Tja, wieder so ein Spiel, für das ein Thema zum Spiel gesucht wurde. Also kein Thema, das organisch zum Spiel passt. Ich werde es einfach verschweigen, nicht aber, dass hier wieder Punkte an allen Ecken und Enden, auf Feldern in Spalten und Reihen, auf uns Spieler warten.
So einfach kann man die aber nicht einsammeln. Es sind Vorgaben genau einzuhalten: Das Gebiet, in das eine Hütte gestellt werden kann, dazu noch die Kosten in Kostbarkeiten oder Amuletten. Das Ganze dann in einer Matrix aus Zeilen und Spalten (Götterpfade), überlagert von besonderen Gebieten (Stein- und Pfahlplatz). Und natürlich muss man sich Nachschub an Kostbarkeiten und Amuletten besorgen, sonst kommt man nicht an Hütten – manchmal sogar an zwei Hütten pro Feld – und damit nicht an Siegpunkte. Wobei Amulette für sich genommen auch Punkte bringen.
Das verkappte Rondell |
Die Aktionen und deren Reihenfolge, wer was vor wem machen darf, werden ganz schick über ein Art Rondell geregelt … was eine Kultstätte bezeichnet und aus sechs Feldern besteht, die wir Spieler reihum mit je einer Schale belegen (im Spiel zu dritt). Was nehmen? Unsere Schalen lösen erst eine, später eine weitere Aktion aus. Und weil es oft um rechtzeitiges Bauen oder rechtzeitigen Nachschub geht, ist die Reihenfolge auf den Kultstätten wichtig. Wer das eine will, muss dann oft mit einer nicht so guten zweiten Aktion vorlieb nehmen. Und ganz besonders ist Timing wichtig. Wo kann wer eine Hütte bauen? Wer kann mir, wo kann ich wem in die Suppe spucken?
Ersteinschätzung: Durch die Reihenfolge der Aktionen auf der Kultstätte entsteht schon so was wie Spannung. Aber hat man auch die Punktematrix im Blick. Alles kalkuliert? Was ist wenn ich statt auf die Mehrheit in einem Götterpfad auf mehr Hütten im Steinplatz spiele? Steinkreis ist lukrativ, denn meine Punkte ergeben sich aus der Anzahl meiner Hütten multipliziert mit der Gesamtzahl aller Hütten im Steinkreis. Konsequenz: Wer außer mir wird in den Steinkreis bauen, wenn ich da schon vier, fünf Hütten habe. Wäre doch nur ein höherer Multiplikator für mich. Vielleicht macht's ja doch einer, der in einem kreuzenden Götterpfad um die Mehrheit kämpft.
Ach, ist das wirklich nur kurz spannend. Ich fühle mich in der Siegpunkte-Matrix gefangen. Was ist wie wo verknüpft? Löse ich in einer Partie nur eine Matrix mit n Unbekannten nach dem Gaußschen Elminationsverfahren? Wenn ich Mathematiker wäre, nichts auf Optik geben und jedes Spiel gefühllos kalkulieren würde, dann wäre MANGROVIA was für mich. So viele Einschränkungen? Klarer ausgedrückt: MANGROVIA ist nix für mich, auch wenn die Kultstätten-Mechanik ganz chic ist.
Vorne das Rondell, hinten die Matrix, im Zentrum der Steinplatz |
Gewinner: Der Sieg geht knapp an mich, weil ich über den Steinplatz doch eine Menge Punkte einfahre und schon zu Beginn auf Amulette setze. Als die anderen nur ein Amulett bei den Kultstätten aus dem Sack ziehen dürfen, sind es bei mir drei. Eins geht zurück, aber die beiden höchstwertigen bleiben bei mir. Ohne Amulette sollte man nicht starten. Macht am Ende 86 Punkte für mich und 80 bzw. 68 für die anderen.
Wie ich auf deinem Foto sehe, scheint man zu dritt je zwei Schalen(="Worker") setzen zu dürfen. Wir haben's zu viert gespielt, da gibt's nur eine Schale pro Spieler und ergo nur ein Aktionspaar, was ich im Vergleich zu echten Workerplacement-Spielen als ziemlich einschränkend empfunden habe. Trotzdem fand ich das Dilemma "früh Karten nehmen ==> spät Hütten setzen" recht interessant.
AntwortenLöschenDarüber hinaus hat mir das Spiel aber ebenfalls nicht gefallen. Alles schon mal gehabt (sammeln, setzen, sammeln, setzen, irgendwann werten). Darüber hinaus ein recht erratisches Element dadurch, dass man sich gegeseitig städig die Pläne durchkreuzt (oftmals eher per Zufall als geplant). Dazu etliche Punktequellen und ein auf altbekannte Weise aufgesetztes Thema,
Auf der 1-10 BoardGameGeek Skala würde ich Mangrovia eine 5 geben ("kann man spielen, muss man aber nicht") Selbst kaufen würd ich's auf keinen Fall.
Jopp, zu dritt gibt's dann 2 Schalen, macht vier Aktionen. Und zu dritt habe ich es auf der Skala von Boardgamegeek mit 6.5 nachträglich noch etwas besser bewertet, stand erst nur bei 5.
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