Donnerstag, 11. April 2019

Rezension: L.A.M.A. von Amigo

Reiner Knizia: L.A.M.A für (2)3-6 Personen mit Grafik von Rey Sommerkamp und Barbara Spelger bei Amigo 2019, angegebene Spieldauer 20 Minuten

Reiner Knizia hat eine Menge Spiele auf dem Kerbholz. Seine Spiele waren früher ganz unverkennbar, heute nicht mehr unbedingt, denn die Bandbreite ist mittlerweile überraschend groß. Im allereinfachsten Segment auf UNO-Niveau habe ich ihn dabei allerdings bis heute noch nicht wahrgenommen.

Ohne Spiele wie UNO, die immer und überall funktionieren, reicht es vielleicht doch nicht zu einem Dauerbrenner oder zu echtem Vermächtnis. Also dann L.A.M.A.. Das Lama-Thema ist doch sowieso hipp, aber ist es auch langlebig? Ach so, es geht um „Lege Alle Minuspunkte Ab“ und nicht um Lamas. Aber optisch macht sich das Lama doch ganz gut… Allerdings: Der Titel NO PROBLAMA ist leider schon vergeben, hätte hier aber gut gepasst.

Das Lama gehört auf die Sechs, die Sechs auf eine Sechs oder eine Fünf, die Fünf auf die Fünf oder eine Vier … so geht das bis zur Eins, die gehört auf eine Eins oder eben auf das Lama. Dann geht alles von vorne los. Sechs Karten haben wir auf der Hand, die wir schnellstmöglich loswerden wollen, um die Runde zu gewinnen und einen Chip abzugeben. Gerne einen schwarzen Chip, denn der zählt 10 Minuspunkte.

Nicht jede übrig gebliebene Handkarte bedeutet Minuspunkte, sondern für Handkarten gleicher Zahl gibt es die nur ein Mal, egal wie viele davon ich auf der Hand habe. Ein oder viele Lamas zählen 10 Minuspunkte, eine oder viele Sechsen … genau! … sechs Minuspunkte, usw.


Und wenn man nicht ausspielen kann? Dann muss man nachziehen oder passen. Das ist so ziemlich die einzige Entscheidung im Spiel. Nachziehen kann zum Sieg oder auch ins Verderben führen. Und wer 40 Minuspunkte einstecken muss, beendet L.A.M.A. Wer dann die wenigsten Punkte hat, gewinnt. Da ist es natürlich lukrativer, seine letzte Karte auszuspielen, die Runde sofort zu beenden und einen Chip abzugeben. Passen alle nacheinander, darf und muss der letzte Spieler alle seine Karten noch ausspielen, allerdings nicht mehr nachziehen. Logisch!

Und nun die Bewertung: L.A.M.A. ist als Spiel fast nix. Gar nix. Wirklich nix? Mmmmh, doch, irgendwie, schon … Schnell erklärt und schnell gewonnen oder verloren. Und viel Schadenfreude, Gegröle und Gejohle! Zack, Bumm, Bäm … was haben wir schon gelacht. Theoretisch ist L.A.M.A. ja mau, so wie MAU MAU. Praktisch verhält es sich eher anders herum. Für seine Rente hat Knizia eigentlich alles richtig gemacht. Nur wegen der Lamas bin ich ob einer Langlebigkeit des Spiels überaus skeptisch. Wer weiß schon, was als Übernächstes hipp wird.

Wertung: 4 geht gut, zu zweit: 1 geht gar nicht

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