Man könnte meinen, wir Spieler verkommen zu einem einsamen Völkchen. Haben immer mehr Spieler nur noch sich selbst zum Mitspieler? Mit ONIRIM und FREITAG habe ich mich einem Selbstexperiment unterzogen. Diese beiden Spiele sind echte Solospiele, ich spiele gegen die Spielmechanik. Mal wirklich prüfen, wie sich so etwas mit mir selbst spielt. Tja, das Schönste an diesen Spielen sind die Karten, genauer gesagt sogar nur deren Rückseiten. Und gerade die Grafik von FREITAG fand ich so abgrundtief ungelungen, dass ich überhaupt keine Lust hatte, Robinson weiter in die Augen zu schauen. Da war ich mir ganz schnell mit mir selbst einig.
Aber es muss doch was dran sein, mit sich allein zu spielen. Weshalb gibt es jetzt so viele Spiele ab 1 Spieler. Ist dieser Trend schon verfestigt? In Essen gab's gleich einen ganzen Haufen dieser Vertreter: BOHN TO BE WILD, das Kartenspiel zu SCHATTEN ÜBER CAMELOT, SUBURBIA, SPELLBOUND, DAS ÄLTERE ZEICHEN, GINKGOPOLIS, SNOWDONIA, LA LOIRE, ROBINSON CRUSOE, ESCAPE … und bestimmt noch mehr Spiele. Und die standen sogar im Fokus unserer Scout-Aktion.
Ich finde das ja absolut abstrus. Eigentlich müssten auch bei Ihnen die Alarmglocken anspringen. Oder sind Ihnen Ihre Mitspieler nicht lieb und teuer? Ist es nicht gerade die spielerische Auseinandersetzung mit anderen Menschen, was unser Hobby ausmacht. Warum heißen Gesellschaftsspiele eigentlich Gesellschaftsspiele? Ich bin mir meiner Gesellschaft zu wenig, ich will Emotionen, will Konkurrenz, Freude und Unterhaltung. Und das finde ich nur in der Gesellschaft meiner Mitspieler. Außerdem: Sich selbst bei einer Partie FREITAG zu verarschen, macht wirklich nur wenig Freude.
Die Soloregeln sind wohl immer dabei um das Spielverständis zu festigen, ähnlich einem Tutorial bei einem PC-Spiel. Ich besitze Freitag und es ist sehr entspannend wenn man es spielt, bei schöner Musik und Tee.
AntwortenLöschenMage Knight ist ja auch so ein Kandidat - Beschäftigung ohne Flimmerkiste find' ich gut ;)