SENCHA ist für mich heute ein Pflichtspiel. Muss ja, denn Jürgen kennt es noch nicht. Wir sammeln wieder grünen, schwarzen oder pinken Tee. Und von den Einkünften kaufen wir mehr Arbeiter, bessere Arbeiter und Transportkarren. Und bauen auf den einzelnen Teeplantagen Häuser, damit wir dort überhaupt ernten können. Der Ablauf ist mir klar, glasklar. Und trotzdem mache ich den Fehler vom letzten Mal erneut. Ich lasse die einzige Teepflückerin liegen, die wertvollen grünen Tee einsammeln kann. Ich habe zwar eine, die anderen dafür ab sofort zwei. Wie doof das ist, erlebe ich schnell. Ich befinde mich in derselben Abwärtsspirale wie beim letzten Mal. Die anderen machen und tun, und ich schau zu. Boah! Selbst Schuld! Aber wenn ich die zweite Pflückerin genommen hätte, wäre Jürgen wahrscheinlich so drauf wie ich. Einen trifft es immer. Ich fühle mich wieder ziemlich abgemeiert. Habe ich das Spiel nur nicht im Griff?
Egal, das ist mir eh zu trocken, zu sehr Wettrennen, zu wenig Tee. Obwohl? Das Thema ist mir meistens schnuppe. Trotzdem … Jürgen und Astrid haben beide neun Punkte, bei Gleichstand gewinnt Jürgen. Immer, aber hier, weil er mehr Geld gescheffelt hat. SENCHA ist bei mir raus, auch wenn ich in der nächsten Partie nicht wieder mit demselben Fehler starte. Aber was ist, wenn ich der letzte Starter bin? Dann gibt’s definitiv keine zweite Grüntee-Pflückerin mehr für mich. Ist das ganze Spiel programmiert?
Dann doch lieber ein Spiel, das mir gefällt. Wir spielen MAN MUSS AUCH GÖNNEN KÖNNEN. Ich erkläre dieses Spiel denkbar schlecht. Ich zäume das Spiel von hinten auf. Mache ich nicht wieder. Nein, das war keine Absicht, obwohl ich wegen SENCHA noch mies gelaunt bin. SENCHA wird nie mein Spiel, dieses Würfelspiel schon. Ist ja auch ziemlich chic, dass dieses Abstreichspiel auf quadratischen Karten gespielt wird, auf denen wir 1. abstreichen und die 2. sogar noch in topologischen Abhängigkeiten ausgelegt werden sollten. Das ist durchaus neu, echt innovativ. Roll’n’Write hatte ich ansonsten schon ziemlich abgelegt, aber MMAGK ist erfrischend anders. Dieses darf bleiben…
Astrid macht 61 Punkte und gewinnt mit 6 bzw. 15 Punkten Vorsprung. Für dieses Spiel geht auch in dieser Partie der Daumen hoch, trotz grottiger Erklärung. Meine ausführliche Rezension steht in der Fairplay 133. Schön gedruckt ...
Das 435. Montagsspielen (17/2020) am 31.08.2020
Sencha: 2 geht so
Paco Yanez: SENCHA für 2 – 4 Personen mit Illustration von Paco Arenas bei Skelling Games 2020, Spieldauer 45 Minuten
Man muss auch gönnen können: 4 geht gut
Ulrich Blum und Jens Merkl: MAN MUSS AUCH GÖNNEN KÖNNEN für 1 – 4 Personen mit Illustration von Leon Schiffer bei Schmidt Spiele 2020, Spieldauer 30 Minuten
Beim 434. Montagsspielen hatten wir einen neuen Montagsschnaps auf dem Tisch, einen Thüringer Blutwurz. Der steht jetzt im
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Nur noch einen (kurzen, längeren, langen) Augenblick, dann schalte ich Ihren Kommentar (bestimmt, vielleicht, nie) frei.
Gänzlich anonyme Kommentare veröffentliche ich nicht.