Donald X. Vaccarino: DOMINION – BLÜTEZEIT für 2 bis 4 Personen bei Hans im Glück 2010
Neue Karten … neues … Sie wissen schon was. Auf diese einfache Formel lässt sich noch jede neue DOMINION-Erweiterung bringen. Zwei ganz besondere Karten sind dieses Mal dabei: Kolonien bringen 10 Siegpunkte und kosten 11 Gold. Platin ist 5 Gold wert und kostet sagenhafte 9 Gold. Da weiß man gleich, was auf einen zukommt. Viel! In jeder Blütezeit geht es aufwärts.
Ersteinschätzung: Viel hilft bekanntlich viel, und ganz besonders in der BLÜTEZEIT. Die Karten sind fast allesamt teuer, bringen aber auch viel. In der BLÜTZEIT greift alles immer komplexer ineinander, wirkt kompakter, dichter und intensiver. Wir spielen gleich zwei vorgegebene Decks zusammen mit Karten aus der INTRIGE. Beide Partien dauern recht lange, auf jeden Fall länger als sonst, mal abgesehen von aufwendigen Partien mit den ALCHEMISTEN.
Die Aktionskarten sind uns in diesen beiden ersten Partien ein bisschen fremd, wir wissen so recht nicht, wie sie am besten zu kombinieren sind. Wir spielen uns irgendwie tot. Unsere Decks werden dicker und dicker. Hilft viel tatsächlich viel? In so manchem unserer Züge ist einfach nix drin. Zu viele Aktions- und auch Siegpunktkarten verstopfen die Decks, behindern den Spielfluss. Zu früh Siegpunkte gekauft? Auch. Haupthindernis sind aber die vielen neuen und viel zu attraktiven Aktionskarten. Wir lassen uns von ihnen verführen, statt wie üblich auch Geld zu sammeln.
Längere Zeit verspürte ich eine gewisse Unlust BLÜTEZEIT zu spielen. Wenn viel viel hilft, wird es mir zu unspannend. Das war auch immer bei Entwicklungsspielen am Computer so. Wenn's zu inflationär zuging und deshalb für mich zu unübersichtlich wurde, habe ich schnell die Lust verloren. Am Computer spiele ich deshalb auch gar nicht mehr. DOMINION ist mir auch fast schon zu unübersichtlich geworden. Lieber habe ich schlanke Decks, knappe Ressourcen ohne viel Schnickschnack. BLÜTEZEIT verspricht genau das Gegenteil. Und doch, BLÜTEZEIT gefällt mir, ich bin wieder angefixt. DOMINION ist einfach ein verdammt gutes Spiel, als dass ich es links liegen lassen kann. Die beiden anderen sind übrigens derselben Meinung.
Gewinner: In „All along the watchtower“ flutscht es für mich anfangs richtig gut. Ich fühle mich als sicherer Sieger, als ich das Spiel beende. Aus, finito, der dritte Stapel Aktionskarten ist nun leer. Was für eine Enttäuschung: Herbert gewinnt mit 58 Punkten. Wir anderen haben 53 und 29 Punkte.
Bei „Glücksritter“ kommt mein Deck aus Königshof und Kupferschmied bald ins Stocken. Ich fühle mich abgeschlagen, weil mein Deck wegen der vielen Siegpunkte kein Tempo aufnehmen kann. Ich sehne mich nach dem Ende, denn das Leben als Glücksritter, den Zufällen der Kartenhand ausgeliefert, wird mir bald zu mühsam. Meine Felle gehen langsam aber sicher schwimmen … Und am Ende bin ich der größte Glücksritter, wenn auch knapp mit 76 zu 74 zu 74 Punkten. Ende gut, alles gut.
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