Laufen, kaufen, raufen, saufen und verschnaufen!
Thema
Wenn ich wüsste, wo Andor liegt, könnte ich das Thema konkreter fassen. Ist bloß Fantasy?! Schon klar, aber vielleicht müssen wir nicht wo, sondern wer fragen. Wer ist Andor? Logisch, Andor ist Ungar und wohnt in Budapest. Dort wohnen ganz viele. Und wahrscheinlich kämpfen sie in Budapest gemeinsam den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, denn das machen wir auch in diesem Spiel. Fantasy made in Ungarn. Nee, Michael Menzel ist ja nicht der Künstlername von Laslo Andor. Oder doch? Sieht er nicht aus wie ein Ungar? Nee, eher wie Otto-Normal-Spieler, der allerhöchstens am Computer gegen das Böse antritt. So wie wir alle … wenn es jetzt nicht DIE LEGENDEN VON ANDOR gäbe.
Optik
Der Autor dieses Spiels war bislang „nur“ Grafiker. Wer mit seinem eigenen Spiel antritt, muss auch als Grafiker gute Arbeit leisten. Und ANDOR sieht sehr gut aus, diese Erwartung erfüllt der Autor mit links.
Mechanik
Alles beginnt mit der Losspielregel. In kleinen Schritten entdecken wir mit ihrer Hilfe Andor. Regel für Regel, Legende für Legende, kommen häppchenweise mehr Material und mehr Monster ins Spiel. Der Anspruch steigt natürlich auch. Wenn wir als Helden nach Andor reisen, stellen wir uns gemeinsam den Gefahren. Als Gruppe treten wir an, Abenteuer zu bestehen und Aufträge zu erfüllen. Gegen Gors, Skrale, Trolle und Wardraks müssen wir bestehen. Dazu braucht es gute Ausrüstung, Muckis und eine gute Würfelhand. Und wir müssen gut kooperieren. Wer macht was geschickterweise wo und wie? Ohne Diskussion läuft die Gruppe ins Messer. Gut, dass es kein Echtzeitadventure ist, denn sonst wären wir erledigt. Es ist zwar auch Haudraufundschluss, braucht aber auch Hirn.
Fazit
Es zieht mich nach ANDOR. Ich will dort jede Legende mit meinen Kumpels erleben und vor allem auch bestehen. Ich nehme jede Herausforderung an. Und ja, Michael Menzel kann nicht nur Illustrationen.
Ranking
Unter allen Fantasy-Spielen steht für mich ANDOR ganz vorne. Unter allen kooperativen Spielen auch. Und weil beides gut funktioniert, dürfen wir mit Erweiterungen rechnen.
Mittelmäßigkeit
Kein bisschen. Nicht beim Spiel selbst, nicht beim Material. Davon gibt’s geradezu zu reichlich, macht ANDOR für Anfänger ziemlich unübersichtlich. Wenn die Losspielregel Hürden abbaut, baut sie das viele Material zunächst wieder auf. Auf Dauer ist diese Hürde aber kein Problem. Es gibt schließlich genügend Tütchen, um der Materialflut Herr zu werden. Und wer mit der Losspielregel nicht zurecht kommt, findet mittlerweile ein detaillierteres Begleitheft im Internet.
p.s.: Die Überschrift verdanke ich meiner Donnerstagsspielerin Inga.
Ein paar Fragen an Michael Menzel, Autor und Grafiker von DIE LEGENDEN VON ANDOR:
Wie heißen die Einwohner von Andor? Andorraner?Es sind die Andori. König Brandur ist an der Spitze einer kleinen Schar Unfreier aus dem Lande Krad, südlich des grauen Gebirges, vor grausamen Herrschern geflohen. Als sie nach vielen Gefahren dieses neue Land betraten, benannten sie es Andor, was in ihrer Sprache Ankunft oder Ankommen heißt. Die Andori sind also „die Angekommenen“.
Wie viel Arbeit hat die Namenssuche für die Monster, Abenteurer, etc. gemacht? Wie bist du auf die Namen gekommen? Wer stand Pate?
Arbeit war das eigentlich nicht. Dieses Ausgestalten und Erfinden einer eigenen Welt ist eigentlich das, was mir am meisten Spaß gemacht hat. Das war etwas, was ich mir schon lange gewünscht hatte. Ein Großteil der Namen hat meine Frau Steffi entwickelt, die auch die ganzen Hintergrundtexte verfasst hat.
Wie ist die Losspielregel entstanden? Wer hat sie erfunden?
Die Entwicklung der Losspiel-Anleitung war sehr aufwändig. Wolfgang Lüdtke, der zuständige Redakteur, und ich haben viele Tests damit gemacht, um nicht nur das Spiel, sondern die Regel zu testen.
Die Losspiel-Anleitung war meine Idee. Ich komme ja aus dem Computerspiel-Bereich und aus meiner Sicht, sind es vor allen Dingen die Tutorials, die das Spielen von Computerspielen so attraktiv machen. Man kann einfach anfangen! Ich war mir sicher, dass sich dieses Prinzip auch auf Brettspiele übertragen ließe und dass man dadurch relativ komplexe Spielideen auch weniger erfahrenen Spielern zugänglich machen könnte.
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