Hart erkämpfte Siege schmecken doch am besten. Siege, für die man sich richtig angestrengt hat, Siege gegen starke Gegner, Siege, für die man das Spiel in aller Tiefe ausloten muss. Doch längst nicht jeder Gegenspieler ist stark. Da ist man versucht, den einen oder anderen Tipp zu geben, damit dieser oder jener Fehler vermieden wird. Und damit man nicht hinterher entrüstet zu hören bekommt: „Das habe ich ja gar nicht gewusst!“ Oder angejammert wird: „Du gewinnst ja nur deshalb, weil du das Spiel schon kennst!“ Dem will man vorbeugen.
Falsch! Lass die Mitspieler doch ins Verderben laufen, selbst die dümmsten Fehler machen. Sonst lernen die ja nie dazu, werden nie besser und so stark, dass man sich gegen sie anstrengen muss. Sonst spielt man doch nur weiter gegen sich selbst und gegen die eigenen Tipps. Man verlässt so niemals die ausgetretenen Pfade der eigenen Denke, entdeckt womöglich nie ein anderes Spiel im Spiel.
Ich erinnere mich noch an einen Mitspieler, der sogar zu seinen Tipps auch noch die Figuren der Mitspieler bewegte. Darauf sollte sich niemand einlassen, weder passiv noch aktiv. Keiner darf sich zur Marionette machen lassen. Jeder darf seine eigenen Fehler machen, auf dass aus ihm einmal ein starker Gegner erwächst. Dann schmecken auch die Siege wirklich.
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