Hiroshi Kawamura: PERFECT HOTEL mit Illustration ebenfalls von Hiroshi Kawamura für 2-5 Spieler bei JUGAME STUDIO 2017 (ver.0.0 (Spiel 2017 Edition) /2017.8)
Wie könnte es aussehen? Das PERFECT HOTEL muss keine Schönheit sein, aber das höchste Hotel (fünf Bonuspunkte) sein. Und es dürfte gerne auch das größte Penthouse oben drauf haben (drei Bonuspunkte). Außerdem sollte man auch mindestens vier Kartensorten verbaut haben, sonst gibt’s drei Minuspunkte. Achja, Mehrheiten in den sechs verschiedenen Etagen-Karten sind auch sehr hilfreich. Da sind 6 bis 10 Punkte drin. Das lohnt sich also besonders.
Wie geht’s? Wir nehmen entweder zwei Karten vom Stapel oder bauen eine Etage an. Beim Kartennehmen kommt eine zurück in die Auslage an den passenden Tür-Anhänger. Es darf durchaus auch eine Karte von der Hand sein. So haben wir es jedenfalls gespielt, nicht zwangsweise eine der beiden gezogenen Karten. In der Auslage dürfen sich alle bedienen, wenn sie denn bauen wollen. Bauen kann man mit Handkarten und mit den Karten aus der Auslage, so man denn mindestens zwei Karten auslegt. Das ist nicht unbedingt so sinnvoll, denn jeder will die Mehrheit an Karten einer Sorte im Hotel haben. Das bringt dann genauso viele Punkte, wie auf der Karte steht. Eine Etage, eine Sorte Karten.
Damit bauen wir in die Höhe. Momentchen?! Dann sind doch nur sechs Geschosse möglich. Es geht auch anders in die Höhe … mit Anbauten, sofern dieselbe Anzahl Karten auf dieselbe Kartensorte gelegt wird. So ein Anbau ist allerdings auch nur ein Mal pro Kartensorte gestattet. Und das Gute daran ist: Die Karten zählen in beiden Etagen für die Mehrheit.
Ersteinschätzung: Der Kartenstapel wird ja nur unter uns beiden aufgeteilt, entsprechend länger geht das Spiel. Trotzdem muss man das Ende im Auge behalten und sorgfältig kalkulieren, ob man Touristengruppen ins Hotel einziehen lässt. Die verlängern jede Kartenreihe um eine Karte, kosten aber bei der Endwertung drei Punkte. Bei geringwertigen Mehrheiten ist das teuer, aber wenn ich nur zwei Punkte, meine Gegnerin dafür gar keine Punkte erhält, lohnt sich das eigentlich immer. Außerdem verhelfen Touristen zu den Gewinnpunkten, wenn schon alle Karten einer Sorte verbaut sind es eigentlich unentschieden stünde. Aaah, dann nehme ich auch die Touristen-Karte.
PERFECT HOTEL ist schlank. Erst denken wir, es hat gar kein Fleisch … ist doch nur ein ROMMÉE-Verschnitt. Drei Durchgänge sollen wir das spielen?! Ja, wir starten. Schon im ersten Durchgang merken wir: Es gibt interessante Zwänge. Nehmen oder bauen? Das ist offensichtlich … Mit Touristen oder besser ohne? Und welche Karte legen wir zurück? Kann ich damit vielleicht sogar noch einen Anbau schaffen? Gehe ich auf Nummer sicher und lege eine Karte aus, die meine Gegnerin gar nicht mehr einbauen darf? Spielt sie dann die Touristen in die Reihe? Im Spiel zu zweit sind das nicht so entscheidende Fragen. Aber spielen Sie das mal zu viert. Da ist der Stapel schneller durch, das Spiel damit zu Ende bevor Sie alles gebaut haben, wofür Sie Karten gesammelt haben.
Dieses Kartenspiel ist jetzt nicht unbedingt ein Über-Spiel, hat aber doch einen gewissen Charme und auch Spieltiefe. PERFECT HOTEL bietet genügend Entscheidungszwänge bei eleganter Optik. Wir finden es gut. Ich habe es bereits zu viert gespielt, da wird’s tatsächlich kniffliger und deutlich schneller.
Gewinner: Astrid gewinnt die drei Durchgänge souverän mit 76 gegen 61 Punkte. Ich sollte zukünftig die Hände von den blöden Touristen lassen. Die kosten mich in dieser Partie zu viel. Mehrheiten in den hohen Kartenwerten sind das A und O.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Nur noch einen (kurzen, längeren, langen) Augenblick, dann schalte ich Ihren Kommentar (bestimmt, vielleicht, nie) frei.
Gänzlich anonyme Kommentare veröffentliche ich nicht.