FUNKENSCHLAG – FABRIKMANAGER von 2F-Spiele von Friedeman Friese für 2 bis 5 Personen
Nur über fünf Runden geht eine Partie. In den einzelnen Runden schafft man sich Maschinen und Lagerräume an, optimiert die Produktion und die Energieversorgung, um möglichst viele Waren natürlich so kostengünstig wie möglich zu produzieren.
Zentrales Element ist die Vergabe all der Produktionsmittel, Optimierungen und Lagerflächen, die man dafür braucht. Dazu wird die Reihenfolge versteigert, denn die hat gewichtigen Einfluss darauf, wer was wann einkaufen kann. Man bietet mit seinen freien Arbeitnehmern auf die Reihenfolge. Überhaupt sind ungebundene Arbeitskräfte wichtig. Arbeiter in der Produktion müssen schließlich produzieren, taugen zu nix anderem. Wer in seiner Fabrik rationalisiert, dessen überschüssige Arbeiter wandern in den Aktionspool – für die Auktion und den Einkauf von Produktionsmitteln, etc. Das ist gut! Und so schön korrekt: Freigesetzte Mitarbeiter werden an anderer Stelle im Unternehmen lohnend eingesetzt. Schön ...
Der Gewinner der Startspielerauktion darf als erster einkaufen. Er wählt als erster Produktionsmittel vom zentralen Tableau aus, und stellt sie zum Verkauf. Danach legen alle anderen Produktionsmittel ins Angebot. Der Startspieler kann folglich unter besseren Angeboten wählen, denn nachfolgende Spieler müssen zwangsweise bessere Maschinen, Robotern etc. ins Angebot einbringen. Für einige bleibt da nur Ramsch oder zu teures Zeug.
Ersteinschätzung: Am Ende – das muss man gleich zu Beginn betonen – gewinnt nicht der Eigentümer der schönsten, der effizientesten, der energieeinsparendsten Fabrik, sondern schlicht und einfach der reichste Fabrikant. Man sollte – muss! - also ständig gegenrechnen, gerade gegen Ende muss man schon sehr genau kalkulieren. Es gibt fast gar keine Zufälle im Spiel, nur der Energiepreis ist variabel innerhalb einer gewissen Bandbreite. Man weiß, dass er steigt, nur nicht um wie viel. Alles andere hängt von den Mitspielern ab, wie sie agieren und wie man selbst agiert.
Man sollte frühzeitig beginnen, Gewinne auf die Seite zu legen, nicht alles zu investieren. Oder man geht den umgekehrten Weg. Für den finalen Coup so viel Kapital reinvestiert, dass man massenweise bei vergleichsweise großem Gewinn produzieren kann. Und hier liegt der Hase im Pfeffer. FABRIKMANAGER ist genau das, was der Titel sagt. Hier wird nix beschönigt, Manager müssen kalkulieren, rechnen, überlegen. Das taugt bestenfalls für ein Seminar unter Betriebswirtschaftsstudenten, denn diese Simulation ist schon sehr real. Eben weil es nur aufs Geld ankommt. Wahrscheinlich haben die Chinesen dieses Spiel schon oft gespielt, denn die können am besten das Letzte aus einer noch so maroden Fabriken quetschen. Nur der Gewinn zählt. Und deshalb ist nicht nur mir das Optimieren, Kalkulieren und Rechnen zu viel für ein Spiel. Simulation bleibt Simulation.
… was ich vielleicht doch relativieren muss, denn Friedeman Friese gibt uns Spielern – nicht den Managern – ein paar Worte zum Geleit: „Ich spiele FABRIKMANAGER sehr gerne mit 5 geübten Spielern genau aus dem Grund, dass es Fehler so hart bestraft und damit eine dauerhafte Spannung garantiert. Zum ersten Lernen ist dies aber keine optimale Erfahrung.“
Gewinner: Was wir schon bei MACHT$PIELE erwartet haben, setzt Tom heute in die Tat um. Er zockt mich ab, Rainer sogar gnadenlos. Rainer wäre als BWLer nicht zu gebrauchen. Jedenfalls bekommen wir von Tom eine kostenlose Lektion darüber, was sich lohnt und was nicht mehr. Er rechnet aus, wie viel Geld ich in der letzten Runde gegenüber ihm verschwendet habe. Er gewinnt mit 149 Elektro. Ich erziele 131 und Rainer lumpige 62 Elektro.
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