Eigentlich wollte ich „Das Ende …“ irgendwann zu Ende bringen: Das dicke Ende muss ja mal kommen. Was ich immer noch an jedem Monatsende schreibe, war zunächst nur als Füller für die Saure-Gurken-Zeit ab Juni eines jeden Jahres gedacht. Die Jury hat gesprochen, Neuheiten sind noch nicht in Sicht. Da macht sich ein bisschen Schmonz ganz gut. Aber schon „Das Ende aller Vorbestellungen“ im September 2009 entpuppte sich schnell als Selbstläufer. Jedes Jahr kann ich jetzt auf dieses Posting verweisen, wenn es wieder darum geht, welche Spiele man unbedingt vorbestellen oder per Crowdfundig backen oder schmieden muss. Meine Antwort: … natürlich keins! So ging's mit dem Ende dann doch immer weiter, die Themen gingen mir nie aus. Außerdem gibt’s in dem Sinne keine Saure-Gurken-Zeit mehr, jedenfalls nicht für mich. Es befinden sich noch immer einige Spiele im Stapel der ungespielten Spiele. Da ist noch einiges zu tun.
Aber darum geht’s hier gar nicht. Das Ende feiert heute Jubiläum. 50x "Das Ende ..." seit Juni 2009. 50x Schmonz, manchmal mit netten, öfter mit bösen Kommentaren. Eigentlich hätte ich aktuell über „Das Ende ... von STEAM NOIR:REVOLUTION“ schreiben können. Ist es wieder so ein Fall von übereilter Veröffentlichung per Crowdfunding, weil das Risiko ja nicht mehr der verlegende Autor, sondern die Käufer tragen? Alles liefe mal wieder auf „Das Ende aller Vorbestellungen“ hinaus. Ich bin nicht mal froh, dass ich es nicht gekauft habe. Mir ist das Spiel total egal. Wenn's gut wäre, gäbe es bestimmt noch eine (meistens sogar verbesserte) Neuauflage. Wenn's nur ein Nischenspiel ist, dann hat es sich ja mit dieser ersten Auflage sowieso erledigt, denn meine Nischen sind bereits übervoll.
Da schreibe ich doch lieber über das Jubiläum von „Das Ende …“ Normalerweise vergesse ich so etwas, weil ich nur ganz privat an Jubiläen denke. Also gab's hier auch nix über das 50., nicht über das 100. Montagsspielen. Zum 200. Montagsspielen hab' ich dann ausnahmsweise mal erwähnt, womit beim Montagsspielen Schluss ist. Und weder den ersten noch den fünften Geburtstag von .:Doppel:Spiel:Kritik:. habe ich gefeiert, zumal diese Seite „nur“ der Nachfolger vom Montagsspielen ist, und ich ansonsten bei Fairplay schreibe, deren 100. Ausgabe auch nicht wirklich gefeiert wurde. Erst am 03.01.2015 gibt’s hier vielleicht etwas zu feiern. Dann blogge ich 10 Jahre, was ich bis dahin aber bestimmt schon längst wieder vergessen habe. Ob es dann noch „Das Ende“ geben wird? Wer weiß.
"Das Ende aller Voreiligkeit" oder "Das Ende aller Oberflächlichkeit" oder das "Ende allen Nach-Plapperns, was andere schreiben, man sich selbst aber gar nicht (mehr?) die Mühe machen möchte herauszufinden, ob die anderen unrecht mit ihrem Urteil nach nur einer Partie haben könnten" - das wären doch Themen für die nächsten 50 Enden, oder? Wobei das letzte Thema eigentlich schon im ersten enthalten ist und beide sich nur unter dem zweiten verstecken. Dann vielleicht lieber: "Das Ende allen Kommentierens!"
AntwortenLöschenGerhard Junker
PS: Ach, und das "Ende aller Ironie" wäre bereits angebrochen, wenn nicht das Unvermeidliche noch kommen würde. Also: ;-)
Ja dann ... Mit der verschriftlichten Ironie ist das allerdings immer so eine Sache. Da fehlt dann ja immer ein wesentlicher Aspekt des Ausdrucks. Leider ist beim Thema Crowdfunding ja mittlerweile eine extreme Dünnhäutigkeit gegeben, weil kein Verlag zwischen Autor und Konsument als Puffer mehr vorhanden ist. Wer mit so viel Herzblut sein "Kind" in die Welt entlässt, für den ist jedwede Kritik offensichtlich schmerzhaft.
AntwortenLöschenSchmerzhaft nicht, eher ärgerlich. Um mich aber nicht nur hinter vorgehaltener Ironie zu verstecken:
AntwortenLöschenMit destruktiver Spielweise - und Kritik - lässt sich jedem Spiel der Spielspaß austreiben. Ist SN: Revolution deswegen "broken", nur weil alle Spieler destruktiv spielen und der Kaiser angeblich immer "gewinnt"? Nein, ist es nicht! Es macht dann eben keinem Spaß, ja! Als oberflächlich sehe ich es an, wenn man (anderswo) ein Spiel möglichst als Erster zerreißen möchte: nach nur einem Spieleabend, in nur einer Spielrunde, bei nur einer Spieleranzahl.
Und das hat mit Crowdfunding allein nichts zu tun. Es werden ja auch Spiele von etablierten Verlagen in den Foren dieser Spielewelt voreilig verrissen. Die betroffenen Autoren, Redakteure und Verleger reagieren darauf ganz bestimmt nicht mehr oder weniger dünnhäutig wie der Autor eines "Crowdfunding-Spiels". Und: "extreme Dünnhäutigkeit" kann ich nirgendwo ausmachen; an "viel Herzblut" ist nichts Schlechtes, genauso ist an fundierter Kritik grundsätzlich nichts auszusetzen. - Oder hat etwa "Das Ende aller Kritik an den Kritikern" schon begonnen? - Und jetzt strenge ich mich mal ganz doll an, dass der schriftliche Ausdruck möglichst nahe meinem verschmitzten Gesichtsausdruck kommt ...