Steven Aramini: YARDMASTER für 2-5 Spieler mit Illustrationen von Dan Thompson
David Short: YARDMASTER EXPRESS für 2-5 Spieler mit Illustrationen von Dan Thompson und Darrell Louder
Beide Spiele bei Crash Games 2014


Warum nicht irrational handeln?!

Natürlich nicht beim Spielen, da muss es zwingend rational sein. Irrational bin ich nur beim Spielekauf. Manchmal lasse ich mich wider alle Vernunft hinreißen, ein Spiel wegen der Optik und des Themas zu kaufen. YARDMASTER hat eine tolle minimalistische Grafik, das Eisenbahnthema und ist obendrauf ein Kickstarter-Spiel. Kickstarter, Startnext, Spieleschmiede … kennen Sie!? Dort wird schwarmfinanziert. Heißt auf deutsch: allen Versprechungen glauben, vorab zahlen und dann lange auf Erfüllung hoffen. Dass ich mit EXPRESS 01 damit mächtig auf die Schnauze gefallen bin, hat mich nicht abgehalten, YARDMASTER bei Kickstarten zu „backen.“ YARDMASTER ist schön billig. Als Milchmädchen rechne ich mir das Risiko schön.

Donnerstag, 13. August 2015

Das 276. Montagsspielen (18/2015) mit zwei Japanern, Simsala … Bumm und Danziger Goldwasser


So, wir sind im neuen Jahrgang angekommen. Die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass wir noch alte Spiele auf den Tisch bekommen. Adieu LA GRANJA ...

Bis Oktober, bis zur Messe in Essen braucht niemand mehr zu warten, um mit dem neuen Jahrgang zu starten. Gibt schon viele Neuheiten …

Und die Japaner sind natürlich ganz besonders interessant. Was ganz früher die Edition-Perlhuhn-Spiele, später die Spiele von Martin Wallace waren, sind heutzutage japanische Spiele. Haben ja auch einen gewissen Charme, sind selten und limitiert und damit die neuen Statussymbole, die Musthaves …

Vorsicht aber, denn ohne Küchenpsychologie geht es nicht, um die Güte der Spiele nur anhand von Rezensionen, Ersteindrücken oder Videovorstellungen zu beurteilen.

Nehmen wir mal an, ich hätte keine Kosten und Mühen gescheut, um an die durchaus sehr teuren japanischen Spiele zu kommen. Dann finde ich die Spiele per se super, bin total begeistert! Meine Investition muss ich moralisch und finanziell rechtfertigen, deshalb müssen die Spiele einfach toll sein.

Nehmen wir mal an, ich wäre noch nicht allzu lange als (Video-)Blogger im Geschäft. Dann schmälert überbordende Leidenschaft meine Kritikfähigkeit.

Nehmen wir mal an, ich hätte als einer der wenigen Ausgewählten japanische Spiele zugesandt bekommen. Dann will ich vom Verlag auch nächstes Jahr deren Spiele.

Dienstag, 11. August 2015

Rezension: Hobbit – Kampf um den Arkenstein von Pegasus

Seiji Kanai: DER HOBBIT – KAMPF UM DEN ARKENSTEIN für 3-4 Spieler mit Grafikdesign und Layout von John Vineyard, Erin Roach und Hans-Georg Schneider bei Pegasus Spiele 2014

Gandalf, die alte Zofe!


LOVE LETTER ist in meiner Liga der zerfledderten Spiele angekommen, so oft wie wir meine beiden Exemplare schon gespielt haben. Alles spricht also für höchste spielerische Weihen. In der Liga sind sonst nur DIE SIEDLER, HECK MECK, SCHÜTZENFEST, RACKO, MEMOIR 44, CARCASSONNE und noch ein paar andere.

Und sagen Sie jetzt nicht, dass Sie LOVE LETTER nicht kennen! Gibt's nicht … und kaufen Sie sich so wie ich zwei LOVE LETTER. Sie können mit dem zweiten das zerspielte erste Spiel ersetzen … und auch zu acht spielen. Sofern Sie zu mehr als zu viert spielen wollen, sollten Sie unbedingt darauf achten, ihre beiden Exemplare abwechselnd zu spielen. Niemand soll und darf aufgrund unterschiedlicher Abnutzung irgendwelche Rückschlüsse auf Ihre Karten ziehen können.

Donnerstag, 6. August 2015

Rezension: Vienna von Schmidt-Spiele „geht gut“

Johannes Schmidauer-König: VIENNA für 3-5 Spieler mit Grafik von Michael Menzel bei Schmidt Spiele 2015

Der Sissi ihre Sahneschnitte

In meinem Gedächtnis pflege ich schon sehr spezielle Urlaubserinnerungen. Die über Wien reichen Jahrzehnte zurück, sind aber bis heute konserviert. Warum? Weil der Jazzclub in der Nähe der israelischen Botschaft mit einer ganz besonderen Herrentoilette aufwartete, mich der Kober im Hotel-Café beim Wechseln beschissen hat und wir an einem Würstelstand keine Wurst bekamen. Alles kein Schmäh …

Dienstag, 4. August 2015

Das 275. Montagsspielen (17/2015) am 20.07.2015 mit Vienna und Da Luigi


Heute muss VIENNA unbedingt bei den Montagsspielern auf den Tisch. Quasi der finale Abgleich für eine Rezension. Ob’s auch bei den Profis ankommt? Ich habe das Spiel im Urlaub bereits mehrfach gespielt … und VIENNA wusste zu gefallen. Hat ja auch einiges zu bieten. Nicht nur die gelungene Menzelsches Straßenszene bei Tag und bei Nacht, auch einige schöne Entscheidungszwänge. Für ein Würfelspiel durchaus wichtig, dass nicht nur das Würfelglück in Reinform regiert. Wir haben es dann gleich zwei Mal gespielt … tags und nachts. Macht eigentlich keinen Unterschied … aber die Optik spielt halt auch eine große Rolle.


Mehr Details und die Wertung können Sie in der Rezension kommenden Donnerstag lesen.

Und als Absacker dann noch DA LUIGI. Das Schachtelformat lässt allerdings eher keinen Absacker erwarten, aber nach unseren noch leicht rauchenden Köpfen wegen der beiden Partien VIENNA hat DA LUIGI durchaus Absackerqualitäten. Schnell erklärt und schnell gespielt. Gibt ja auch nicht so viel nachzudenken, der Restaurantbesuch ist entspannend. Zu entspannend?! Drei von Luigis Gästen würden wieder bei ihm vorbeischauen. Wer zweifelt an Luigis Qualitäten? Tja, das lesen Sie in der nächsten Fairplay.

Aus Frankreich habe ich eine „leichte“ Spirituose mit nur 17 vol% mitgebracht. Wie der Pineau des Charentes schmeckt, steht wie immer im


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