Astrid und Michael kennen es schon, haben es bereits online gespielt. War aber nicht so pralle, jedenfalls das Handling. Gibt ja auch viel zu tun … hinter der Sonne. Im Brettspiel ist es nicht anders, aber wenigstens übersichtlich(er). So wirklich übersichtlich bleibt es nicht, denn wir legen einen Haufen Karten aus, die alle Sonderfunktionen bieten, wenn wir denn unseren „Arbeiter“ dorthin schicken können. Wir müssen die entsprechende Karte allerdings schon entdeckt haben, sonst bleiben uns nur die paar Standardaktionsfelder. Alles eine Sache von Entwicklung und Fortschritt.
Dafür brauchen wir jede Menge Ressourcen. Neben Personal ist das auch Erz, beides generieren wir über unser Einkommen aus den Kisten auf unserem eigenen Tableau. Und die Verteilung der Kisten ist tricky, denn wir dürfen nur immer die unterste Kiste jeder Spalte als Einkommen nehmen. Und auch nur soweit, wie wir auf der Einkommensleiste für Personal oder Erz vorangekommen sind. Weil die Kisten in unterschiedlicher Anzahl den einzelnen Spalten zugeordnet sind, kann Personal oder Erz durchaus mal ausgehen. Dann wird es richtig tricky.
Das Erz brauchen wir für Raketen, mit denen wir ins Weltall aufbrechen, um Planetenkarten zu erobern. Dafür gibt es Siegpunkte … und meistens auch gehörigen Ärger um die Vormacht auf den Planeten. Überhaupt sind an allen Ecken Punkte zu machen, ich muss nur für die nötige Logistik sorgen und zur rechten Zeit das entsprechende Aktionsfeld besetzen. Also alles ganz gut verzahnt. Hinter der Sonne ist verdammt viel los.
Wenn so viel los ist, gibt’s auch viel zu denken. Astrid und ich liefern uns einen längeren Stellungskrieg um einen Planeten, was sich als ziemlich unbedacht erweist. Währenddessen kann Michael in aller Ruhe seine Entwicklung vorantreiben und durch Forschung viele Punkte generieren. Ich habe dann nach zweieinhalb Stunden die Faxen doch dicke, weil das Auswringen der letzten paar Pünktchen mühselig wird und nur in die Analyse-Paralyse führt. Ich löse gegen besseres Wissen das Spielende aus, nur damit es am Montagabend noch zu einem Ende kommt.
Wenn zwei sich streiten, freut sich in diesem Fall natürlich Michael. Er gewinnt deutlich mit 62 gegen 57 und 46 Punkte. Gut, dass ich als Loser dem Spiel ein Ende bereitet habe, ich hätte es sowieso nicht mehr gewinnen können. Bin ich jetzt der Königsmacher? Och, nee, ich würde es sogar gerne nochmal spielen. Dann wüsste ich ja, was ich vermeiden muss. Und dass ich die Entwicklungskarten besser im Blick haben muss. Hinter der Sonne gibt es wirklich viele Optionen … das Spiel zu vergeigen.
Das 473. Montagsspielen (02/2022) am 07.01.2022 mit Astrid, Michael und mir.
BEYOND THE SUN: 4 geht erstmal noch gut
Dennis K. Chan: BEYOND THE SUN für 2 – 4 Personen mit Illustration von Franz Vohwinkel bei Strohmann Games 2021, Spieldauer 60 – 120 Minuten
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