Dienstag, 31. März 2020

Das 425. Montagsspielen mit Glen More II: Chronicles und Heul doch! Mau Mau


Wir wollen es wieder wissen. Welchen Einfluss hat die Startreihenfolge auf die Siegchancen? Wir haben das schon rauf und runter diskutiert, mögliche Strategien für den letzten Starter erwogen. All das gipfelte in der steilen Behauptung, dass, wer das erste Plättchen der Schlange nehmen kann, GLEN MORE II: CHRONICLES gewinnen wird. Warum? Weil dann immer sichergestellt bleibt, dass man als erster Zugriff auf das Teil seiner Wahl hat, vorausgesetzt niemand macht einen großen Satz nach vorne, überlässt den anderen die volle Auswahl unter den liegengelassenen Plättchen. Von hinten steuert man das Spiel.

So soll es beginnen. Ich bin letzter Starter, denn ich habe schon 4x als Startspieler gewonnen und 4x als letzter Starter verloren. Ich spiele nie eine bestimmte Strategie, ich spiele GLEN MORE II aus dem Bauch, nehme was sinnvoll ist und passe meine Entscheidungen tunlichst an meine Auslage und Positionen meiner Schotten an. So warte ich auch die ersten Züge meiner beiden Mitspieler ab … Und was machen die? Beide überspringen das erste Plättchen der Auslage, weil wir aus vorherigen Partien wissen, dass es Steine nicht bringen. Und was mache ich? Natürlich nehme ich das Steine-Plättchen, es ist doch das erste Plättchen der Auslage! Ich bin jetzt der, der von hinten das Feld bestimmt.

Und wie geht es aus? Genauso, wie wir es in einer steilen These vorhergesagt haben. Ich gewinne haushoch. Und nur mit Steinen. Ich habe als einziger Steine und dadurch meistens Geld wie Heu. Die vielen Plättchen, um Vieh gegen Siegpunkte zu tauschen, kommen gar nicht zum Zug. Die Zähne meiner Mitspieler werden lang und länger, mir fällt wieder alles vor die Füße. Die Auslage ist diese Mal allerdings wirklich merkwürdig. Über längere Strecken bringen die Plättchen fast nix für meine beiden Gegenspieler, nur was für mich. Wirklich gute Plättchen kann ich nehmen. Keiner traut sich, weit nach vorne zu springen.


Wir spielen mit dem 6. Chronicle: The Dubious Tome of Schottish History. Statt der normalen Wahrzeichenkarten kommen dieselben Wahrzeichen mit zusätzlichen Funktionen ins Spiel. Auch das spielt mir zu, ich kann dem Fass-Horter sein Schlösschen vorenthalten, das ihm mehr Punkte für seine vielen Whisky-Fässer gebracht hätte. Kann selbst dafür sorgen, dass ich am Ende noch zwei Plättchen abwerfen kann. Die anderen könnten heulen … So viel Frust habe ich selten in einem Spiel erlebt. Halt! Stimmt nicht! So wie ihnen heute ist es mir in den letzten vier verlorenen Partien ergangen. Ich kenne das Gefühlt nur zu gut, dass einem bei GLEN MORE II: CHRONICLES so gar nichts gelingen will.

In der Fairplay 131 erscheint eine ausführliche Rezension von Astrid.

Und weil wir alle – zwar aus unterschiedlichen Gründen - heulen könnten, spielen wir zwei Runden HEUL DOCH! MAU MAU. Natürlich wissen wir, dass wir fast nix für unseren Sieg oder Niederlage können, sind trotzdem emotional. Freuen uns über Vorlagen und über unverschämtes Glück. Auch darüber, dass wir uns gegenseitig die Suppe versalzen. So ist’s recht. Das Spiel dauert nicht lang. Jeder kann hier verlieren oder gewinnen. Jeder kann sich auch so gut selbst verarschen wie ich. Hätte ich nur eine Zwiebel mehr auf meinen Stapel gelegt, hätte ich nur meine Zwiebeln korrekt mitgezählt, hätte ich deutlich mehr Punkte gemacht. Meine sieben 5er wären in die Wertung gekommen, so leider nicht. 6er hatte ich nur zwei im Stapel. 23 verschenkte Punkte, ich könnte heulen… aber nur in mein eigenes Taschentuch.

Das 425. Montagsspielen (07/2020) am 16.03.2020

Glen More II: Chronicles: 3 geht
Heul doch! Mau Mau: 4 geht gut

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für Ihren Kommentar.

Nur noch einen (kurzen, längeren, langen) Augenblick, dann schalte ich Ihren Kommentar (bestimmt, vielleicht, nie) frei.

Gänzlich anonyme Kommentare veröffentliche ich nicht.