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Dienstag, 19. November 2019

Das 413. Montagsspielen mit 5211 und Obscurio



Sind schon alle da? Abonnentenspieler Beni fehlt noch und unser heutiger Gastspieler. Wir starten zu viert mit 5211. Optisch ist das Spiel außerordentlich, so ganz untypisch und ziemlich bunt gestaltet. Astrid hat es heute mitgebracht, ganz frisch auf der #spiel19 gekauft.

Fünf Karten haben wir auf der Hand, in der ersten Runde spielen wir zwei, dann zwei Mal hintereinander eine Karte aus. Zwischendurch ziehen wir immer auf fünf Karten auf. Und was wollen wir erreichen? Dass unsere ausgespielten Karten als Pluspunkte in unseren Ablagestapel gehen. Da wir aber alle die Karten erst verdeckt halten und dann gemeinsam aufdecken, ist das schon eine Aufgabe. Nicht wirklich planbar. Vier Karten liegen am Ende der Runde vor uns.

Dienstag, 8. Dezember 2015

Das 82. Großspielen am 03.11.2015 mit Mysterium, Top & Flop und Top 12


Klar habe ich darauf gehofft, dass wir heute maximal „nur“ zu siebt antreten. Dann ist klar, dass wir MYSTERIUM in Vollbesetzung spielen. Wir sind erst nur zu sechst … Ist ja an sich kein Problem, aber ich zieh noch einen erfahrenen Geist aus dem Hut. Meine Tochter hat schon einige Partien MYSTERIUM gespielt … und vor allem: gerne gespielt!

Donnerstag, 12. November 2015

Das 287. Montagsspielen (29/2015) am 02.11.2015 mit Discoveries, Mysterium, 3 sind eine zu viel! und Top 12


Heute dann nochmals DISCOVERIES, um das Spielgefühl … was eigentlich?! Die Frage lautet doch: Kann das Spiel was oder kann es nichts? So starteten wir mit Frischling Michael in die Verifizierungsphase. Dieses Mal läuft es schneller, wir haben das Spiel im Griff, nur … ist es wieder Arbeit. Erneut heißt es planen, Würfel und ganz besonders die grauen Indianerwürfel besorgen, dann Runde für Runde die Planung umsetzen, um die genommenen Streckenkarten (über drei Berge muss es gehen, dann noch ein Flussfeld) abzulaufen und bestenfalls gleich noch eine Streckenkarte (mit zwei Flüssen) aus der allgemeinen Auslage abzugreifen.

Dienstag, 21. Juli 2015

Das 274. Montagsspielen am 22.06.2015 (16/2015) mit Broom Service und Loony Quest


Noch ein Pflichtspiele-Abend, bevor wir das Ende des Jahrgangs überhaupt einläuten dürften. Also denn: BROOM SERVICE ist ein verschärftes, aufgebohrtes WIE VERHEXT. Muss also mehr dran sein, weil es jetzt zum grauen Spiel des Jahres nominiert … und mittlerweile tatsächlich das erkorene Spiel ist. Meine Erinnerungen an WIE VERHEXT sind schon etwas blass. Ist ja auch schon sieben Jährchen her, dass wir es beim Montagsspielen gespielt haben. Eben nachgelesen: Mir hat WIE VERHEXT damals gefallen, es gab aber auch eine kritische Stimme. Wie es heute ankommt, verrät demnächst Astrids Ersteindruck.

Zur Abrundung malen wir heute auf durchsichtige Folien. LOONY QUEST ist auch ein Pflichtspiel, steht es doch auf der Empfehlungsliste für den roten Pöppel. Malen bedeutet hier allerding nicht wirklich malen, sondern nur das Ziehen von Verbindungslinien zwischen bestimmten Plus- und Minuspunkten.

Das wäre banal, wenn wir die Vorlage unterlegen dürften und so schlafwandlerisch sicher die Linien passgenau aufs Spielfeld eintragen könnten. Wir zeichnen ohne Vorlage, dazu noch unter Zeitdruck und manchmal auch mit Handicap. Wird es uns gelingen, die Linie trotzdem passgenau einzuzeichnen? Ohne Minuspunkte zu kassieren? Das zeigt sich, oder auch, nicht erst dann, wenn jeder seine Folie auf die Vorlage legt. Hagelt es dann Plus- oder Minuspunkte? Weder noch?

Mmh – und im Westfälischen steht Mmh je nach Aussprache für sehr unterschiedliche, aber meistens skeptische Zustimmung. Mmh, machen wir alle zu LOONY QUEST. Kann man ja mal spielen, aber nicht mit denselben Mitspieler nochmal. LOONY QUEST ist ein Einmal-Spiel. Hat durchaus Spaß gemacht – mmh. Aber nochmal, jetzt?! Mmmmmh … Und wer hat gewonnen? Mmh …

Im Übrigen ist nur die Seite echt, in der das Logo auf den Bildern zum Logo oben auf der Seite passt. Alle anderen Seiten haben sämtlichen Inhalt von meiner Seite gestohlen.

Montag, 7. Juni 2010

Rezension: Dixit - Spiel des Jahres 2010

Jean-Louis Roubira (Illustration von Marie Cardouat): DIXIT für 3 bis 6 Personen, Libellud 2008, zuerst veröffentlicht in Fairplay 90

Ein Mädchenspiel

Wie süß, wie schön! Diese knuddeligen Häschen, die da um die Grube hüpfen. Die Zukunft einiger meiner Spielekreise ist auf unabsehbare Zeit gerettet. Mit DIXIT kann ich punkten, auch bei Nichtlateinern und ganz besonders in der Damenwelt. Das Spiel wirkt schon auf den ersten Blick feminin. DIXIT ist ein wunderbarer Ausgleich für die vielen hochstrategischen und anspruchsvollen Spiele, mit denen ich zuweilen meine Damenrunden quäle. Meine Mitspielerinnen werden mir in Zukunft sicher einige Ausrutscher zu echten Spielen verzeihen. Ich bin da sehr zuversichtlich. Da spiele ich auch dieses assoziative Bilderspiel, DIXIT wiegt locker das eine oder andere CHICAGO EXPRESS wieder auf.

Im Ernst: Ist DIXIT wirklich ein Spiel für Sie und mich? Formal ja, denn das Äußere stimmt. Eine Schachtel, große Bilderkarten, Plättchen, Figuren, Regel - sogar mehrsprachig. Alles da, und so richtig schön, hübsch und knuddlig. Ganz, ganz süß. Nur nix zu denken, zu planen, zu überlegen. Außer beim Punkte verteilen. Das ist so schön minimalistisch formuliert, dass es schon wieder eine Freude ist. So was mag ich, allerdings nicht, dass sich in der deutschen Übersetzung ein Fehler eingeschlichen hat. Ich muss deshalb übersetzen. Aus dem Englischen ins Deutsche und dann noch den Mario Barth geben: Mann – Frau! Minimalistische Sprache ist nix für Frauen. Für Sie jetzt die Wertung ...

Ne, das erwarten Sie jetzt doch nicht wirklich. Sie wissen doch gar nicht, wie DIXIT funktioniert. Erstmal muss ein Erzähler erkoren werden. Na, wer traut sich? Wenn keiner will, dann ich. Ich mach's kurz, schaue mir meine persönliche Bildkarten an, wähle davon eine und dann nur ein Wort: „Fieber“. Können Sie nix mit anfangen. Klar, Sie kennen nur Ihre eigenen schönen Bildkarten. Hallo, nicht träumen, auch wenn Ihre Karten noch so schön gestaltet sind. Groß und schön! Sie müssen mir schon zuhören, auch wenn ich keine Geschichte erzähle, keinen Hampelmann mache und Sie auch nicht mit meiner Dichtkunst traktiere. Hallo, ich sagte „Fieber!“ So bitte, suchen Sie sich jetzt unter Ihren Bildkarten eine aus, die möglichst gut zu meiner Aussage passt. Hab' ich alle Karten? Falls ja verdeckt mischen und schön in einer Reihe auslegen, das mache ich, ich bin ja der Erzähler. Keiner weiß mehr, welche Karte mir gehört. Oder doch? War die Beschreibung zu plakativ? Oder viel zu vage? Mist, jetzt wo ich die anderen Karten sehe, ist doch klar, welche Karte meine ist.

Mein Gott, das muss doch den Mitspielerinnen direkt ins Auge springen. Das wäre natürlich doof, denn jetzt kommt die Wertung - aufpassen jetzt, denn ich muss übersetzen: Würden alle meine Karte erkennen, bekäme ich gar keine Punkte und alle anderen zwei Punkte. Umgekehrt geht's genauso, falls meine Beschreibung zu abseitig ist und deshalb niemand meine Karte erkennt. Alle anderen bekommen wieder zwei Punkte, ich nix. Falls aber doch nicht alle, am besten nur eine oder einer meine Karte erkennt, dann bekommen jeder Wissenden und ich drei Punkte. Ein schönes Ergebnis. Außerdem erhält noch jeder, dessen Karte als meine benannt wurde, pro falscher Zuordnung ein Pünktchen. Die Häschen hoppeln vorwärts.

Das ist doch mal ein wunderschönes, sehr gut steuerndes Element. Die Punktevergabe hält das Spiel in der Balance, keiner darf zu abstrus oder zu offensichtlich spielen. Dazu fällt mir glatt wieder die sozialistische Planwirtschaft ein: Jedes Jahr müssen 100.000 Schuhe produziert werden. Was macht ein kluger Sozialist, wenn Leder knapp ist. Er produziert 100.000 Kinderschuhe. Ziel erreicht, Markt verfehlt. Das kann bei DIXIT nicht passieren, das Steuerungsinstrument der Punktvergabe passt perfekt zum Spiel. Diese Art der Punktevergabe kennen Sie sicher auch noch aus einem anderen Spiel. Ich hätte diesen Teuberschen und vorcatanischen Klassiker fast vergessen. Meine Gehirnzellen in Sachen alter Spiele sind schon so eingetrocknet wie die Knete aus diesem Spiel. Ist ja auch schon 21 Jahre her.

Wer was denkt, wird übrigens mit Plättchen entschieden, denn die ausgespielten Karten liegen offen in einer Reihe. Eine ganz vorne, die vierte, fünfte oder sechste Bildkarte am Ende. Jeder legt ein Abstimmplättchen verdeckt vor sich ab, gleichzeitig wird aufgedeckt. Dann schlägt die Stunde der Wahrheit. Stopp noch, einen kurzen Augenblick. Sie werden doch wohl nicht Ihren Chip neben „mein“ Bild legen, werden Sie doch nicht?! Sie kennen es doch gar nicht, oder doch? Neulinge und jüngere Mitspieler haben allzu oft die Tendenz, ihren Chip neben „mein“ Bild zu legen, ist ja auch zu verlockend. Also nehmen Sie es in den ersten Runden Ihren Kindern nicht übel, wenn denen so ein Lapsus unterlaufen sollte. Seien Sie lieber froh, dass das auch schon der Nachwuchs mitspielen kann. Es funktioniert sogar erstaunlich gut.

Und, was denken Sie? Liegt Ihnen diese Art Spiel? Können Sie ganz subtil ein Bild beschreiben, so subtil, dass nur einer oder zwei drauf kommen. Klar, ich sage Ihnen auch wie das geht. Wen kennen Sie besser aus der Runde? Wem können Sie einen Insiderhinweis geben? Wer kommt dann auch wirklich darauf? Es gibt keine Garantie, dass das auch funktioniert. Aber versuchen Sie ruhig, DIXIT taktisch zu spielen. Das wird vollkommen nebensächlich werden, denn DIXIT bietet viel mehr als nur schnödes Punktemachen.
Dafür ist es viel zu schön. Die Karten, die Gesamtgestaltung hat eigentlich noch jeden meiner Mitspieler überzeugt, es wenigstens auszuprobieren. Es ist dann meistens nicht bei einer Partie geblieben. Auch nicht in reinen Männer- oder Frauenrunden. So ein feminines Spiel spricht tatsächlich auch den Mann im Spieler an. Oder sind Sie keiner? Können Spiele überhaupt feminin sein?

Lassen Sie mich noch eine Anmerkung machen ... macht unser neuer Außenminister auch. Dieses Spiel schreit nach neuen Karten. Ich wünsche mir dann aber eine andere Illustratorin oder Illustrator. Nicht dass die Bilder von Marie Cardouat nicht gelungen wären, aber Abwechslung würde das Spiel bereichern. So wie beim ORIGINAL MEMORY, bei dem verschiedene Grafiker sehr unterschiedliche Kärtchen beigesteuert haben. MEMORYs mit sehr gleichförmiger Grafik nutzen sich nämlich sehr stark ab. Genau das ist das Geheimnis, warum es das ORIGINAL MEMORY schon so lange gibt. Und ein langes Leben wünsche ich auch DIXIT.

Wolfgang Friebe