Donnerstag, 23. Juli 2015

+ Broom Service von Alea „geht gut“

Andreas Pelikan und Alexander Pfister: BROOM SERVICE für 2-5 Personen mit Illustrationen von Vincent Dutrait bei Alea/Ravensburger 2015

Wir schließen die letzte Testlücke. Alle für den roten und grauen Pöppel nominierten Kandidaten landeten schon auf Wolfgangs Küchentisch. Bis auf BROOM SERVICE. Das Spiel, in dem wir in die Rolle von Sammlern, Druiden und Hexen schlüpfen, Zaubertränke herstellen und an Kunden in Türmen ausliefern. Dafür erhalten die Zusteller Siegpunkte. In der Grundversion, auf der diese Ersteinschätzung beruht, gibt es außerdem noch viele Siegpunkte für gesammelte Wolken-Blitze. Mit Ereigniskarten, je eine wird pro Runde aufgedeckt, kann ebenfalls noch der ein oder andere Punkt gemacht werden. Wer nach sieben Runden auf der Siegpunkteleiste die Hexennase vorn hat, gewinnt BROOM SERVICE.

Herrje, ist der klein und voll und bunt, sooo buhuuuunt, wie soll ich da was erkennen?!?, ist der erste Gedanke, der einem beim Auslegen des Spielplans durch den Kopf schießt. Und schon blöken die Mitspieler: Was ist das denn? Ein Kinderspiel?!?

Mittels nüchterner Regelerklärung versuche ich die Temperatur der erhitzten Gemüter runterzukühlen. Zugegeben, ich bin selber ziemlich skeptisch, ob BROOM SERVICE mir gefallen wird, aber erst mal anfangen, und dann wird man sehen.


Die Regeln sind schnell erklärt, jeder bekommt ein identisches Kartenset, ein paar Startressourcen, jeder wählt vier Karten aus, die er in dieser Runde spielen will, und schon geht es los. Michael fängt an und spielt mal locker flockig eine Hexe „mutig“ aus. Zu hoch gepokert! Wolfgang entpuppt sich als mutige Hexe derselben Art, sticht damit Michael aus. Schon geht es lautstark zwischen den beiden her, kochen die Gemüter hoch, nach nicht mal einer ganzen Runde!

Kennen Sie noch die zwei „älteren Herren“ aus der Muppetshow? Die beiden, die sich immer so herrlich über den anderen aufregen oder über das Publikum herziehen? Das Publikum bin in dem Fall ich, wenn die beiden meine Pläne durchkreuzen und ich nix brauen, geschweige denn ausliefern kann oder noch viel schlimmer, nicht aufgepasst habe, welche verwunschenen Karten neben dem Plan ausliegen und ich für meine Dusseligkeit drei Minuspunkte kassiere. Mann, Mann, Mann, bei BROOM SERVICE muss man einstecken können ...


In den ersten Runden hat man das Gefühl, nicht von der Stelle zu kommen. Weder mit einer seiner zwei Spielfiguren auf dem Brett noch auf der Siegpunktleiste. Ab etwa der vierten Runde wendet sich das Blatt. Scheinbar wird man in BROOM SERVICE doch nicht nur gespielt, sondern kann selbst etwas reißen, gehen Pläne mehr oder weniger auf, rückt der Siegpunktmarker voran. Sicherheitszüge über die „feige“ Aktion einer Karte beginnen sich auszuzahlen. Hatten wir zu Anfang alle noch so ziemlich dieselben vier Karten ausgewählt, unterscheidet sich die Auswahl jetzt, und es kann vorkommen, dass einer allein drei Karten hintereinander mutig ausspielen darf, weil keiner mehr bedienen kann. Hex, hex!


Wolfgang legt einen Start-Ziel-Sieg hin. Meine sechs Blitze bringen mir am Ende 24 Punkte, womit ich Michael überhole. Hätte Wolfgang zum Schluss nicht noch meine Berghexe übertrumpft, wäre der Sieg an mich gegangen.

BROOM SERVICE macht Laune! Geht es in der Kartenauswahlphase noch ziemlich ruhig zu, explodiert danach der Kessel auf großer Flamme! Lust und Frust liegen nur eine Kräuterblattbreite voneinander entfernt, Sieg und Niederlage eine Besenstiellänge. Die eigenen Züge sind klar wie Zaubertrankbrühe, der Mitspieler jedoch lauert schon hinter der nächsten Gewitterwolke.

Für noch mehr Abwechslung sorgen die bereits beigefügten Erweiterungsmodule. Allein der Spielplan hätte etwas übersichtlicher und größer sein dürfen. Er wird durch das Hinzulegen der Tränke im Laufe des Spiels immer quietschig-bunter. Egal, die Anschaffung hat sich gelohnt, ich will BROOM SERVICE noch ganz oft spielen und mich noch ganz oft frusten und giften und freuen!

Aber wer wohnt eigentlich in den Türmen?

Text von Montagsspielerin Astrid


Im Übrigen ist nur die Seite echt, in der das Logo auf den Bildern zum Logo oben auf der Seite passt. Alle anderen Seiten haben sämtlichen Inhalt von meiner Seite gestohlen.

1 Kommentar:

  1. Volle Zustimmung zu dieser Bewertung!

    Die Erweiterungsmodule haben wir auch bereits gespielt, allerdings hat mich der Spielplan auf der Rückseite nicht so überzeugt. Dort gibt es viel mehr Hindernisse durch Wolken und Seen, dafür als Ausgleich sowas wie "Teleporter" mit denen man sich von A nach B beamen kann. Sieht auf den ersten Blick interessant aus, resultiert auf den zweiten Blick aber in m.E. deutlich vorhersagbareren Bewegungspfaden, sprich es gibt Routen die eindeutig besser sind als andere. Das nimmt dem Spiel viel von dem fröhlichen Durcheinander des anderen Plans.

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