Dienstag, 13. Oktober 2020

Das 437. Montagsspielen mit Black Swan und wieder Materia Prima



Hui, was haben wir denn da für ein schwarzes Kästchen. Kommt aus Südkorea. Sind viele Spielsteine drinnen. Dann mal ran. Ist ein Stichspiel, statt Karten eben Steine. Die lassen sich schlecht mischen, dafür halten wir die Steine dann auch nicht auf der Hand. Die Regel: Wer das siebte Steinchen in den Stich spielt, muss den Stich nehmen. Kein Bedienen, kein Überstechen. Nur das siebte Steinchen macht’s.

Normalerweise ist BLACK SWAN ein Partnerspiel: Zwei gegen zwei. Wir sind mit Beni heute zu dritt, deshalb spielen wir gegeneinander. Mehr als sieben Steine dürfen nicht in den Stich. Da können wir ganz subtil anspielen, wenn wir denn das Spiel sofort erfasst hätten.


Und wir dürfen fast alles ausspielen: Einzelne Steine, Pärchen, Drillinge … und Straßen ab zwei Steinchen, mit und ohne Joker. Und wenn ich anspiele und wir alle einen Stein reinlegen, dann macht mein linker Nachbar den Stich. Oder spielt wer einen Zwilling? Dann bleibt’s bei mir hängen.

Ich sag mal so: Einen Joker will keiner, der bringt 20 Minuspunkte. Und den einen schwarzenSchwan auch nicht: 100 Minuspunkte. 10, Bube, Dame, König bringen 10, die Fünf bringt fünf Pluspunkte, der Rest nix. Also wie anspielen? Wie die eigenen Steine kombinieren, um bloß nie oder ganz gezielt Punkte zu machen? Und wer hat den schwarzen Schwan? Schön, wenn man ihn selbst ausspielen kann. Geht dann nur alleine.

BLACK SWAN spielt sich recht ungewöhnlich, entfaltet aber auch durch die etwas ungewohnte Stichregelung einen ganz eigenen Reiz. Ich mag’s. Das Material ist toll, aber für uns heute eigenartig. Steine zu mischen geht halt nur in einem Säckchen. Das ist leider nicht dabei. Problematisch könnte werden, dass BLACK SWAN subtiles Spielen erfordert. Kann jeder lernen, der so richtig viele Minuspunkte einfahren musste. Ja, BLACK SWAN ist auch ein fieses Spiel.

Als Hamlet erscheint, starten wir tatsächlich erneut MATERIA PRIMA, aber ohne den blitzartig geflüchteten Beni. Der Autor hat nachgebessert, die Bedingungen für das Spielende reduziert und eine überarbeitete Regel vorgelegt. Nur noch 25 Punkte sollen wir sammeln, müssen also nicht mehr einen kompletten Mondstein, ein „Leben“ ... vorweisen. Heißt aber immer noch: Laufen, laufen, sammeln, laufen, sammeln, kämpfen, alles verlieren, im Turm neu starten, laufen, laufen, laufen…

Es läuft für Astrid, keiner stellt sich ihr heute in den Weg. Das Spiel soll wirklich ein Ende finden. Sie hätte auch die erforderlichen 25 Punkte beisammen, wenn sie denn ihren Alchemistenturm erreicht. Und was macht Hamlet? Er stellt sich mir in den Weg. Warum? Weil er’s kann. Ist mir aber auch egal. Damit hat das Spiel wirklich alle Chancen verwirkt, denn selbst die Nachbesserung verändert nicht das zähe, repetititve Spiel. Mehr Gemache als Spielen. Astrid hätte gewonnen, wenn wir nicht abgebrochen hätten. Astrids vollständige Rezension steht in der Fairplay 133.

Das 437. Montagsspielen (19/2020) am 14.09.2020

Black Swan: 3 geht

Gary Kim: BLACK SWAN für 2 – 4 Personen mit Illustration von Hami bei Mandoo Games und Popcorn Games 2019, Spieldauer 30 Minuten

MATERIA PRIMA: 1 geht gar nicht

Florian Pfab: MATERIA PRIMA: THE ALCHEMISTS GUILD für 2 – 4 Personen mit Illustration von Florian Pfab bei Peacock Tabletops 2020, angegebene Spieldauer 60 – 90 Minuten

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für Ihren Kommentar.

Nur noch einen (kurzen, längeren, langen) Augenblick, dann schalte ich Ihren Kommentar (bestimmt, vielleicht, nie) frei.

Gänzlich anonyme Kommentare veröffentliche ich nicht.