Dienstag, 30. April 2019

Das 396. Montagsspielen mit Villainous und Ohanami



Das hört sich doch interessant an: Disney kümmert sich mal um die dunkle Seite seines Schaffens. Also um all die Charaktere, die nur da sind, damit das Gute gewinnen kann. Wer fällt Ihnen da ein? Mir auf Anhieb so gar keiner, denn die Bösen habe ich alle verdrängt. Sind ja keine Sympathieträger. Heute tritt Astrid mit Malefiz gegen meinen Prinz John an.

Jeder hat sein eigenes Deck und auch ein eigenes Spieltableau. Darauf bewegen sich unsere Figuren: Groß und fett und aus Plastik. Wo sie stehen bleiben, können wir Aktionen ausführen, am Ende ziehen wir auf vier Karten nach. Aktionen gibt es so einige, und auf manchen Spielertableaus sind auch gar nicht alle zu finden. Aha?! Klingelts? Klar, oder?! Das Spiel ist asymmetrisch.


Und das merken wir schnell. Nach der ersten Partie lehne ich mich frustriert zurück: „Prinz John hat doch gegen dich keine Chance!“ Doch, doch, doch … hoffen wir inständig. In der zweiten Partie genau dasselbe Spielchen. Der Spielemotor von Prinz John kommt erst so richtig in Fahrt, da macht die liebe Malefiz den Sack zu. So! Und mit diesen beiden Charakteren ist all das Spielen, Machen und Tun so, als würde in China ein Sack Reis umfallen.

Ob das für Ravensburger als Importeur läuft? VILLAINOUS sieht so gar nicht nach Ravensburger aus, es klingt auch nicht danach: „Wecke das Böse in dir, … verfolge deinen eigenen, finsteren Plan … und werde der größte Disney Bösewicht!“ Ob wir es nochmal angehen? Zu viert sogar? Denke eher nicht, der Sack Reis in China hätte da mehr Gewicht.

Und weil wir jetzt schon so böse drauf sind und gute Miene zu bösem Spiel gemacht haben, gönnen wir uns OHANAMI. Auch zwei Mal. Was kann ich darüber schreiben, was ich nicht schon getwittert habe?

„Ist das wie RACKO? Ist das wie THE GAME? Ist es wie KELTIS? It's THE RACKO KELTIS GAME. Zu zweit eher befremdlich.“
„Meine Mitspielerin regt sich immer noch auf: Sowas von belanglos. „Vergängliche Schönheit“ trägt es im Titel. Das trifft es.“

Weil ich es nicht glauben wollte, haben auch noch meine Abonnentenrunde und die Donnerstagsspieler dran glauben müssen. Ohne die allerkleinste Andeutung gemacht zu haben, verdrehten alle meine Mitspieler die Augen.

„Für einen verregneten Nachmittag im Seniorenheim, falls niemand BINGO spielen will.“

Echt, ich hab vorher nix gesagt. Nix, nix, nix! OHANAMI nimmt so manche Anleihe bei bekannten Spielen, aber alles geht in absoluter Belanglosigkeit unter, obwohl sogar nach jedem Ausspielen die ganze Kartenhand an den Nachbarn weitergereicht wird. Drafting ist auch im Spiel.

Worum geht’s? Jeder legt in drei Rabatten Karten auf- und absteigend aus. Dabei könnten die drei Farben wichtig werden. Blaue Karten in jeder der drei Reihen zählen nach jeder der drei Wertungen drei Punkte. Früh ausgespielt also neun Punkte. Bei der zweiten Wertung zählt neben Blau auch Grün. Grüne Karten bringen pro Karte vier Punkte, auch in der dritten Wertung. Macht also rechtzeitig ausgespielt acht Punkte. In der dritten Wertung zählen auch graue Karten je sieben Punkte. Und was ist mit den Rosa Karten? Die zählen am Ende für 1, 2, 3, 4 … Karten 1, 3, 6, 10 … Punkte. Für 12 rosa Karten bereits satte 78 Punkte, usw.

Und was passiert? Ich lege immer zwei Karten ab, die die kleinste Differenz aufweisen. Niemals, wirklich niemals lege ich eine oder gar beide Karten als unbrauchbar beiseite. Rosa Karten horte ich bereits im ersten Durchlauf. Ich merke mir kaum, welche Karten ich gesehen habe. Nutzlos. Belanglos. Langweilig. Und wenn dann jemand mit blauen oder grünen Karten gewinnt, tja … egal! Dieser umgefallene Sack Reis in Japan ist nicht nur mir völlig schnuppe.

Das 8. Montagsspielen am 08.04.2019

Villainous: 2 geht so
Ohanami: 1 geht gar nicht

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