About

Mein spielerischer Lebenslauf:


1968 in der Wohnküche meiner Großmutter in Recklinghausen-Röllinghausen werde ich zum Spieler. Bei MENSCH ÄRGERE DICH NICHT, MÜHLE und DAME lerne ich zu verlieren … allerdings noch nicht mit Anstand.

1971 Umzug ins Münsterländische Seppenrade. Mit meiner Schwester MONOPOLY und mit Nachbarskindern später WILD LIFE, ÖL FÜR UNS ALLE und STRATEGO gespielt. Erste Ahnung in der Gemeindebücherei, dass es noch viel mehr Spiele gibt, nur leider kaum Mitspieler. Trotzdem habe ich jedes Spiel aus der Bücherei mindestens ein Mal ausgeliehen. Darunter: IMURI und DAS BÜROKRATEN-SPIEL. Oh Gott!
1981 Eintritt in den Schachklub Lüdinghausen, Gründungsmitglied Nr. 7. Lauter schräge Typen im Vereinsschach kennengelernt. Einer las sogar die Spielbox. Aha, da draußen in der Welt gibt’s noch mehr als in den hiesigen Büchereien und auch mehr als nur Vereinsschach. Viele private Spieleabende im kleinen Kreis mit SPIEL DER NATIONEN, RISIKO und DSCHUNGEL.


1985 meine erste eigene Spielbox auf den Internationalen Spieletagen in Essen gekauft, trotzdem erst noch bei meinem Kumpel aus dem Schachverein mitgelesen. Erst als ich 1986 nach Münster gezogen bin, habe ich Spielbox abonniert, seitdem ununterbrochen Abonnent. Sogar die Zeiten im Huss-Verlag habe ich standhaft durchlitten. Natürlich habe ich alle fehlenden älteren Hefte nachgekauft.


1985* erster Besuch der Spieletage in Essen und seitdem immer dort gewesen. Das erste dort gekaufte Spiel: MÜLLER & SOHN von Reinhold Wittig. Optisch gut, von den Mitspielern wurde ich für diesen Kauf ausgelacht. Trotzdem: Voll infiziert.

1985* Gründung des Spieleklubs in Lüdinghausen, allerdings mit wenig Resonanz. Nur mein Kumpel Bernd fand dort seine Freundin, die er Jahre später doch nicht heiratete.

1986 Umzug in die erste Studentenbude in Münster und Eintritt in den Spielekurs der VHS. Ich wollte spielen, mit wem war mir damals egal. Was war denn da für ein Volk? Zu alt für mich und auf DOPPELKOPF und SKAT stand und stehe ich überhaupt nicht. Ab dann in Münster und Umgebung über die Flohmärkte gezogen. So viele tolle Spiele, aber längst nicht alle gut.

1986* von einem Lüdinghauser Mitspieler auf einen Spielekurs im Forum Frieden aufmerksam gemacht worden. Wir sind dann da gemeinsam hin. Nur kooperative Spiele, dafür viele Mitspieler und auch Mitspielerinnnen in unserem Alter. Nur unser Kursleiter Jochen Kämper ist etwas älter.


1987 und in den folgenden Jahren kapern wir den Kurs im Forum Frieden. Keine kooperativen Spiele von Herder oder Ökotopia mehr, sondern die Anssichtsspiele aus dem L´Hippopotame. Da arbeitete Jochen Kämper und besorgte uns Nachschub. Im Forum verschleißen wir viele Mitspieler, ein langsam wachsender, aber beständiger Kern ist regelmäßig dabei.

1988 Fairplay Nr. 4 gelesen. Mein erstes Heft … Und aha, es gibt also auch Verrisse.

1989 beruflich nach Köln umgezogen. Keine bleibenden spielerischen Eindrücke außer vom Spielbrett in der Engelbertstraße und von Spielwaren Richter, der in der Zeit wie verrückt expandierte, aber zwei, drei* Jahre später kollabierte.

1989 zu Weihnachten von meiner Frau eine quadratische Tischdecke mit allen Titeln meiner Sammlung bekommen. Es waren so an die 120* verschiedene Titel. Heute müsste die Tischdecke entweder riesig oder die Schrift darauf sehr klein werden.

1989 einen Leserbrief über die Unzulänglichkeiten von DICKE KARTOFFELN an die Fairplay geschickt. Der Brief wurde nie veröffentlicht und ist längst verschollen.

1990 Rückkehr nach Münster. Exzessives Spielen in vielen tollen privaten Spielekreisen und natürlich wieder im Forum Frieden. Wieder zum Kursleiter avanciert.


1991 Fairplays Chefredakteur Herbert Heller angesprochen, als er in unserer Straße mit seinem Kadett mit dickem Fairplay-Aufkleber vor der roten Ampel halten musste. Bin einfach zugestiegen. Mensch, was war ich dreist! Herbert hat schon doof geguckt. Wir kannten uns schließlich schon vom Münsteraner Promenadenflohmarkt, wo ich ihm alle Spiele vor der Nase weggekauft habe.

1991 erste Kritik in der Fairplay 15 über TYRANNO EX. Und tatsächlich, bei der Größe der Würfel habe ich mich wirklich „verschätzt“, waren wohl ein paar Millimeter mehr. Bei meinem Fazit eher nicht.






Friedhelm Merz zwischen den langen Mänteln der Fairplayer...
1991* das erste Mal in Essen als Standbesatzung der Fairplay. Ganz interessant, mal von der anderen Seite auf die Messe zu blicken. Aber zum Spielen komme ich seitdem auf der Messe gar nicht mehr. Aufnahme in die Redaktion der Fairplay und gemeinsame Fahrt zur ersten und für mich einzigen Spielemesse in Leipzig. Für Spiele und Fachzeitungen haben die da drüben noch keinen Sinn. Wir langweilen uns am Stand in Leipzig, aber ganz und gar nicht in der Stadt.

Als Rauchen in Essen noch erlaubt war: Chef Herbert mit Pfeife
1992 Das erste Mal in Nürnberg, noch etwas verloren und ahnungslos, dass man vorab Termine machten sollte. In die Kabuffe der Pressevertreter muss man kommen. Den Rest der Messe fand ich aber dann doch langweilig, wenn man's mal gesehen hat. Weihnachtsdeko und Eisenbahnen sind halt nicht dauerhaft spannend.

1993 auf der Rückfahrt von Nürnberg offizieller, allerdings eher ungeplanter Einstieg als Gesellschafter der Fairplay bei Bouletten in einer Pommesbude.

1994* erst unregelmäßige, später wöchentliche Spiele-Kolumne in unserer örtlichen Tageszeitung. Ausgerechnet SPONTAN erschien als meine erste Rezension. 2001 Einstellung der Kolumne in den Westfälischen Nachrichten. Als letzte Kritik erschien LOTTI KAROTTI, GULO GULO blieb unveröffentlicht. Dass sachfremde Gründe für das Ende ausschlaggebend waren, habe ich erst hintenrum erfahren, als ich wegen einer Geschichte über WER WIRD MILLIONÄR bei Jumbo angerufen habe. Da wurde mir erzählt, dass sich Jumbo geweigert hat, ein Rezi-Exemplar dieses Spiels an einen „überaus höflichen“ Redakteur der WN rauszurücken, weil ich ja schon eines für meine Rezension in der WN bekommen hätte. Aha, jetzt konnte ich Eins und Eins zusammen zählen und den recht unfreundlichen Rauswurf bei der WN erklären. Tja, ich war weg vom Fenster, Jumbo ist es mittlerweile auch.

1997* schließt Forum Frieden, wohl wegen fehlender Zuschüsse für linksalternative Bildungsangebote. Was haben wir da alles erleben dürfen!? Einschließen mit anschließender Rettung durch die Feuerwehr, Aufwärmstation für einen Obdachlosen, Testgruppe für kooperative Spiele eines ausgestiegenen Managers, Anlaufstelle für eine psychotherapeutische Selbsthilfegruppe, gleichaltrige Menschen, die Punkt 22:00 – auch mitten im Spiel – aufbrachen, weil sie ja morgen arbeiten müssen, die von uns sogenannte Frau Veltins bringt nur für sich zwei Flaschen gleichnamiges Bier mit und beobachtet das Gruppenverhalten heimlich für ihre Diplomarbeit, unerfreuliches Abgrenzen einiger Mitspieler als Privatzirkel innerhalb des Kurses … aber viel häufiger jede Menge richtig tolle Spieleabende, aus der intensive Freundschaften und mindestens vier Ehen hervorgingen. Die drei anderen Ehen halten – soviel ich weiß – ebenfalls bis heute. Trotzdem blieb nur eine Lösung: Privatisierung des Spielekreises und Fortführung als Montagsspielen.

1997 Umzug in eine Vierzimmerwohnung. Irgendwo müssen die Spiele ja bleiben. Die alte Studenten-Wohnung wurde dann trotz vieler Regale bis zur Deckenhöhe von 3,40 m einfach zu klein.

2002 Umzug in ein großes Reihenhaus mit eigenem Spielekeller, Arbeitszimmer und noch meinem Dauerspielregal im 1. OG. Platz satt … Das Haus ist nur ein Block von der Wohnung entfernt. Den Umzug der Spiele erledigen meine Sackkarre und ich ganz allein. An die 50 Mal bin ich jeweils mit drei Kisten rübergefahren.

2005 erster Blogeintrag der Montagsspieler mit Gregor, Hendrik, Herbert, Rainer und mir. Für meine Donnerstagsspieler mache ich das auch, aber lasse es nach drei Einträgen wieder.

2008 entsteht .:Doppel:Spiel:Kritik:. Ich hatte mir vorab irgendwann die Domain www.doppelspiel.de gesichert, aber „Kritik“ musste auch noch untergebracht werden … wegen Google und s(e)o … Ursprünglich hatte ich geplant, auf der doppelspiel.de nur meine umfangreiche Memory-Sammlung mit all ihren exotischen und extravaganten Memorys zu zeigen. Ich sage nur „Shit the dog!“ Memory ist aber nur Memory von Ravensburger, nix anderes. … und auf Googles-Blogger-Dienst war tatsächlich noch spielekritik.blogspot.com frei. Da musste ich doch zugreifen!

26.-30.11.2008 - 1. Greets(p)iel
Das erste Mal nach Ostfriesland. Wir spielen AGRICOLA und PROFESSOR PÜNSCHGE. Und weil wir das erste Mal in Greetsiel sind, müssen wir den Ort erkunden. 15 Minuten Fußmarsch reichen, dann hat man alles gesehen ...

08.-10.01.2010 - 2. Greets(p)iel
Wir spielen MAGISTER NAVIS, aber DOMINION dominiert die drei Tage. Greetsiel versinkt im Schnee. Deshalb kommt Sonntag auch der Bäcker nicht durch. Vor Ort gibt’s zwar noch Bäcker, aber die backen nicht mehr vor Ort. Unser Frühstück ist deshalb spartanisch, nichts als Reste. Und die Rückfahrt fällt fast auch noch aus, wir bleiben im Schnee stecken.
Nur mit vereinten Kräften inklusive tatkräftiger Unterstützung durch die Dorfjugend bahnen wir uns den Weg durch zugeschneite, nur notdürftig geräumte Straßen.



14.-16.01.2011 - 3. Greets(p)iel
Es muss ja mal ein Rondell sein: NAVEGADOR ist dieses Jahr unser großes GreetSpiel. Und zu sechst haben wir verdammt viel Spaß an JÄGER DER NACHT. Außerdem fahren wir tatsächlich zum Pilsumer Leuchtturm. Der Leuchtturm steht da, wo er stehen soll ... aber das Meer ist gerade nicht zu Hause.




20.-22.01.2012 - 4. Greets(p)iel
Das große Spiel ist dieses Mal ACQUIRE, dicht gefolgt von FEUDALHERREN, aber besonders viel Spaß haben wir mit KING OF TOKYO.




2012 das erste Mal in Essen an einem Tag nicht dabei? Werde ich ruhiger? Nee, die Arbeit rufte … ganz genau, das war der Grund. Glaube ich zumindest.

18.-20.01.2013 - 5. Greets(p)iel




Rattig kalt in Greetsiel … und wir fahren spielend Bahn … SNODOWNIA ist unser GreetSpiel. Und auch PANIC STATION: Erst schießen, dann fragen. Die klaustrophobe Stimmung packt uns.

2013 das erste Mal nur an zwei Tagen in Essen. Essen kann mich mal!?

31.01.-02.02.2014 - 6. Greets(p)iel
YEDO ist so dermaßen spannend und aufregend, dass dabei sogar ein Ring zerspringt. Ansonsten haben wir viel Spaß an POTATO MAN, ein eher unterschätztes Stichkartenspiel. Und die Kaffeemaschine kostet uns wieder Nerven. So ein Designermodell möchte ich ja nicht geschenkt haben. Außerdem hat ein Sturm die Kappe einer der beiden Windmühlen herunter gefegt. Und der örtliche Bäcker belegt nur sein Brötchen frisch, die Brötchen der Gäste sind ihm ja sowas von egal.

2014 überflutet am 28.07 ein Starkregen Münster so heftig, wie es statistisch nur alle 300 Jahre vorkommt. Wir sind im Urlaub, unser Keller geht allein unter. Zwei, dreihundert Spiele werden zu feucht stinkender und klebriger Alt-Pappe, obwohl das Wasser nur 2-3 cm im Keller ansteigt. Eigentlich haben wir verdammtes Glück, denn bei den Nachbarn stand das (Ab)Wasser deutlich höher. Aber die Flut hatte auch was Gutes: Endlich habe ich einen aufgeräumten Spielekeller. Jetzt ist wieder Platz und Ballast abgeworfen. Welche Spiele ich verloren habe? Weiß ich gar nicht mehr, vermisse keines der untergegangenen Spiele. Außerdem erspare ich uns einen Umzug in ein noch größeres Haus oder mir die Anmietung eines Außenlagers. Und es könnten noch ein paar mehr Spiele weg. Jetzt habe ich auch eine Elementarschadenversicherung für Hausrat … natürlich nur für den Fall der Fälle.


2014 volle vier Tage in Essen … Ich habe tatsächlich seit fast 20 Jahren erstmals wieder auf der Messe gespielt, natürlich am Fairplay-Stand am besten Spieltisch der Welt. Was für ein Vergnügen, ebenso wie die „freien“ Abende in Essen. Mit der Redaktion, unseren freien Mitarbeitern, mit Thilo, Stefan und mit unserem unentbehrlichen „Roadie“ Rainer hockten wir ganz entspannt beim Essen in diversen Restaurants und Kneipen zusammen.
 
Kinder, wie die Zeit vergeht: 2015 - 2017, 2018 - 2020

Für Jahreszahlen mit Sternchen übernehme ich keine Gewähr*

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