Nur wissen wir alle, dass nicht ausschließlich sachliche Erwägungen entscheidend sind. 7/8 aller Gründe bleiben ungenannt, laufen nur auf der Beziehungsebene und unter dem Tisch ab. Deshalb folgt hier auch keine Bewertung der Spiele, sondern nur die Auflistung meiner total objektiven, aber bestimmt nicht völlig sachfremden Erwägungen:
Warum werden nur drei Spiele nominiert? Ist die Auswahl unter den guten Spielen des Jahres wirklich so klein? Aber was soll man machen, wenn bei der allerwichtigsten jährlichen Pressekonferenz – sprich bei der Verkündung des Preisträgers – alle wichtigen Plätze im Auditorium mit Verlagsvertretern belegt sind. In Berlin bleibt kein Platz für die Presse, Funk und Fernsehen. Statt die Medien auf die hinteren Plätze abzuschieben, macht die Jury endlich Platz für mehr Öffentlichkeit. Jetzt rücken statt 106 nur noch 67 Verlagsvertreter samt Tross zur Preisverleihung an. Der Raum war doch sowieso schon zu klein, so kann man endlich ganz elegant Abhilfe schaffen. Und noch mehr, weil die Jury gleich zwei Spiele eines Verlage auf die Nominierungsliste setzt. Macht nur noch 43 Verlagsvertreter, 2/3 davon haben sogar nur eine ganz kurze Anreise, was ökologisch nachhaltig ist und darüber hinaus auch noch die Kosten senkt. Eine Sonnenblume für die Jury!
ASARA
Wer hat den Längsten? Äh … ich meine natürlich den höchsten Turm? Natürlich ist das Spiel absolut jugendfrei, dafür bürgt Ravensburger. Wenn nicht die, wer dann. Trotzdem, der Turm auf dem Cover ist schon eine sehr fruchtbare Abbildung oder getreu dem GEMISCHTEN DOPPEL: Eine sehr furchtbare Abbildung. Auch wenn wir so etwas nicht anstößig finden, dann doch unsere Freunde hinter dem Ozean. Aber macht ja nix, hier wird ein deutsches Spiel des Jahres prämiert. Da muss auch ein deutscher Autor her. Kann doch gar nicht sein, dass Jahr um Jahr ausländische Autoren den Preis gewinnen. Und Wolfgang Kramer könnte man so auf seine alten Tage mit einem Preis prämieren, ohne ihn gleich für sein Lebenswerk auszuzeichnen. Und außerdem käme dann auch Kramers Kompagnon Michael Kiesling zum Zuge. Zwei Deutsche sind besser als …
DIE VERBOTENE INSEL
Mann, da hat die Jury im vorletzten Jahr Schwein gehabt, dass Matt Leacocks PANDEMIE doch noch eine Grippe bekommen hat. Dieses Jahr führt an einem – diesem! - kooperativen Spiel kein Weg vorbei, wenigstens 2011 darf der kleinere Bruder von PANDEMIE, sauber geduscht in ein passendes Outfit gesteckt, uns alle beglücken. Das Thema ist aber auch wirklich herzallerliebst . Aber was ist mit dem „Landeplatz der Versager?“ Den müssen die Spieler ansteuern, wenn Sie gewinnen wollen. Nur so kann man gemeinsam der untergehenden Insel entkommen. So stempelt das Spiel bald Millionen von Spielern zu Versagern. Hier darf die Jury nicht versagen.
QWIRKLE
Man muss sich nur das Cover anschauen. Preisauszeichnungen über Preisauszeichnungen: Major fun! Award, Mensa Select – National Competition Winner, Parent's choice Gold Award – alle Buttons in Gold oder Gelb. Was soll da noch ein roter Pöppel auf der Schachtel. Der kommt da doch gar nicht mehr zur Geltung. Als vierter Preis noch auf die Schachtel?! Also, mit mir gäbe es das nicht. Und überhaupt die äußerst klein geschriebene Regel. Die ist nicht barrierefrei, außer Schmidt legt endlich eine Lupe bei. Geht aber gar nicht, denn das Material passt einmal benutzt gar nicht wirklich mehr in die Schachtel, außer man opfert zwei Stunden, die dicken, fetten, schwarzen Spielsteine passgenau in das Inlett zu puzzeln. Das Inlett könnte man ja wegschmeißen, aber dann wäre das Spiel auch nicht mehr komplett.
Demnächst noch ein Titel mehr? |
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