Das bessere Spiel des Jahres 2008
Der Doktor hat's einfach raus. Mit KELTIS erreicht er nicht nur das Spiel des Jahres, er reicht gleich ein ganzes Konzept an uns Spieler durch. KELTIS Steine, KELTIS Karten, KELTIS mit neuen Wegen – alles immer grün. Da fühlt sich nicht nur der Verlag, da fühlt sich auch jeder Spieler ganz schön bedient. Und trotzdem hab ich die neuen Wege beschritten, schließlich habe ich KELTIS viel häufiger als die anderen Spiele des Jahres gespielt, die SIEDLER ausgenommen. Muss wohl doch seinen Reiz haben, ein so einfaches Kartenlegespiel für wirklich alle Altersstufen. Der Vorgänger LOST CITIES war ja auch schon für viele echte Spieler eine starke Versuchung.
Ach ja, wir sind ja eigentlich bei den neuen Wegen. Was ist anders? Nicht viel und doch irgendwie alles. Erstmal ist die Schachtel kleiner, sind ja auch nur ein Brett und neue Bonusplättchen drin. Statt fünf gerader Wege führen jetzt zwar auch fünf, aber sich kreuzende Wege ins Ziel. Und nicht immer ist der Weg farblich vorgegeben. Da gibt es jetzt graue Felder, für die man – um sie zu betreten - eine beliebige Farbe ausspielen darf. Unterwegs liegen es wie üblich die Plättchen, die eingesammelt werden können und im Falle der Steine auch sollten. Ein neue Art Plättchen liegt auch aus: Entferne die oberste Karte einer Reihe. Das eröffnet durchaus gute Möglichkeiten, sich über gerade unpässliche Karten zu retten: Eine Zehn auf eine Fünf spielen und später wieder entsorgen, das geht nur auf neuen Wegen.
Wie sonst auch wird man wohl kaum alle Figuren ins Rennen schicken, wohl aber alle fünf Kartenfarben auslegen. Man muss sich nur überlegen, wann man auf welche Farbe umschwengt, wenn man einen Stein nach ganz oben puschen will. Die Farben in den Reihen wechseln nämlich. Noch etwas ist wichtig. Wer in den Zielbereich hineinzieht, um das Spiel zu beenden, kann Punkte verlieren. Kurz vorm Zielbereich erhält man schöne acht Punkte, im Zielbereich verliert man erst einen, dann sogar zwei Punkte. Erst das Endfeld verspricht die erwünschten 10 Punkte. Na, geht’s jetzt in den Zielbereich? Reinziehen oder abwarten? Wer wagt den Sprung? Wohl nur der, der im unteren Bereich der Laufstrecke keine Figuren mehr hat, wird aufs Tempo drücken und hinein ziehen. Aber passen auch die Karten? Nur wenn man voraus geplant hat ...
KELTIS: NEUE WEGE • NEUE ZIELE ist deutlich anspruchsvoller und tatsächlich auch besser geworden. Das wird wohl niemanden grämen. Wirklich niemanden? Hätte KELTIS nicht sofort so sein können? Wäre es dann Spiel des Jahres geworden? Der Jury ist mit dieser Erweiterung erneut bewiesen worden, dass es besser geht. Nach ZUG UM ZUG kam EUROPA, nach ZOOLORETTO AQUARETTO und nach KELTIS kommt KELTIS: NEUE WEGE • NEUE ZIELE. Wer wirklich gut spielen will, wartet einfach ein Jahr auf das bessere Spiel des Jahres. Ich überlege, ob ich nicht ab sofort diesen neuen Weg nehme, auch wenn ich dann das Spiel des Jahres später trotzdem kaufen muss. Aber kann ich mich solange zurück halten. Immerhin hat mir KELTIS ja auch schon gut gefallen. (wf)
KELTIS: NEUE WEGE • NEUE ZIELE von Reiner Knizia für 2 bis 4 Personen, nur mit KELTIS spielbar
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