KHÔRA ist bestimmt eine von diesen griechischen Göttinnen, Töchtern des Zeus oder so… Lesen hilft bekanntlich, es steht sogar auf der Schachtel: „Die Keimzelle der Polis war die KHÔRA, das Gebiet des Stadtstaats.“ Ah, gar nix Mythologisches. Das Thema ist also klar: Eurogamiges antikes Griechenland. Es dreht sich natürlich um Entwicklung und Vorankommen, also eher Eurogame als Antike. Wir bewirtschaften alle unsere Einkommens-, Kultur- und Militärleisten. Und natürlich auch den Fortschritt in unserer Stadt. Städte wie Athen, Theben, Argos und … haben ein unterschiedliches Entwicklungspotenzial. Müsste sich eigentlich lohnen, darauf zu spielen. Aber nicht nur darauf, auch auf Bürger, Steuern, Ruhm und Militär. Auf all diesen Leisten aufzusteigen, ist unser Ziel. Auf allen gleichzeitig? Das geht gar nicht...
Und? Spiele ich auf die Entwicklung von Theben? Nicht so wirklich, ich bin zu sehr mit dem Vorankommen auf den anderen Leisten beschäftigt. Insbesondere das Geld bereitet mir Probleme. Astrid ist damit deutlich schneller, a) erkennt sie zuerst, dass es nur wenige Geldquellen für dauerhaftes Einkommen gibt und b) reißt sie sie sich schnellstmöglich unter den Nagel. Aber auch ohne viel Bares geht es auf anderen Leisten voran. Militär hilft, Wissensmarker zu ergattern. Die brauchen wir alle, um „Politikkarten“ ausspielen zu dürfen. Die helfen uns erst richtig aufs griechische Pferd, bringen meine „Engine“ richtig zum Laufen.
Die Aktionstafeln, die wir erst mit zwei, später dann drei Würfeln aktivieren sollten, sind so etwas wie der Kern des Spiels. Mit den Karten führen wir zwei/drei von sieben Aktionen aus, die uns auf den Leisten voranbringen. Ist der Wert der Karte kleiner als der Würfelwurf, müssen wir keine Bürger dafür einsetzen. Ist der Wert höher, weil ich genau jetzt diese hochwertige Aktionskarte benötige, dann muss ich mit Bürgern ausgleichen. Was hoffentlich gut klappt, sofern ich ausreichend Bürger habe und später wieder welche anwerbe. Ich selbst bin allerdings ganz gut mit nur den notwendigsten Bürgern ausgekommen.
Überhaupt geht’s hier ums Nichtverschenken! Verzetteln und Tempoverlust werden bestraft. Natürlich nur indirekt, aber schnellere Stadtstaaten auf dem richtigen „Pferd“ galoppieren davon. Deren Pferdestärken entfalten sich besser. Möglichst schon am Anfang viel erreichen, denn viel bringt dann viel mehr. Matthäus aus der Bibel spielt schließlich auch mit, wenn auch nur inkognito.
Ich bin sogar guter Dinge, den Sieg einzufahren. Lag auf der Punkteleiste lange in Führung, sogar noch nach der neunten und letzten Runde. Dann kam die Stunde der Abrechnung! Die Siegendekarten werden ausgewertet. Davon hatte ich eine, aber wie sich jetzt herausstellt, nur eine ziemlich schlappe. Astrid holt aus prächtig passenden Karten zum Coup aus. Sie siegt mit 105 zu 72/67/33 Punkten. Und ich werde sogar noch auf den dritten Platz durchgereicht, weil auch Jürgens Spiel auf seine Punktendekarten viel besser klappte. Das war trotzdem keine unspannende Partie. Zwei Stunden standen wir unter Strom, trotz des für mich frustrierenden Endes! Ich will das Alte Griechenland beherrschen, auch oder weil es eigentlich waschechtes Euroland ist.
Das 471. Montagsspielen (29/2021) mit Astrid, Jürgen, Michael und mir am 20.12.2021
KHÔRA: 4 geht gut
Head Quarter Simulation Game Club: KHÔRA: AUFSTIEG EINES IMPERIUMS für 2 – 4 Personen mit Illustration von David Chapoulet und Jocelyn 'Joc' Millet bei Hutter Trade GmbH + Co KG und IELLO 2021, Spieldauer 75 Minuten
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