Donnerstag, 14. März 2013

Rezension: Riff Raff von Zoch

Christoph Cantzler: RIFF RAFF für 2 - 4 Spieler bei Zoch 2012, Illustration von Michael Menzel

Vorsicht! Das Schiff schlägt aus ...

Thema
Seefahrt auf dem Wellenberg. Ins Spiel übersetzt: Das Boot beladen und Gleichgewicht halten.

Optik
Das hölzerne Schiff thront auf dem Wellenberg, sein kugeliger und schwerer Kiel versteckt sich darin. Reichlich Kisten, Kästen, Flaschen, Leichtmatrosen und noch mehr Zeug zum Beladen. Und das Schiff rollt und krängt, dass es sich gewaschen hat. Bei RIFF RAFF ist die Optik Teil der ...

Mechanik
Vorsicht beim Beladen! Jedes neue Ladungsgut verändert den Schwerpunkt des Schiffes umso mehr, je schwerer es ist und umso höher und weiter entfernt es vom Schwerpunkt untergebracht wird. Und irgendwann im Spiel muss jeder das dickste, schwerste Ladungsgut unterbringen. Und diese dicken Dinger stehen besser unten auf dem Schiff, bestimmt nicht in den drei Rahen.
Das Deck und die Rahen sind nummeriert. Die Plätze verteilen sich von der 10 bis zur 1 von oben nach unten. Wer die höchste Karte spielt, wird Kapitän und darf als erster eines seiner Teile platzieren. Jeder hat die Wahl unter seinen verbliebenen Teilen, aber die Karte bestimmt den Ort. Und je weiter oben, desto höher die Zahl. Was kommt dahin? Die Maus, das Fass, die Latte? Wie ändert sich der Schwerpunkt? Ist es zu schwer, neigt sich das Schiff. Nach vorn oder zur Seite? Fällt was herunter? Falls ja: Auffangen! Und an die Gegenbewegung denken. Auf der anderen Seite des Schiffs purzelt auch was ins Meer, während die anderen sich ringeln vor Lachen. Schwacher Trost: Jeder muss irgendwann auch die 10 spielen, denn der Kartensatz von 1 bis 10 wird einmal ausgespielt, bevor Schluss ist.
Nur eines störte in einigen Runden: Wer Ladung gezielt auffangen kann, wenn sie herunter fällt, kann auch gewinnen, weil das aufgefangene Ladegut nicht erneut untergebracht werden muss. Da ist mancher versucht, ein schwieriges Ladungsstück gezielt so platzieren, dass nur das Teil herunter fällt. Die Fang-Regel ist irgendwie misslungen, kann sie doch das Spiel torpedieren. Da müsste nachgebessert werden.

Fazit
RIFF RAFF ist ein Prunkstück. Wie das Schiff schaukelt, nach vorne, zur Seite, auf und ab, vor und zurück. Das funktioniert ebenso prima wie das Spiel selbst. Wer etwas spielerisch Leichtes sucht, das bestens unterhält, kommt in diesem Jahr nicht an RIFF RAFF vorbei.

Listenfaktor
Und wenn die Juroren nicht vom wilden Klabautermann gebissen sind, werden sie sich auf der RIFF RAFF einschiffen. Ahoi und Toi, Toi, Toi! RIFF RAFF ist der Eisbrecher par excellence, um auch die sogenannten Nichtspieler zum Spielen zu animieren, ist sowieso das perfekte Spiel für „unter den Weihnachtsbaum.“ Ich hab' noch keinen meiner Mitspieler erlebt, der nicht begeistert nach einer weiteren Partie gefragt hat. Bleibt nur die Frage, ob RIFF RAFF nicht doch nur mit einem blauen Pöppel abgespeist wird.

Zuerst veröffentlicht in der Fairplay

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