Michael Tummelhofer: PANTHEON für 2 bis 4 Personen, Hans im Glück 2011
Ist es ein religiöses Spiel, weil es um richtige und halbe Götter geht? Ist es ein zivilisiertes Spiel, weil es rund ums Mittelmeer spielt? Ist es ein gutes Spiel, weil es von Tummelhofer ist? Oder ist es nur ein furchtbar ungerechtes Spiel? Viele Fragen, aber nur eine Antwort: Ja – mit einem fetten Ausrufezeichen.
Ersteinschätzung: Ich bin in dieser Partie Anfänger und erstmal geschockt. Tausend und ein unterschiedliches Plättchen, diverse Karten und ein großer Aufwand, das Spiel ans Spielen zu bekommen. So etwas ist für mich ganz und gar nicht elegant.
Nachdem wir endlich angefangen hatten und ich tausend und einmal „Füße vom Tisch“ zu hören bekam, hatte ich mich für eine sehr naheliegende Strategie entschieden: Ich mache auf Füße! Wer Füße hat, flitzt übers Brett, sammelt Extrapunkte und baut Säulen. Viele Säulen, noch mehr Punkte. Das war mir sofort klar, das war einfach und naheliegend. Recht zügig hatte ich dann sogar drei Extra-Füße, mit denen ich drei Felder zurücklegen konnte, ohne dafür Karten bezahlen zu müssen. Und diese Füße hatte ich auch immer zur Verfügung, wenn die anderen „Bewegung“ als Aktion wählten. Mit meinen Extra-Füßen bin ich ein ganz fixer.
Das mit meinen Füßen hatte sogar noch einen Nebeneffekt, den ich so gar nicht auf dem Schirm hatte. Wer viele Füße hat, entscheidet auch über das Rundenende. Das ist eine prima Sache. Für meine Mitspieler nicht so, denn die müssen besonders gegen Ende öfter in die Röhre schauen. Statt erstmal Karten nachzuziehen oder Götter einzusammeln, mussten sie mir zuschauen, wie ich auf einen Schlag die letzten Beuteplättchen einsammle und damit die Runde beende, bevor sie für die anderen so richtig beginnt.
Gewinner: Klar, dass ich gewinne – haushoch und noch höher. Das Glück ist halt mit den Anfängern. Schon zur ersten Wertung hatte ich satte acht Säulen auf dem Brett, macht 8x3 Punkte.
Ich könnte jetzt den Gregor geben, der alle Spiele gut findet, die er gewinnt, außer einem wie dieses hier. Er würde sich fremdgesteuert, den Machenschaften der Mitspieler zu sehr ausgeliefert fühlen. Ich liebe solche einseitigen, unfairen und auch grausamen Spiele. Ich stehe ja auch auf der Gewinnerseite. Mit 121 Punkten hänge ich meine beiden Mitspieler (50 und 44 Punkte) locker ab. Bin gespannt, wie es mir ergehen wird, wenn ich so abgemeiert werde. Dann ist PANTHEON doch einseitig, unfair und grausam. Emotionen gibt es frei Haus.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Nur noch einen (kurzen, längeren, langen) Augenblick, dann schalte ich Ihren Kommentar (bestimmt, vielleicht, nie) frei.
Gänzlich anonyme Kommentare veröffentliche ich nicht.