Dienstag, 17. Dezember 2019

Das 416. Montagsspielen mit Flügelschlag: Europa-Erweiterung und Rollecate

Allen Leserinnen und Lesern Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.
 Wir sehen uns wieder Anfang Januar 2020.


So, da isse! Dass es eine Erweiterung mit hiesigen oder zumindest europäischen Vögeln geben wird, war so klar wie Kloßbrühe. Was mich dann doch überrascht: Die hiesigen Vögel werden samt und sonders zu den amerikanischen Vögeln gemischt. Jetzt haben wir einen dicken fetten Stapel, von dem wir uns bedienen können.


Aber was ist anders? Dabei sind jetzt ein paar Vögel, deren Funktion erst bei jedem Rundenende eintritt. Rechnen Sie gerade, wie oft das passiert? Jedenfalls öfter als die nur einmaligen Effekte der Vögel mit weißer Banderole. Türkise Rundenendevögel kommen genau fünf Mal zum Zug. Macht die Kohlmeise jetzt aber auch nicht so viel fetter. Und dann sind uns auch Vögel untergekommen, die eigene, bereits ausgespielte Vögel fangen können. Sonst noch Effekte? … sind vielleicht noch im Stapel der Vögel versteckt.


Ein paar Rundenendeplättchen sind auch neu dazugekommen, die sich aber längst nicht so harmonisch ins Thema einpassen. Da geht es eher um Abstraktes: Die meisten Vögel in einer Zeile, etc.


Haben wir uns die neuen Vögel genauer angeschaut? Klar, die Funktionen sind schon wichtig, aber was für Vögel das nun sind, hat mich noch bei keiner Partie interessiert. Allerdings beschleicht mich gerade wegen der neuen Funktionen das Gefühl, dass die EUROPA-ERWEITERUNG nur mehr vom selben bietet. Mehr Vögel, mehr Funktionen.

Die Blauracke ist so groß, die liegt immer quer.

Im dicken Stapel fallen die neuen Vögel vor allem deshalb auf, weil sie gegenüber den bereits abgenutzten Karten noch deutlich frischer aussehen. Das wird sich aber bald ändern, denn die Europäer fliegen weiter mit den Amerikanern zur nächsten FLÜGELSCHLAG-Partie. Unbedingt notwendig ist die Erweiterung aber nicht. Oder doch!? Klar, es gibt endlich lila Eier…

Ich gewinne beide Partien knapp mit 82:75 bzw. 65:60. Und wir beide haben grundverschieden gespielt. Eier spielten gegen Ende der zweiten Partie keine so große Rolle. Wir sind einfach nicht dazu gekommen, Eier aufs Brett zu bringen, auch keine in lila.

Und zum guten Schluss noch ein Exotenspiel: Kickstarter mit Eisenbahn, schön gegossen und schön anzuschauen. Mit der ROLLECATE fahren wir über Karten. Vorne legen wir Karten an, mehrere sogar, sofern sie alle dieselbe Zahl tragen. Verboten ist allerdings: Eine 1 an eine 3 und eine 2 an eine 4 anzulegen. Tja, warum … iss egal.

Also Handkarten ans Streckennetz anlegen, dann würfeln. Wie viele Würfel werfen? So viele, wie die Summe der Zahlen auf den ausgespielten Karten. Es sind nur vier Würfel dabei, und wenn einer davon ein Treibrad zeigt, zieht ROLLECATE ein Feld vor. Wie viele Karten liegen vor der Lok?


Würde die Lok die Strecke verlassen, bleibt sie auf der letzten Karte stehen. Auf jeden Fall muss für jede Streckenkarte, über die die Lok nicht fahren kann, eine Strafkarte vom hinteren Ende der Strecke genommen werden. Diese Strafkarten dürfen wir aber zu Pärchen kombinieren und dann entsorgen. Alles was wir nicht entsorgen können, kommt als Minuspunkte auf den Strafstapel. Und dann sind da noch Chaoskarten im Spiel, die wir auf dem Strafstapel ablegen müssen. Vielleicht passt ja die nächste genommene Strafkarte zur Chaoskarte. Dann verschwinden beide, wieder Minuspunkte gepaart und deshalb gespart.

Worum geht’s? Natürlich um möglichst wenige Minuspunkte. Das ist das vordergründige, aber kaum machbare Ziel. ROLLECATE ist und fährt ziemlich unkalkulierbar. Wenn was passiert, dann ist das Ergebnis so oder so oder anders. Nehmen wir an, wir spielen zwei 4er-Karten aus, dann müssen wir acht Würfel werfen. Bei drei 4er-Karten sogar zwölf Würfel. Wie weit fährt ROLLECATE dann? Wie viele Karten muss ich vom hinteren Ende nehmen? Natürlich nur so viele, wie hinter der ROLLECATE liegen. Wir können ihr ja nicht die Schienen unter den Rädern wegziehen.


Haben wir überhaupt alles richtig gespielt? Ich bin mir da nicht mal sicher, denn selten habe ich so eine schlecht formulierte Regel gelesen. Immer wieder: Häh?! Was ist gemeint? Die Regel fürs Spielende versteckt sich sogar mitten in der Regel. Die deutsche Regel ist womöglich gar nicht von einem Muttersprachler verfasst. Der Tenor geht oft in die falsche Richtung, führt uns gekonnt aufs Glatteis. Also: Entweder wir haben die Regeln nicht richtig kapiert oder das Spiel ist völlig banal. Auf meinen Sieg bin ich gar kein bisschen stolz.

Falls, und nur wirklich falls ich das wieder spiele, drehen wir die Punktwertung am Ende von Minus ins Plus: Wer die wenigsten Punkte hat, wird gewinnen. Weg mit den Minuspunkten! Danke an @pinkus für diesen Verbesserungsvorschlag per Twitter.

Das 416. Montagsspielen (28/2019) am 02.12.2019

Flügelschlag: Europa-Erweiterung: 3 geht
Rollecate: 1 geht gar nicht

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