Donnerstag, 12. Mai 2011

Rezension: Fifty Fifty

Reiner Knizia: FIFTY FIFTY für 2 bis 5 Personen, Zoch 2010

Thema
Schön physikalisch: Positives und Negatives heben sich auf. Schweres und Leichtes heben sich auf. Suchen Sie sich eines davon aus. Passen täten alle, zumal es dieses Spiel bereits früher als DRAHTSEILAKT von Ass gegeben hat. Und oben auf dem Drahtseil ist das Gleichgewicht extrem wichtig. Auch FIFTY FIFTY hätte wegen der Optik ein Thema haben können, allerdings ein FDP-lastiges, Blau und Gelb heben sich auf. Aus einem blauen und einem gelben Zackenhalb- wird ein perfekter Vollmond. Vollmonde darf man abwerfen, wie die ...

Optik
Blau und Gelb dominieren, nicht nur bei den Monden, auch bei den „Fiftykarten.“ Die kleinen Kartenwerte sind gelber, die hohen blauer – dazwischen wird schön abgestuft.

Mechanik
Karte ausspielen und gut. Oder auch nicht, gegen Ende ganz gewiss nicht. Die höchste Karte macht den Stich, dafür gibt es blaue Halbmonde. Wie viele, durchaus unterschiedlich viele, bestimmt eine „Launekarte.“ Und gelbe Hälften werden auch verteilt, an die niedrigste Karte im Stich. Die höchste Karte spielt zum nächsten Stich aus … und auszuspielen ist nicht wirklich prickelnd. Was ist, wenn trotz kleiner Karte alle drunter bleiben, einen hängen lassen? Was ist, wenn man wieder blaue Halbmonde nehmen muss, die man aller Voraussicht nach nicht egalisieren kann?

Fazit
Im neunten und letzten Durchgang entscheidet sich das Spiel. Ein Mitspieler fasste treffend zusammen: „Man hat alles in der Hand, bis auf den letzten Stich.“ Macht aber fast nix, denn die Runden sind schnell gespielt. Außerdem sind die berühmten schlechten Karten eher selten. Nur mit hohen oder nur mit niedrigeren Karten sieht man in der Regel alt aus. Ziel jedes Durchgangs sind natürlich null Punkte. Jede übrig gebliebene Mondhälfte zählt einen Minuspunkt. Manchmal bleiben einfach zu viele übrig, weil ein Mitspieler ganz anders als erwartet spielt. Statt selbst seine Monbilanz auszugleichen, schanzt mir so ein Querkopf garantiert genau die unpassenden Hälften zu.

Ranking
FIFTY FITFY gleicht nicht aus, nicht das Spielevolk, nicht meine Mitspieler. Es gibt nur Freunde oder Feinde. Dazwischen ist ein tiefer Graben. Die einen mögen Glück gar nicht, die anderen kommen gut damit aus, besonders wenn man FIFTY FIFTY nicht so ernst nimmt und es locker aus dem Bauch spielt. Das kann ich gut.

p.s.: Reiner Knizia - oder ist es Zoch - schnappt Friedemann Friese einen schönen 2F-Titel vor der Nase weg. Absicht?

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