Dienstag, 26. März 2019

Das 394. Montagsspielen mit Brass: Birmingham und L.A.M.A.




Heute nochmal! BRASS: BIRMINGHAM war das letzte Spiel unseres 3. Auswärtsspielens auf Texel. Wir haben’s nicht ganz korrekt gespielt. Nicht nur deshalb kommt es heute sofort wieder auf den Tisch. Das Spiel hat uns gepackt, auf die eine oder andere Weise. Es ist ein intensives, in gewisser Hinsicht auch anstrengendes und aufreibendes Erlebnis, wenn wir in Zeiten der Industriellen Revolution in England gegen unsere Mitspieler antreten. Ich betone: Gegen die Mitspieler. BRASS: BIRMINGHAM ist kein sehr freundliches Spiel, es wird mit harten Bandagen gekämpft … immer auf der Hut, dass die Konkurrenz nicht schneller ist und man keine Regelfehler macht. Wie in der ersten Partie auf Texel.

Diese BRASS-Version bietet fast die gleiche Optik wie schon BRASS: LANCASHIRE. Und wir spielen wieder mit der Luxusversion und den großen, schweren Poker-Chips. Es geht wieder um Kohleminen, Stahlwerke, Webereien … und nicht um Überseehandel. Dafür sind neu im Spiel: Töpfereien, Industriegüter und Bier. Jawohl, Bier ist für manchen Industriezweig eine wichtige Ressource. Statt wie üblich Kohle und Stahl abzuliefern, benötigen Töpferei, Produktionsstätte und Weberei jetzt Bier, damit das Produktionsgebäude umgedreht wird und damit in die Punktewertung eingeht. Natürlich steigert das Umdrehen auch das Einkommen.

BRASS: BIRMINGHAM ist eine Wirtschaftssimulation, allerdings keine ganz so trockene und mit topografischer Komponente. Die einzelnen Standorte müssen miteinander verbunden sein, damit die Wirtschaft brummt. Aber auch nicht so ganz, denn Stahl „beamt“ erstaunlicherweise überall dorthin, wo es gerade gebraucht wird, egal ob erst ein Kanal- und in der zweiten Phase ein Eisenbahnanschluss vorhanden ist. Und eigenes Bier fließt auch ganz ohne Transport in eigene Industrien. Und genau das zu vergessen, kostet mich am Ende wahrscheinlich den Sieg. Ich verliere eine Runde, um meine beiden Brauereien anzubinden.



BRASS: BIRMINGHAM ist ein knallhartes Spiel. Was man nicht aus den Augen verlieren darf: Startspieler zu sein, ist immer gut. Startspieler wird man aber nur, wenn man in der vorangegangenen Runde am wenigsten Geld ausgegeben hat. Aber wer wenig investiert, kommt nicht voran. Weder Siegpunkte noch Einkommen sprudeln so, aber nichtsdestotrotz ist die Spielerreihenfolge entscheidend. Wer gut antizipiert, wer wann Geld ausgeben wird, kann gerade so viel Geld ausgeben, dass er selbst noch gerade eben weniger Geld ausgibt und damit in der nächsten Runde wieder Startspieler wird. Das Spiel hat da noch ein paar andere Tricks auf Lager. Also spielen Sie ruhig gemein…

Eines ist BRASS: BIRMINGHAM aber nicht: Fehlertolerant. Man kann nur hoffen, dass den Gegenspielern auch die Fehler unterlaufen, die man selbst macht. Allerdings führt das auch dazu, dass alle ihre Züge gut durchdenken, gar anfangen zu grübeln. BIRMINGHAM ist kein „Bauchspiel“, beileibe nicht. Und wenn ich meinen Zug mache, bleibt das mulmige Gefühl, vielleicht doch nicht optimal gespielt zu haben. Dass mir doch wer in die Parade grätscht, und ich auf den Bauch falle. Nicht nur mein Puls war in dieser Partie beschleunigt. Gut so!

Knapp drei Stunden spielen wir unter Hochspannung. Manchmal stockt das Spiel, weil man oft nochmal überlegen muss, falls der rechte Nachbar en passent meine Planung über den Haufen wirft. Außerdem sind wir im weiteren Spielverlauf damit beschäftigt, die Möglichkeiten, die die Karten auf der Hand noch bieten, eingehend zu analysieren. Das dauert halt. Astrid gewinnt souverän mit 167 zu 141 und 123 Punkten.

Um wieder runterzukommen, spielen Astrid und ich noch zwei Partien L.A.M.A. Das ist jetzt genau richtig, um anspruchslos, aber lustig den Abend zu beenden. Aber was ist das? Zu zweit ist das Kniziasche Lama sehr gewöhnungsbedürftig. Ich passe mich in der zweiten Partie gekonnt zum Sieg. Warum Karten ausspielen, wenn man auch mit wenigen Punkten passen kann. Klar, es besteht das Risiko, dass Astrid alle ihre Handkarten ausspielen kann, aber hat sie erst mehrfach nachgezogen, dann passe ich doch. Oder etwa nicht?

Damit geht die zweite Partie mit 18 zu 41 Punkten an mich. In der ersten Partie verliere ich bei üblicher Spielweise mit 40 gegen 14 Minuspunkte. Nee, zu zweit brauchen wir L.A.M.A. sicher nicht wieder.

Das 6. Montagsspielen 2019 am 11.03.2019

Brass: Birmingham: 4 geht gut
L.A.M.A. zu zweit: 2 geht so

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für Ihren Kommentar.

Nur noch einen (kurzen, längeren, langen) Augenblick, dann schalte ich Ihren Kommentar (bestimmt, vielleicht, nie) frei.

Gänzlich anonyme Kommentare veröffentliche ich nicht.