Dienstag, 8. Dezember 2009

+ Pony Express

PONY EXPRESS von Fun Forge
Auch so ein Spitzenreiter der Fairplay Scout Aktion. Das Spiel hat es wegen zu weniger Nennungen nicht auf die Siegerliste geschafft. Dafür hat der Verlag vor der Messe bereits ordentlich für sein Spiel geworben, Vorbestellungen waren erwünscht. Ich habe nicht vorbestellt, mich aber dann doch in Essen zum Kauf hinreißen lassen. Da war einfach zu viel Action am Stand. Deshalb muss ich diesen Kauf natürlich gut begründen …
PONY EXPRESS ist ein Würfelwettlauf mit Pokerelementen und „Schießen“, eben all den Dingen, die zum Wilden Westen gehören. Optisch sieht das alles fast so aus wie DICE TOWN.
Entsprechend der erwürfelten Pokerkombination geht es auf der Laufstrecke voran. Manche Felder sind gut, einige sogar noch besser, andere sind tunlichst zu vermeiden. Das führt natürlich dazu, dass man passende Kombinationen würfelt, zumindest aber ansagt. Das kann entweder akzeptiert oder angezweifelt werden. Wer lügt oder zu unrecht anzweifelt, kommt ins Gefängnis, muss also aussetzen.
Auf einigen Feldern oder bei Begegnungen wird scharf geschossen. Nicht mit dem Revolver … mit Würfeln. Die Figuren nehmen auf gegenüber liegenden Ecken Aufstellung. Die Spieler dahinter schleudern nacheinander einen Würfel über's Brett. Treffer? Nur wenn die Figur umfällt. Aber jeder Schuss, der einen unbeteiligten Cowboy auf der Rennstrecke umhaut, führt direkt ins Gefängnis. Strafe muss sein. Man schießt übrigens – politisch absolut unkorrekt – auch auf drei Rothäute.
Am Ende der Rennstrecke sind drei Briefkästen, die der erste ablaufen muss, bevor ein weiterer Cowboy das Endfeld erreicht. Sonst kommt es zum finalen Duell, woraus der bessere Schütze als Gewinner hervorgeht.
Ersteinschätzung: In meiner Rubrik „Das Ende … aller Originalität“ habe ich schon über Spiele wie PONY EXPRESS philosophiert. Und PONY EXPESS ist sehr anders, zumal ein Laufspiel mit Bluff und Action kombiniert wird. Ich bin mir sehr unschlüssig, ob ich das Spiel originell oder nur albern finden soll.
Es hakt ein bisschen beim Pokern: Wie viele Felder darf man für eine bestimmte Kombination nach vorne? Nachschauen und überlegen, was man ansagt. Das Überlegen dauert dann den anderen doch etwas zu lange für einen guten Bluff, weshalb man meistens angezweifelt wird. denn ein zeitverzögerter Bluff kommt nicht gut. Und wenn man sich allzu forsch verhält, weil man sich das Ergebnis schon zurecht gelegt hat, funktioniert der Bluff garantiert deshalb nicht, weil das Würfelergebnis viel zu gut ist. Da rumpelt es doch, zumindest bei Anfängern. Ebenso wie bei der zugegeben spaßigen Schießerei. Und gegen Ende kommt es bestimmt zum Showdown, denn die zurück gebliebenen Cowboys werden alles daran setzen, wenigstens einem von ihnen noch die finale Schießerei zu ermöglichen.
Gewinner: Natürlich erreicht Gregor als erster die Briefkästen. Wir anderen sind abgehängt, er fühlt sich schon wie der sichere Sieger. Unterwegs hat er sich kaum duelliert, einfach nur die Eisenbahnfelder als schnelles und sicheres Fortbewegungsmittel genutzt. Aber Herbert ermöglicht mir noch den Einzug ins Finale, gerade bevor Gregor den letzten der drei Briefkästen erreicht. Und was soll ich sagen: Ich bin der bessere Schütze, mein Würfelwurf haut Gregors Figur um. Da haben drei gelacht …aber wir fanden gerade das Ende nicht besonders überzeugend. Für ein Fun-Spiel deutlich zu viel Brimborium.

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