Mittwoch, 4. April 2018

Das 367. Montagsspielen mit Race to the New Found Land und Codenames Duett



Es ist neu, und es ist von Hans im Glück. Und es ist von Martin Kallenborn und Jochen Scherer. Von wem? Die beiden waren schon mal bei Hans im Glück aktiv. Über ihr HELIOS gibt’s nicht viel zu sagen, es ist sang- und klanglos untergegangen. Ob's jetzt besser wird? Müsste, denn keiner – auch Hans im Glück nicht, beißt zwei Mal in denselben sauren Apfel.

Das Wettrennen nach Neufundland ist eigentlich ein abstraktes. Die Schiffe fahren nur auf der Punkteleiste und dann auch noch von Nordwesten nach Südosten. Was für ein Quatsch. Und Fahnen oben an den Masten wehen selbstverständlich in eine andere Richtung, als die Segel gebauscht sind. Ja, ja, ich weiß, oben weht anderer Wind als unten in die Segel.


Dafür weht's aber sonst ganz gut durchs Spiel. Die Abläufe haben wir nach einer Runde im Griff. Muss, denn es sind nur vier Runden. Wer da nicht konzentriert spielt, kommt mit dem Schiffchen auf der Wertungsleiste nicht schnell voran. Also, was tun? Auf dem etwas dünnen Spielertableau ist genau geregelt, was in in welcher Phase zu tun ist: Einkommen kassieren, beladen, siedeln, in Städte liefern oder Inseln entdecken. Alles hängt von der Güte der Schiffe ab, die wir kaufen und einsetzen. Erst haben wir drei Häfen für drei Schiffe, es können auch vier werden. Und weil jeder eine andere Nation spielt, kommt eine gewisse Asymmetrie ins Spiel. Die Portugiesen können noch einen fünften Hafen für ein weiteres Schiff errichten. Es gibt dann einiges zu tun, wobei die Reihenfolge der Phasen durchaus wichtig werden kann. Durchs Besiedeln und Entdecken der Inseln kommen wir an die Rohstoffe, die wir nach Hamburg, Stockholm oder Venedig liefern. Nur im äußersten Notfall nach Antwerpen.


RACE TO THE NEW FOUNDLAND fluppt gut, wenn man sich denn konzentriert und die Vorzüge seiner Nation nutzt und schnell segeln kann. Trotzdem darf man nichts außer Acht lassen, schon gar nicht die Mehrheitswertungen bei den fünf Inseln und den drei bevorzugten Handelsstädten. Dafür gibt’s fett Punkte, das Schiffchen prescht voran. Und wer als erster bestimmte Markierungen erreicht, darf sich als erster eine der den lukrativen Zielkarten aus den Stapeln nehmen. Das hilft, die eigene Strategie zu bedienen … sogar noch besser, wenn man beide Bedingungen erfüllt.


Das Schiff muss voran, so oder so. Ein bisschen können die Markierungen für die Zielkarten aber auch dazu führen, dass dem gegeben wird, der sowieso schon viel hat. Auch im Spiel zu zweit muss der Loser dann dafür sorgen, den Vorderen auf der Siegpunktleiste nicht zu fett zu machen. Auf keinen Fall Inseln oder Städte „fertig“ mit Plättchen oder Waren belegen, wenn man nicht selbst die Mehrheit hat. Die Inselwertung kann aber auch zufällig in der Schlussphase jeder Runde durch „Kartografie“ ausgelöst werden … tja. Das kann helfen oder auch nicht. Michael gewinnt mit den passenden Zielkarten auf den letzten Drücker mit 92 gegen 85 Punkten.

Als Absacker dann noch zwei Partien CODENAMES DUETT. Dachte ich so, aber ich finde diese Duett-Version immer noch anstrengend. Keiner will dastehen wie der letzte Depp, indem er einen Begriff nennt und dann dazu „zwei“ oder gar nur „eins“ sagt. Hilft ja nix, denn damit gewinnt man nicht gegen das Spiel. Also analysieren wir beide die Auslage, überprüfen unsere Ansagen sicherheitshalber darauf, bloß keinen der drei Doppelagenten fahrlässig mit einzuschließen und trauen uns dann, die Ansage zu machen. Gut, dass es jetzt keine feste Reihenfolge mehr gibt, aber irgendwann muss auch der schwächere Spieler mal was sagen. Und dann gibt es wieder die Pausen, wenn man nicht auf demselben Level spielt.

Genau das ist und bleibt das Hauptproblem bei CODENAMES. Es spaltet jede Runde in Könner und Nichtkönner, in Kluge und Doofe auf eine so offensichtliche Art und Weise, die man als Doofer nicht erleben will. Spiele kann man gemeinhin erlernen, CODENAMES kann aber auch sehr gemein sein. Es offenbart zwangsweise gewisses Unvermögen, wenn nicht alle auf demselben Niveau spielen. Oder empfinde ich das nur so stark negativ? Auf jeden Fall werde ich immer ganz hibbelig, wenn der Gegenspieler nix sagt oder so abseitig gegen alle Offensichtlichkeiten Ansagen macht, die ich nicht verstehe.

All das ist für uns heute kein Problem. Michael und ich besiegen zwei Mal das Spiel. Und tatsächlich: Das kooperative Duett gefällt mir, aber das hätte ich auch genauso gut mit dem normalen CODENAMES spielen können. Oder ist da jetzt groß was anders?

Das 367. Montagsspielen am 12.03.2018 (7/2018)

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