Dienstag, 24. März 2015

Rezension: Tausch Rausch von Ravensburger "geht gut"

Selber Autor, selber Verlag, selbes Spiel? Nicht ganz, zumindest was das Spiel angeht. Vor zwei Jahren war Rüdiger Dorn mit TOP 5 RUMMY im Programm der Ravensburger vertreten. Jetzt legen Ravensburger und er mit einer deutlich abgespeckten Version des gerade zwei Jahre alten Titels nach. TOP 5 RUMMY ist gerade in der Flut der Neuheiten untergegangen, wird aktuell bei uns bei Karstadt verramscht. Was eigentlich schade ist, denn TOP 5 RUMMY war durchaus das bessere PHASE 10. Dynamischer und mit Marktwirtschaft … mit Kaufen und Verkaufen von Karten, mit selbst zu wählenden Aufträgen … was wohl zu viel für PHASE 10 gewöhnte Spieler war. Also weg mit der Marktwirtschaft und her mit TAUSCH RAUSCH.

Rüdiger Dorn: TAUSCH RAUSCH für 2-4 Spieler mit Illustrationen von Stephan Lomp und Design von DE Ravensburger bei Ravensburger 2015

Thema: … braucht es keins, auch keinen Basar. Karten tauschen, fünf Aufträge erfüllen, das ist es schon.



Optik: Klar, funktional, und die Karten sind okay, wenn auch nicht gerade hübsch. Außerdem erinnert die Optik der Rückseite an den Sehtest für meinen Führerschein. Nein, ich bin nicht rot-grün-blind.


Mechanik: Das ist das typische Entweder-Oder: Eine, zwei oder drei Karten tauschen plus eine vom Stapel oder einen Auftrag erfüllen. Die Aufträge sind auch sehr typisch: Straße, Drilling, Full House (das tatsächlich hier auch so heißt), aber auch so hübsche Kombis wie „Sammle 4 Karten in der vorgegebenen Farbe, deren Summe größer oder gleich 23 ist“

Auftrag erfüllt?! Dann die dünne Auftragskarte schnappen, am besten einem Mitspieler vor der Nase weg. Wer zuerst eine Aufgabe erfüllt, hat allerdings nicht unbedingt etwas davon: Bis zu fünf Karten können dafür draufgehen. Man steht im kurzen Hemd, auch wenn es eine, manchmal auch zwei Karten zur Belohnung vom Stapel gibt. Kann durchaus dauern, seine Kartenhand wieder aufzubauen, schließlich bekommt man – ob man nun eine, zwei oder drei Karten tauscht – nur eine zusätzliche Karte dazu.

Wer zu lange nur Karten sammelt, verhält sich möglicherweise kontraproduktiv. Die angepeilte Aufgabenkarte ist dann vielleicht schon längst weg, und man sitzt auf unpassenden Karten. Immerhin gilt: Viele Karten helfen auch viel, wenn es dafür die richtigen Aufträge gibt.

Fazit: TAUSCH RAUSCH ist gute Unterhaltung. Die Jagd auf die Aufträge sorgt ganz automatisch für eine gewisse Spannung. Wer hat wann welchen Auftrag im Blick? Welche Karten helfen mir weiter? Kann ich die noch ertauschen? Das sind jetzt nicht die komplexesten Entscheidungen, aber TAUSCH RAUSCH ist ja in erster Linie ein Familienspiel, flotter allerdings als PHASE 10 und deutlich gradliniger als TOP 5 RUMMY.

TAUSCH RAUSCH ist themen- wie schnörkellos. Macht ja auch nix! Soll schnell zu erklären, schnell zu begreifen und ebenso schnell zu spielen sein. Und diese Vorgaben erfüllt TAUSCH RAUSCH perfekt.


Listenfaktor: Beim À la carte Kartenspielpreis der Fairplay vielleicht sogar auf der Liste, ansonsten im Jahrgang 2014/2015 eher chancenlos. Wahrscheinlich ist es der Jury zu retro. Optik und Spieltiefe – beides wirkt wie frühe 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts, damals sicherlich besser bewertet als heute. Aber vielleicht macht ja die Jury mal eine extra Rubrik für Seniorenspiele auf, am besten mit einem glatzköpfigen Pöppel. TAUSCH RAUSCH wäre das ideale Rentnerspiel. Und deshalb lasse ich es gerne die bis zur Pensionierung fehlenden 15 Jahre in meiner Sammlung.

p.s.: Kommt Ihnen der Text in Teilen bekannt vor? Bestimmt, wenn Sie meine Rezension über TOP 5 RUMMY lesen …





Im Übrigen ist nur die Seite echt, in der das Logo auf den Bildern zum Logo oben auf der Seite passt. Alle anderen Seiten haben sämtlichen Inhalt von meiner Seite gestohlen.

2 Kommentare:

  1. Jetzt plagiierst du dich also schon selbst... Dazu kommt dann noch das offizielle Plagiat und schon steht der Text mindestens viermal im Netz. Du wirst noch der meist zitierte Rezensent Deutschlands!

    AntwortenLöschen
  2. Das hoffe ich ... wenn ich auch gut auf die Plagiate verzichten kann. Immerhin bin ich ja eine Doublette schon los.

    AntwortenLöschen

Vielen Dank für Ihren Kommentar.

Nur noch einen (kurzen, längeren, langen) Augenblick, dann schalte ich Ihren Kommentar (bestimmt, vielleicht, nie) frei.

Gänzlich anonyme Kommentare veröffentliche ich nicht.