Das musste jetzt nochmal auf den Tisch. Auch wegen Neuling Michael, der ja noch keine Rinderherde über den GREAT WESTERN TRAIL getrieben hat. Erwartungsgemäß ging es ihm heute so wie mir beim letzten Mal. Was tun, was machen? Ich hatte mir schon meine Spielweise vorab überlegt: Ich werde eine schlanke Herde aus wenigen Karten möglichst schnell nach Kansas City treiben, meine Rinder von dort mit der Bahn abtransportieren. So ganz ging mein Plan nicht auf, denn die entfernter gelegenen Städte waren dann doch nicht so einfach zu erreichen. Zumindest anfangs.
Ich fühle mich aber nicht nur beschäftigt, streckenweise auch gefordert. Was ist aktuell sinnvoller? Kuhherde verschlanken oder schneller nach Kansas kommen? Allerdings stellte sich dann doch ein gewisses Abarbeiten der einmal gefällten Aufgaben, Zwischenstopps, Verladungen, Anheuern von Personal ein: Erst mache ich hier Halt, schalte das frei … und alles wieder von vorn. Ich wähnte mich schon auf der Siegerstraße, da baut Astrid einen zusätzlichen Halt ein. Ich muss einen ungeplanten Zwischenstopp einlegen und plötzlich kann ich Kansas nicht mehr so schnell wie bisher erreichen. Und dann hat Astrid auch noch die fettere Herde. Hat sie auf eine punkteträchtige schlanke, weil kleine Herde geachtet? Nee, Astrid hat keine Zwischenstopps darauf verwendet, ihre Herde zu verschlanken. Damn it! Ich schaue in die Röhre und Michael auch. Astrid gewinnt mit 64 zu 59 zu 44 Punkten.
Und?! Finde ich GREAT WESTERN TRAIN nun gut? Ich weiß es immer noch nicht, zumal ich bis auf Astrids Störmanover kurz vor Ende nur vor mich hingefrickelt, meine geplanten Züge abgearbeitet habe. Das Tun der anderen interessiert mich nur am Rande. Allerdings würde ich nochmal eine Rinderherde nach Kansas treiben. Oder baue ich nur Gebäude und pfeife auf Viecher? Nee, bei den Rindern sind schon verdammt viele Punkte drin.
Als Absacker dann der neuste Ableger von CARCASSONNE. Wir legen den Amazonas aus. Ist wie CARCASSONNE mit JÄGER UND SAMMLER und DER FLUSS, nur dass auf dem Amazonas auch noch geschippert wird. Kanus bewegen sich immer ein Feld flussabwärts, wenn man selbst keinen Meeple aufs Brett oder wenn man auf einem Nebenfluss einen Meeple stellt, auf dem Kanus abgebildet sind. Immer wenn ein Amazonasteil mit Rufzeichen auftaucht, verschwenkt der Amazonas zusätzlich um ein Doppelplättchen nach rechts oder links.
Sobald ein Amazonasplättchen angelegt wird, ist die Position der Kanus wichtig. Für Kanus auf dem ersten oder zweiten Platz gibt’s Punkte. Wer keine abbekommt, darf sein Kanu ein Feld flussabwärts ziehen. So funktioniert die Flussschifffahrt auf dem Amazonas. Die reine 3S3F-Strategie wird vielleicht aufgehen, sofern der Amazonas schnell länger wird.
Die Auslage entwickelt sich längs des Amazonas, wobei man nie weiter flussabwärts bauen darf, als momentan Flussteile ausliegen. Und weil wir noch nicht wissen, dass für uns am Amazonas wertvolle Dörfer mit Extrapunkten warten, bauen wir eher wie gewohnt rund ums Quellgebiet. Der Unterlauf am Amazonas wird erst gar nicht, später fast nur in Ein-Plättchen-Breite besiedelt. Das muss nächstes Mal besser werden.
Astrid gewinnt knapp mit 115 zu 111 zu 103 Punkten. Einhellige Meinung: Schönes und gutes CARCASSONNE. Und wir haben sofort eine Idee für CARCASSONNE HISTORY. Statt Kanus auf dem Amazonas ziehen Legionäre auf der Via Appia gen Rom. Außerdem warte ich ja immer noch auf CARCASSONNE VENICE. Das passt doch auch gut in die Serie „Around the world.“ Wird echt Zeit dafür ...
Das 324. Montagsspielen (32/2016) am 28.11.2016
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