Dienstag, 21. August 2018

Das 379. Montagsspielen mit Entdecker der Nordsee, Skyjo und No Problama



Manchmal sehen aktuelle Spiele tatsächlich noch wie Prototypen aus. Was die sechseckigen Plättchen angeht, die wir gleich auslegen werden, ist das der Fall: Blau mit grünen Flatschen an ein, zwei, drei Ecken, manchmal sind winzige Tiere oder Schiffe drauf, manchmal ein monströser Anlegesteg. Schön ist das nicht und funktional leider auch nicht, denn Tiere und die Schiffchen spielen eine wichtige Rolle. Immerhin sind richtige Langboote der Wikinger dabei, und Wikingerfiguren, die aussehen, als kämen sie aus Holland. Ich hatte bei den Figuren ein Déjá Vu. Das ist Frau Antje aus Holland, auf dem Kopf eine Haube. Das ist gar kein Helm...


Frau Antje, Frau Antje und Frau Antje aus Holland mit Schaf im Boot

Und wie ist nun das Spiel? So langatmig wie die Wikingerschiffe lang sind. Das Spiel zieht sich genauso lang, wie die Landschaft an vier Armen von der Anlegestelle über den Tisch kriecht. Jeder wurschtelt und wirtschaftet an seinem Tentakelarm. Tiere abholen und zur Anlegestelle verschiffen, Wikinger absetzen, Hütten bauen, aufgedruckte Winzschiffe bekämpfen, Mehrheiten auf der Insel sichern. Lange Rede kurzer Sinn: Das ist CARCASSONNE gekreuzt mit dem uralten Schinken AUF ACHSE. Wir sind beschäftigt, aber Spaß macht das nicht. Zu altbacken oder neudeutsch gesprochen: Very oldschool. Eine Stunde Plackerei und Kleinklein brauchen wir nicht wieder.

Dann packe ich erneut SKYJO auf den Tisch. Das Spiel bietet so einiges, was es unbedingt familientauglich macht: Glück und Pech gewürzt mit einem Hauch von Taktik. Eigentlich nix Aufregendes, aber trotzdem immer wieder schön zu erleben, welche Emotionen diese einfache Kartenspiel weckt.

Eigentlich ist SKYJO nur heute nochmal dabei, um gleich danach NO PROBLAMA zu spielen. Die beiden Spiele sind sich schon sehr ähnlich, wobei ich ursprünglich dachte, dass NO PROBLAMA die bessere Optik bietet. Aber weder die Optik noch das Spiel kann überzeugen. NO PROBLAMA wirkt wie ein abgeschmirgeltes SKYJO, das alle überzeugenden Elemente verloren hat. 3x3 statt 3x4 Kartenraster, Spalten werden nicht abgeräumt, wenn alle Karten dieselbe Zahl zeigen.


Die Spalte bzw. Reihe mit gleichen Karten ist so viele Minuspunkte wert, wie die Zahl zeigt. Dazu gibt’s noch zwei reichlich überflüssige Sonderkarten. Selbst die beiden Karten, die man sich zu Beginn anschauen darf, statt sie wie bei SKYJO aufzudecken, haben überhaupt keine spielerische Relevanz. Man darf sie nie aufdecken, um einen Drilling zu komplettieren. Statt auf Punkte zu spielen, bekommt der Gewinner mit den wenigsten Punkten ein Lama. Drei Lamas sind für den Sieg notwendig. Und schöner ist NO PROBLAMA dann auch nicht, es ist viel unübersichtlicher. Einziger Pluspunkt: Es hat definitiv die schöneren Kartenrückseiten. Wir haben abgebrochen … Das erste Mal seit einer Ewigkeit.

379. Montagsspielen (19/2018) am 06.08.2018 mit Abonnentenspieler Beni

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