Das 410. Montagsspielen mit Cities Skylines und Die Crew

CITIES SKYLINES musste nochmal auf den Tisch. In der ersten Partie unter steter Betreuung von Redakteuren an den Kosmos Pressetagen im Kloster Haydau haben wir unsere erste Stadt aufgebaut. Keine Schönheit, auch keine Metropole. Aber unsere Stadt überlebte. Und weil Michael nicht dabei war, muss er heute mit uns gemeinsam eine neue Stadt aufbauen. Ob wir untergehen, die Stadt in den Abgrund führen? Astrid und ich wissen: Gotham City kann immer entstehen.

Wir kommen schnell ins Spiel, spielen Karten, die uns Gebäude in die Stadt und Punkte auf den Skalen bringen. Es sind nicht nur Pluspunkte, denn jede Stadt verbraucht Ressourcen und generiert en passant Verkehr, Verschmutzung und Verbrechen. Und umso größer sie wird, umso mehr haben wir mit den drei großen V zu kämpfen.

Wo bleibt die Polizei, wenn wir sie brauchen? Wo der große Busbahnhof? Neben Wohngebieten, Fabriken und Gewerbe, verbergen sich auch Infrastruktur-Karten im Stapel. Wir brauchen dringend auch mehr Bildung, mehr Krankenhäuser und mehr Deponien... Ganz besonders nötig haben wir die zweite und dritte Polizeistation. Eine kleine Polizeiwache wird nicht mehr Herr der Lage. Wir ziehen einfach nicht die letzte Polizeiwache aus dem Stapel. In Sachen Kriminalität sind wir so sehr am Limit, dass wir kein einziges Gebäude mehr bauen können, das Geld in unsere Kasse spülen würde, ohne dabei die Verbrechensskala zu überreizen.

Verzweifelt beginnen wir mit unserem letzten Geld, Karten aus der Hand gegen neue vom Stapel zu tauschen. Polizei, wo ist die Polizei? Nix iss mit der Polizeiwache, die die Kriminalitätsrate um vier Punkte senken würde. Und unser Geld ist auch weg. Wo kein Geld, da kein Sieg. So einfach ist das Ende. Was haben wir falsch gemacht? Wir haben uns übernommen, ganz klar auf zu großem Fuße gelebt. Die Industrie hat zwar viel Geld eingebracht, aber schon nach dem ersten Meilenstein, als wir die Stadt erweitert haben, hatten wir bereits so viele maskierte Verbrecher an der Backe, die uns dann nach dem dritten Meilenstein den Garaus bereiteten.

Ich würde jetzt niemals mehr so gedankenlos starten, niemals mehr auf Deubel komm raus industrialisieren und investieren. Im Nachgang fühle ich mich wie ein Populist – egal ob rot oder braun - der viel verspricht, alles Geld raushaut und am Ende doch nur im kurzen Hemd dasteht. Erst sind alle auf meiner Seite, und wenn nix mehr da ist zum Verteilen, kracht alles zusammen. Und dann geht ohne Polizei wirklich nichts mehr. Wir diskutieren viel länger als sonst üblich über unser Scheitern. In Zukunft bauen wir die Stadt etwas zaghafter auf und achten ganz besonders auf die drei großen V. Und noch viel intensiver auf die Kriminalitätsrate.

Zum Abschluss noch DIE CREW: REIST GEMEINSAM ZUM 9. PLANETEN. Langer Titel für ein kooperatives Stichspiel. Das geht zusammen? Und wie, denn gemeinsam müssen wir Aufgaben erfüllen. Jeder muss eine bestimmte Karte in den Stich bekommen, eine Eins muss einen Stich machen, usw. Und darüber reden darf man natürlich auch nicht, aber dennoch Informationen preisgeben: Eine bestimmte Karte kann jeder offen auslegen und als höchste, niedrigste oder einzige kennzeichnen. Das klappt gut …

Ganz anders als unsere ersten Runden. Manchmal denke ich doch tatsächlich: Sind die doof? Warum spielt … das wäre doch besser … und was sollen denn bitte diese Karten? Warum tust du das? Warum … nur um gleich danach ebenfalls einen Bock zu schießen und die falsche Karte auszuspielen. Im Grunde ist DIE CREW ein ganz normales Stichspiel mit ganz normalen Stichspielregeln. Aber durch die immer anspruchsvolleren Aufgaben und dadurch erforderliche Kooperation dreht DIE CREW ein normales Stichspiel soweit auf links, dass ein völlig neues, aufreibendes und intensives Spielgefühl entsteht. Super, DIE (unsere) CREW. Und beim nächsten Mal halte ich mich mehr zurück, versprochen. Auch im Kopf. Ob ich das durchhalte? Muss, denn DIE CREW nimmt mich sonst zu sehr mit …


Das 410. Montagsspielen (22/2019) am 02.10.2019

Cities Skylines: 3 geht
Die Crew: 5 geht eigentlich bislang immer