Ich schreib’ seit ewigen Zeiten Spielekritiken. Seit Anfang der 90er habe ich oft genug Spiele gegen den Strich gekämmt. Klar, dass ich Vorlieben und Abneigungen habe. Merkt hoffentlich jeder, der mich in der Fairplay oder hier liest. Was ich mir aber nie hab’ nehmen lassen, ist ein klarer Blick auf die Spiele. Will heißen, dass ich auch Freunden die Wahrheit sagen muss! Von wegen der Szene, in der sich ja alle gut kennen und jeder mit jedem gut Freund sein sollte. Nützt ja nix, schlechten Spielen wortreich noch das letzte Quentchen Güte anzudichten. Frei nach dem Motto: Die und die Zielgruppe findet das Spiel unter diesen und jenen Bedingungen bestimmt gut. Ja, ist schon wahr, aber ich gehöre meistens nicht zu der auserkorenen Zielgruppe. Ich kann an einem Spiel immer nur das bewerten, was das Spiel mit meinen Mitspielern und mit mir macht. Ich käme folglich nie auf den Gedanken, ein Spiel zu loben, wenn es in meinen Spielekreisen floppt. Außer natürlich, ich fände es trotzdem genial und deshalb spielenswert. Also, immer schön ehrlich bleiben … in erster Linie mir selbst gegenüber.
Soll ich denn Geld von einem Verlag dafür annehmen, dass ich ein Spiel, das ich sowieso gut finde, bespreche? Mich von Crowdfundingverlagen dafür bezahlen lassen, dass ich deren Prototyp bespreche, selbst in dem doch eher unwahrscheinlichen Fall, dass er was taugt? Soll ich so Schleichwerbung als meine Meinung verkaufen, wie es bei Fashion-Bloggern gang und gäbe ist? Was die Damen so tragen ist immer toll, Hauptsache ein bezahlter Link lässt sich in dem Artikel unterbringen. Diese jungen Damen wechseln ihre Garderobe so wie ich meine Unterwäsche, nur dass ich sie zwischendurch auch mal waschen muss.
Wenn also ein Verlag Blogger dafür bezahlt, seine Spiele positiv vorzustellen, soll ich dann noch dessen Spiele ohne Bezahlung besprechen? Naheliegend wäre natürlich dann ein Verriss, wenn sich's lohnt. Jetzt könnten Sie mir blanken Neid unterstellen … weshalb ich solche Spiele hier im Blog nicht mal verreiße. Ich ignoriere diese Spiele und vielleicht auch bald den Verlag. Sind diese Verlage eher daran interessiert, Lobhudeleien von irgendwem zu erkaufen, als die Meinung von einem erfahrenen Rezensenten?
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