Frisch aus Essen mitgebracht muss natürlich SNAKE OIL auf den Großspielertisch. Wir sind zunächst zu acht, und je eher wir anfangen zu spielen, desto eher erscheinen auch die Nachzügler. Ist doch immer so: Man erklärt die Regeln, will anfangen und schon klingeln die letzten Mitspieler an der Tür. Was für ein Glück, dass SNAKE OIL nur einer kurzen Erklärung bedarf.
Jeder hat ein Flaschenregal für sechs Flaschen SNAKE OIL – natürlich sind die aus Pappe und in fünf Sprachen stehen Hauptwörter drauf. Flaschen in die Regale und auf jeder Flasche wird das deutsche Wort sichtbar, so man vorab nur die oberste Reihe der Fenster geöffnet hat. Man könnte auch auf Niederländisch spielen, wenn man die dritte Reihe öffnet.
Einer liest die Rollenkarte vor, die anderen versuchen reihum ihr SNAKE OIL anzupreisen. Natürlich nicht irgendein Wundermittel, sondern eines aus Ingredienzien aus genau zwei Flaschen in seinem Regal. Was braucht ein Cowboy wohl dringender als eine Lasso-Grube … oder doch besser einen Liebes-Speer. Das Wundermittel richtig anzupreisen, darauf kommt es an, damit man die Gunst des Cowboys oder ... erhält.
Und damit kommt Willkür ins Spiel, die jeder bereits aus so ähnlich gelagerten Spielen kennt. Sei’s aus ÄPFEL ZU ÄPFELN oder WIE ICH DIE WELT SEHE. Einer entscheidet … naja schon ziemlich selbstherrlich ohne transparente Kriterien … darüber, wer die Gewinnerkarte bekommt. Aber geht’s denn überhaupt darum, wer gewinnt? Geht’s nicht viel mehr um den Spaß am Verkaufen. Sind wir geborene Verkäufer, Quacksalber, Scharlatane? Sind wir Labertaschen? Sind wir Nonsens-Parlierer? Da liegt der Hase im Pfeffer. Eine Gruppe, die sich nicht komplett auf das Spiel einlässt, hat keine Freude an SNAKE OIL. Tja, wir sind heute nicht einer Meinung, das Spiel kommt nur so lala an, was leider keine wirkliche Empfehlung für einen nochmaligen Einsatz beim Großspielen ist.
Was ja immer gut ankommt, ist TIME'S UP! – heute in der Neuauflage als SAG’S MIR! PERSONEN. Vier Personenkarten werden an jeden verteilt, zwei kommen wieder in die Schachtel. Waren schon immer nur 20 Karten im Spiel?! Bei TIME'S UP! doch nicht, oder?! Mit 20 Karten ist es schon recht einfach, sich fast alle Personen zu merken. Also dann nochmal gespielt, dann mit 30 Karten. Jeder gibt nur eine seiner vier Karten zurück. Ist auch noch recht einfach. Oder liegt es an den einfach zu beschreibenden Personen. Kennen wir alle, bis auf Julien Assange und J.P. Bexter. Watt sind datt noch für welche?
Tja, dieses Spiel ist immer für Überraschungen gut. Was allerdings bei uns immer eintritt: Das Spiel schafft tatsächlich gewisse Spannungen. War das noch in der Zeit? Ist „U.S. Präsident“ mehr als ein Wort? Muss die Karte nach oben oder unter den Stapel? Welche Karten sind gewonnen, welche nur beiseite gelegt? Da kocht die Stimmung … und ich lehne mich dann amüsiert zurück oder befeuere die ganze Aufregung noch, labere dazwischen ... ist doch herrlich, wenn sich alle mal so richtig aufregen. Habbich imma Spässken mit. Oder besser doch nicht, aber dann werden wir wohl niemals mehr TIME'S UP! spielen können. Diese gewisse Aufregung und absolute Ernsthaftigkeit gehören doch einfach dazu … Was wäre unser Großspielen, wenn's nicht mal so zuginge?
Zum guten Schluss zu siebt noch eine Partei MAHÉ. In voller Besetzung immer wieder gern gespielt. Diesmal sind Inga und ich die absoluten Loser. Entweder kommen wir gar nicht voran oder aber wir werden von den anderen dirigiert, weil unsere Schildkröten immer andere mitnehmen müssen. Martin gewinnt souverän mit 28 Punkten ohne eine einzige Karte für eine Umrundung der Insel eingesetzt zu haben.
Heute spielen Diane, Elke, Inga, Moni, Susanne, Jürgen, Martin, Ralf, Steve und ich trotz des Aufregerspiels SAG'S MIR! PERSONEN ganz entspannt.
J.P.Bexter? :-D Nah dran am Namen des Scooter-Sängers ;-)
AntwortenLöschenJajaja ... wir sind wohl schon zu alt für Scooter ;-)
LöschenBexter und Assange blieben in jeder Runde bis zum Ende übrig. Hat einiges gedauert, bis auch deren Namen gefallen sind.