Duisburg oder München?
Thema: Städtebau, diesmal tatsächlich topologisch, also in die Fläche. Darüber hinaus sogar mit Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Vororten – sprich: Mitspielern. Mein fast nur noch computerspielender Sohn brauchte keine Partie, um trocken anzumerken: Das ist ja SimCity nur mit ohne Computer.
Optik: Eher nüchtern, dafür sind die dicken sechseckigen Gebäudeplättchen übersichtlich. Überhaupt macht das Spielmaterial einen aufgeräumten und klaren Eindruck, was das Spielen bestens unterstützt.
Mechanik: Natürlich geht’s auch um Geld, das jeder in seinem Vorort erwirtschaften muss. Industrie bringt Kohle, aber macht die Gegend nicht sonderlich attraktiv. Was natürlich auch wieder ins Geld gehen kann. Jeder will also eine nachhaltige Wirtschaft aufbauen, seinen Einwohnern lieber München als Duisburg bieten. Und natürlich soll nicht nur das Einkommen, sondern auch die Bevölkerung wachsen. Nur deren schiere Anzahl entscheidet über Sieg oder Platz. Und München zieht natürlich mehr Einwohner an als eine kapitalschwache und nicht sehr attraktive Ruhrgebietsstadt.
Bei SUBURBIA greift alles trotz der Vielzahl unterschiedlicher Stadtausbauplättchen gut ineinander, ohne gleich übermäßig komplex zu sein. Ist ja auch (nur) ein Brettspiel ohne Computerunterstützung. Wir Spieler sind gefordert, die Übersicht zu behalten, alle Wechselwirkungen der Plättchen zu erkennen. Und welche Plättchen gibt’s? Eine Menge, die erste Partie ist da nur zum Reinschnuppern. In der zweiten Partie klappt es schon besser. Wer dann immer noch nicht auf die öffentlichen und seine beiden Privataufträge achtet, ist selbst schuld. Wer diese Vorgaben als einziger erfüllt, kommt an viele Punkte. Als guter Bürgermeister achtet man darauf, was die Konkurrenz so umtreibt, auf welche Aufträge wer scharf ist oder sein könnte. Wo kann ich den Mitspielern in die Suppe spucken, und wo muss ich es sogar?
Bevölkerungsleiste |
Was für eine Materialschlacht |
siehe auch: Kurzinterview mit dem Autor Ted Alspach
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