Dienstag, 18. August 2015

Rezension: Yardmaster und Yardmaster Express von Crash Games

Steven Aramini: YARDMASTER für 2-5 Spieler mit Illustrationen von Dan Thompson
David Short: YARDMASTER EXPRESS für 2-5 Spieler mit Illustrationen von Dan Thompson und Darrell Louder
Beide Spiele bei Crash Games 2014


Warum nicht irrational handeln?!

Natürlich nicht beim Spielen, da muss es zwingend rational sein. Irrational bin ich nur beim Spielekauf. Manchmal lasse ich mich wider alle Vernunft hinreißen, ein Spiel wegen der Optik und des Themas zu kaufen. YARDMASTER hat eine tolle minimalistische Grafik, das Eisenbahnthema und ist obendrauf ein Kickstarter-Spiel. Kickstarter, Startnext, Spieleschmiede … kennen Sie!? Dort wird schwarmfinanziert. Heißt auf deutsch: allen Versprechungen glauben, vorab zahlen und dann lange auf Erfüllung hoffen. Dass ich mit EXPRESS 01 damit mächtig auf die Schnauze gefallen bin, hat mich nicht abgehalten, YARDMASTER bei Kickstarten zu „backen.“ YARDMASTER ist schön billig. Als Milchmädchen rechne ich mir das Risiko schön.


Im Mai 2014 schicke ich Dollars nach Amerika, im Januar 2015 kommt YARDMASTER endlich bei mir an. Ja, es sieht verdammt nochmal gut aus … und ja, es spielt sich so einfach, wie ich es erwartet habe. YARDMASTER ist schließlich so etwas wie ein Güterzüge-Domino-Rommé.


Mehr nicht? … es gibt sogar Ereigniskarten, und die Dominos muss ich erst kaufen – mit „Cargo“. Das sind Frachtkarten in der Farbe der Waggons, wovon vier offen ausliegen. Nur der erste Waggon hinter meiner Lok ist frei, nachfolgende müssen entweder dieselbe Farbe oder dieselbe Zahl zeigen. Um zu gewinnen brauche ich einen bestimmten Punktwert, also sammle ich entweder Waggons mit hohen Punkten oder viele Waggons.

Heißt immer: Frachtkarten nachziehen, Waggons aus der Mitte nehmen oder Häfen tauschen. Immerhin sind die in der Kickstarter-Ausgabe aus Holz. Aber Häfen?! Ist so ein Element aus CATAN: Zwei blaue Warenkarten entsprechen einer Warenkarte der gewünschten Farbe. Und der YARDMASTER?! Ist auch im Spiel und erlaubt statt der üblichen zwei satte drei Aktionen. Allerdings wandert der YARDMASTER-Chip dann an den Spieler zur Linken zur gefälligen Benutzung.

Und dann hat wer gewonnen … manchmal auch überraschend, denn es gibt ja noch den privaten Verschiebebahnhof, in dem man unpassende Waggons abstellen kann und später sogar auf einen Schlag ankoppeln kann. Ich baue mir da immer ein schöne Kette auf. Wenn ich dann den passenden Waggon zum Lückenschluss bekomme, ist mein Zug oftmals fertig. HAND-YARDMASTER-ROMMÉ!

Sie vermissen die Ereigniskarten … Zahle eine Frachtkarte weniger, ziehe außer der Reihe zwei Frachtkarten … sowas in der Art. Sind schon verdammt mächtig, wenn man sie denn erhält. Was denken Sie jetzt? Hat es sich gelohnt, YARDMASTER anzuschaffen? Momentchen, noch ein hübsches Detail: Hätte ich nicht vorab bezahlt, hätte ich es während der Messe in Essen kaufen und vorab spielen können … dann wäre mir vielleicht schon aufgefallen, dass die Farben der Karten nicht ganz identisch sind, dass Karten mit farbigem Rand beim Spielen doch arg leiden und die Box trotz aller Massivität irgendwie windschief ist. Aber ich hatte ja schon gezahlt, ich durfte mich mit aalglatten Worten des Verlegers begnügen, dass ich ja die Kickstarter- und nicht die normale Ausgabe bald, sehr bald erhalten dürfte … Die kurze Wartezeit: drei Monate!


Die Zeit habe ich dann mit YARDMASTER EXPRESS überbrückt, das ein Freund gekauft hat. Ist ähnlich hübsch, hat allerdings die bessere Box, aber auch das schmalere Spielerlebnis. YARDMASTER EXPRESS ist wie YARDMASTER, nur als Karten-DOMINO mit Drafting. So viele Karten wie Mitspieler sind im Spiel, dazu immer eine Karte nachziehen, eine Karte anlegen und die restlichen Karten an den Nachbarn weitergeben. Nach einer bestimmten Rundenzahl wird der wertvollste Zug ermittelt.


Was man dabei macht? Wertvolle Karten anlegen, wertvolle Karten manchmal wegschnappen. Was mir aber nicht unbedingt selbst hilft, eher einem lachenden Dritten … Der Rest ist dann reinstes Glück. Dagegen ist YARDMASTER der erwachsene Bruder. YARDMASTER EXPRESS hätte ich am Ende der Kickstarter-Kampagne dazukaufen können. Hab' ich aber nicht, denn da hat mich meine Irrationalität bereits gereut.

Dieser Text erschien zuerst in der

Zuerst veröffentlicht in der Fairplay

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