Dienstag, 10. Dezember 2019

Rezension: Carnival of Monsters von Amigo

Kein Tierschutz für Monster

Richard Garfield: CARNIVAL OF MONSTERS für 2 - 5 Spieler mit Grafik von Loic Billiau, Martin Hoffmann, Dennis Lohausen, Michael Menzel, Oliver Schlemmer, Claus Stephan und Franz Vohwinkel bei Amigo Spiele 2019, Spieldauer ca. 45 Minuten

Jawohl, wir fangen sie, stellen sie aus. Da geht es nicht um die lieben Monster oder um Zoologie, sondern nur ums Zurschaustellen. Und soll ich was verraten, das ist schon spaßig. Die Monster sind auch wirklich schön. Natürlich sehen sie fürchterlich aus, gruselig, aber eben auch schön. Und die größten, gefährlichsten, die mit den meisten Siegpunkten sollen in meine Menagerie.


Also wähle ich weise, wenn ich die Karten mal von meiner rechten, mal von meiner linken Nachbarin zugeschoben bekomme. Acht Karten sind für alle in jeder der vier Runden im Spiel. Eine wählen, den Rest weitergeben, bis alle Karten verteilt sind.


Was brauche ich? Länder, denn nur wenn ich so viele Länder habe wie Monster verlangen, darf ich das Monster auch ausspielen. Drei, vier Länderpunkte sollten es schon sein, damit ich auch die fetten Monster ausspielen kann. Kann ich die nicht sofort ausspielen, darf ich sie trotzdem auswählen, muss sie aber einlagern. Kostet mich eine Krone. Und Kronen sind in der Regel knapp und Kredite teuer. Drei Kronen per Kredit kosten mich fünf Siegpunkte. Uuh, aber manchmal eben auch nicht zu vermeiden. Achten Sie daher aufs Geld.

Es gibt durchaus Möglichkeiten, an Geld zu kommen. Über Mitarbeiter und Events, die es unter den Karten gibt. Das jeweilige Rundenziel zu erfüllen, bringt auch zwei Kronen in die Kasse. Sollten Sie nicht ausschlagen. Wirklich jede Krone zählt, gerade fürs Einlagern von Monstern. Und am Ende der Saison, wenn es darum geht, die besonders gefährlichen Monster in Schach zu halten, braucht man meistens Kohle. Drei Kronen pro Monster, für das wir weder Jäger angestellt, Käfige erhalten oder schlecht gewürfelt haben. Drei Würfel entscheiden maßgeblich darüber, ob wir die Monster mit erwürfelten Käfigen in Schach halten können.

Ja, es ist Glück im Spiel. Schon allein, welche von den vielen Karten überhaupt ins Spiel kommen. Selbst zu fünft bleiben 46 Karten übrig, pro fehlendem Mitspieler sind weitere 32 raus. Das macht es dann auch durchaus spannend. Stellen Sie sich vor, es kommen nur wenige Länder ins Spiel oder wenige Monster. CARNIVAL OF MONSTERS changiert zwischen Mangel und Überfluss, zwischen Frust und Erfolg. Vieles ist natürlich von den Karten abhängig, wer welche Karten für sich zurückhält, und wie ich selbst meine Karten zusammenstelle. Im Spiel sind schließlich auch maximal 21 geheime Ziele, die richtig eingeplant, durchaus noch viele Siegpunkte einbringen können. Wer sich Ziele setzt, muss natürlich konsequent darauf spielen.

Und bitte immer auf die nötigen Kronen achten. Oder auch nicht, dafür dann die wirklich fetten Monster sammeln. Auch durchaus schon in der ersten Runde ein fettes Vieh einlagern und später ausspielen. Außerdem, und das halte ich für wichtig, auch mal schauen, welche Karten dem linken bzw. rechten Nachbarn viele Punkte zuschustern. Dann lieber eine Krone fürs Einlagern zahlen, auf jeden Fall im Spiel zu zweit.

Und, was denken Sie? CARNIVAL OF MONSTERS ist ein ziemlich eingängiges Spiel. Dauert auch tatsächlich kaum mehr als 45 Minuten. Mit Erfahrung geht’s noch schneller. Ich bin immer gerne zu einer Revanche bereit, weil es sich so angenehm fluffig spielt. Und wenn ich nicht gewinne, liegt es selbstverständlich an der schlechten Kartenverteilung, weil nach dem Durchgang nicht genügend gut gemischt worden ist. Die Karten sortieren sich schließlich auf dem Tisch ganz automatisch. Aber viel wahrscheinlicher liegt es an meinen fiesen Mitspielern, die zielsicher mir die besten Karten vorenthalten. Niemals, wirklich niemals liegt es an den Monstern, die finde ich alle süß. Wollen Sie die etwa nicht zu Hause haben?


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