Donnerstag, 16. Juni 2011

Rezension: Die Burgen von Burgund

Stefan Feld: DIE BURGEN VON BURGUND für 2 - 4 Personen, Alea Spiele 2010

Thema
Burgen? Ja, wenn auch wenige. Burgund? Eher nicht, außer es gäbe dort viele Grüntöne und Gelb wäre dort Hellgrün. Es ist ein Entwicklungsspiel, bei dem es ums perfekte Zusammenspiel verschiedenster Sechsecke geht. Das Thema ist dabei eigentlich nebensächlich, Hauptsache es klingt gut. Auch international.

Optik
Welches Rot kommt aus Burgund? Und welches Grün? Die Schachtel ist in ihrer Farbgestaltung kräftig, alles andere eher schwach. Die Pastelltöne vom Spielmaterial drängen sich nicht gerade in den Vordergrund. Wie sollen sie auch, wenn die ganze Farbe schon für die Schachtel draufgegangen ist. Ist aber eigentlich auch gar nicht nötig, so bleibt es übersichtlich.

Mechanik
Stopp! Bevor das Spiel los geht und ganz am Ende muss hart gearbeitet werden. Beim Aufbauen und beim Abräumen, immer wird sortiert. Auch während des Spiels, der Spaß macht Arbeit. Und was man alles wissen sollte: DIE BURGEN VON BURGUND ist komplex, was die Wirkungen der Sechsecke und der ausgewählten Aktionen angeht. Und was was bewirkt, was Kettenreaktionen auslöst oder einfach gut miteinander harmoniert, sollte man wissen. Noch mehr Details? Klar, das Spiel ist von Stefan Feld und damit ein ganz besonderer Leckerbissen, manchmal auch eine Qual. Upps, jetzt bin ich ja schon beim ...

Fazit
Wer nicht geübt ist, wird so manche Stunde spielen. DIE BURGEN VON BURGUND dauert, man kann so viel bedenken. Muss man auch. Das wird dem Einen oder Anderen zu anstrengend … bei der Spieldauer dann sowieso. Aber es kann auch herausfordernd sein. Es ist eine Frage des eigenen Anspruchs, ob man wirklich alles bis ins letzte Detail durchrechnet.
Baut man Gebäude und pflastert mit Kettenreaktionen ruckzuck seine Landschaft zu? Setzt man auf Seefahrt, um Geld zu scheffeln und Startspieler zu bleiben? Oder sammelt man Haustiere, die sofort und nicht nur mittelbar Punkte bringen? Apropos Punkte: Es gibt inflationär viele Punkte – so etwas schult die Addition ungemein.

Ranking
Unter Vielspielern rangiert DIE BURGEN VON BURGUND ganz oben, es liegt ziemlich genau auf deren Wellenlänge. Für alle anderen wird es wegen der vielen Rechnerei und des umständlichen Handlings, der komplexen Wechselwirkungen eher ein Einmal-Spiel bleiben. Man spielt es einmal und dann nie wieder. Der Jury ist es immerhin eine Empfehlung wert. Auf meiner Postkarte an den Deutschen Spielepreis ist für DIE BURGEN VON BURGUND die letzte Zeile reserviert. Wäre es weniger Arbeit, weniger zeitaufwändig, wäre es mir eine Zeile viel weiter oben wert.

3 Kommentare:

  1. BUBU sei herausragend für Vielspieler, schreibst Du. Also müsste es doch auch für Dich supergut sein, oder? Dann würde mich schon interessieren, welche vier Spiele in dieser Saison für Dich noch besser sind.

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  2. Über "Geht gut" kommt nur "Geht immer", was bedeutet, dass ich das Spiel auch noch in der nächsten Saison spielen würde. Und das weiß ich bei DIE BURGEN VON BURGUND noch nicht.

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  3. Eines will ich dir doch verraten:
    Strasbourg, ebenfalls von Stefan Feld, allerdings bisher nur 1x gespielt

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