Donnerstag, 8. Dezember 2011
Das 184. Montagsspielen am 21.11.2011 (24/2011) mit King of Tokyo, Rapa Nui und The City
Natürlich beginnen wir heute mit dem Neuheiten-Marathon. Wir gehen aber nicht sofort aufs Ganze, die Strecke ist schließlich lang. Dafür brauchen wir bestimmt noch einen langen Atem. Wie viele Neuheiten gab es eigentlich in Essen? 100, 200, 600? Also los, man muss ja anfangen …
KING OF TOKYO wäre eigentlich der perfekte Absacker, aber warum den Abend nicht mit dem kurzen knackigen Monster-Würfeln beginnen? Und jede gewürfelte Tatze kostet einen Lebebenpunkt. Es wird getatzt, es wird gestorben … in Tokyo. In der ersten Partie tatzt Tom alle Monster in den Tod. Und in der letzten Partie tue ich es ihm gleich. Nur in der zweiten Partie schafft Gregor tatsächlich 20 Siegpunkte. Das habe ich vorher nur einmal erlebt, als eine Mitspielerin mit Killerbunny auf diese Weise triumphierte. Da dachte ich noch, nur Frauen schaffen auf leisen Sohlen einen solchen Sieg. Doch mir ist das Tatzen am liebsten: Ein ehrlich verdienter Sieg. Und wie immer entfaltet KING OF TOKYO einen ungeheuren Tabeltalk. Vorzugsweise wird gehetzt … meistens gegen das Monster in Tokyo.
RAPA NUI ist da schon sperriger, denn 1. hat es deutlich mehr Regeln und 2. spielt es sich längst nicht so direkt wie KING OF TOKYO. Ständig muss man überlegen, wie man im nächsten Zug dasteht und welche Optionen man den Gegnern eröffnen will.
Nach den ersten Runden bemerken wir, dass wir offensichtlich nicht korrekt gestartet sind. Tom hat einfach zu viele Holzfäller, was Unmengen Holz in seinen Vorrat spült, ihn schneller an die steinernen Moais kommen lässt. Statt nur einen Holzfäller pro Zug auszuspielen, hat er gleich mehrere – wie bei Sammlern und Jägern möglich - auf einmal ausgespielt. Was folgt sind Abbruch und Neustart.
Jetzt stellt sich das indirekte Spielgefühl so richtig ein, zwei oder gar drei Holzfäller blockieren die Kartenhand über mehrere Runden. Schließlich hat man nur drei Karten auf der Hand. Die Auswirkungen meines Zuges zeigen sich sowieso erst in der nächsten Runde. Und wie wird überhaupt die Schlusswertung ausgehen, wenn auch die zwischenzeitlich geopferten Karten gezählt und gewertet werden?
Viermal opfern wir Karten, nach jedem Bau eines Moais. Ausgespielte Jäger und Sammler raffen sie zusammen. Am Ende zählt dann jede zurückbehaltene Opferkarte umso mehr Punkte, je mehr davon auf dem Opferstein gelandet sind. Ein böser Zwiespalt, zumal man nur eine vage Ahnung davon hat, welches Opfer am Ende die meisten Punkte bringt. Soll man, muss man selbst diese Opfersorte pushen oder sammelt man lieber die Karten, die die anderen opfern?
Wie dem auch sei, am Ende liegen genau gleich viele Karten jeder Sorte auf dem Opferstein. Das vereinfacht die Wertung deutlich. Gregor und ich kommen auf dieselbe Punktzahl, aber ich habe einen Moai mehr errichtet. Und wenn sogar Gregor als knapp geschlagener Zweiter findet, dass RAPA NUI ein gutes Spiel sei, kann ich dem beipflichten.
THE CITY ist als Absacker eingeplant. Dauert ja nur 20 Minuten – höchstens. Man muss sich nur sofort – mit der ersten Karte - Einkommen verschaffen, denn bei THE CITY wird ebenso wie bei SAN JUAN oder RACE FOR THE GALAXY mit Karten bezahlt. Und man sollte die Wechselwirkungen der Kartensymbole nicht außer Acht lassen. Nur so verschafft man sich Wachstum: an Karten und an Siegpunkten. Mein eindringlicher Hinweis: „Ihr müsst zuerst Karten mit Einkommen auslegen.“ Ohne viel Einkommen viel weniger Siegpunkte pro Runde. Wer ständig viele Karten auf die Hand bekommt, hat auch zuerst 50 Punkte für den Sieg zusammen. Nur Tom befolgt meinen Hinweis. Er schlägt mich mit 66 zu 65 Punkten.
THE CITY ist wie RUHM FÜR ROM ein Spiel mit eingebautem Matthäus-Effekt: „Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, dass er Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat.“ (Matthäus 25,29 Luther 1984). Wer mit einer ersten teuren Karte ins Klo greift, weil sie kein Einkommen liefert, kann gleich nach Hause gehen. Besonders dann, wenn die Karten-Maschinerie der anderen bereits anläuft. Nach nur sieben Runden ist THE CITY schon zu Ende, es hätte noch für eine schnelle Revanche gereicht.
Rezensionen folgen.
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