Montag, 3. November 2008

+ Chicago Express

Auf .:Doppel:Spiel:Kritik:. gibt es mittlerweile eine richtige Rezension, nicht nur diesen Ersteindruck.

CHICAGO EXPRESS von Queen-Games:


Letztes Jahr gehörte dieses Spiel als WABASH CANNONBALL zu den Insider-Tipps auf der Messe in Essen. Allerdings wurde es nur in einer Miniauflage angeboten, die John Bohrer an treue Abnehmer verkauft. Nicht nur die Sammler interessierten sich für dieses Eisenbahnspiel, auch Bernd Dietrich von Queen-Games wurde auf das Spiel aufmerksam. Gewohnt professionell hat er die äußerst spartanische Vorlage des Lizenzgebers Bohrer aka Winsome-Games in Szene gesetzt. Redaktionell und grafisch ist Queen-Games ganz vorne.


CHICAGO EXPRESS ist ein Aktienspiel mit Eisenbahnen. Man kauft Anteile, das Geld dafür wandert in die Kasse der entsprechenden Aktiengesellschaft, die dafür Strecken baut und Städte sowie Industrien anschließt bzw. entwickelt. Was wiederum Geld in Form von Dividenden in die Kassen der Aktionäre spült.

Ersteinschätzung: Der Einstieg ist schwierig, vielleicht sogar sperrig. Man hat so gar keine Ahnung, wie hoch die Gebote für die einzelnen Aktien sein dürfen. Nur Herbert hat die nötige Erfahrung, den richtigen Riecher. Oder sagen wir das perfekte Bauchgefühl? Er steigert den Preis für die grüne nördliche Aktiengesellschaft hoch, zahlt zwar viel Kapital aus seinem Vermögen in die Gesellschaft ein, aber damit hat die Gesellschaft erstmal auch viel mehr Kapital zum Ausbau ihres Streckennetzes. Nach ca. der Hälfte der Spielzeit wird klar, Herbert ist kaum mehr aufzuholen.


Haben wir – Gregor und ich – geschlafen? Wir haben sicherlich Fehler gemacht, Herbert ohne Gegenwehr sogar die rote Gesellschaft überlassen ... Auch hat keiner gesehen, wie man Herberts grüne Eisenbahn davon abhalten kann, Chicago anzuschließen. Jeder Streckenbau in eine andere Richtung nimmt der Gesellschaft eine Lok. Weil die Loks gerade so ausreichen, um überhaupt nach Chicago zu kommen, verringert jede fehlende Lok die Chancen auf einen Anschluss. In der ersten Partie – und auch noch nur zu dritt – wird man CHICAGO EXPRESS nicht ausloten können. Wir haben jedenfalls länger über dieses Spiel diskutiert, über das Für und Wider, über gut oder schlecht.


Gewinner: Herbert zeigt's uns so richtig, demonstriert wer der Chef der Eisenbahnen ist. Souverän gewinnt er mit 169 $. Gregor kommt auf 141 $ und kann dem Spiel nicht so richtig viel abgewinnen. Er hält das Spiel für zu vorgeprägt, weil die Eisenbahntrassen mehr oder minder immer auf demselben Weg in Richtung Chicago voran getrieben werden. Ich bin das Schlusslicht und erhalte für meine mageren 90 $ die rote Laterne. Meine gelbe Gesellschaft im Süden kommt nicht aus den Puschen. Zu wenig Aktien sind im Umlauf, die Gesellschaft hat deshalb kein Kapital für Streckenbau. Trotzdem gefällt mir das Spiel. Und beim nächsten Mal würde ich sowieso alles anders und vor allem besser machen.

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