ursprüngliche Schachtel |
Man baut sich aus 10 Aktions-, aus Geld- und Siegpunktkarten ein eigenes Deck auf, Runde für Runde kauft man Karten dazu. Welche Karten funktionieren gut miteinander? Welche sind eher hinderlich und mit welchen kann man die Gegner schädigen? Oder ist höherwertiges Geld nicht die bessere Wahl? Fünf Karten darf man nur auf der Hand halten, da will wohl erwogen werden, welche Karten man ins eigene Deck nimmt. Siegpunktkarten entscheiden über Sieg oder Niederlage, nehmen aber auch Platz in Anspruch. Aus nur fünf Karten auf der Hand muss man das Beste heraus holen. Die Karten werden entweder ausgespielt oder abgelegt, dann werden fünf Karten nachgezogen. Das funktioniert alles perfekt. Erst Aktionskarte(n) spielen, dann kaufen, schließlich ablegen und wieder nachziehen.
Wer baut das optimale Blatt auf? Einer Weisheit muss man sich stellen. Mein Sohn hat sie mir nach drei siegreichen Partien verkündet: „Geld regiert die Welt!“ Daran gibt es auch bei DOMINION wenig zu deuteln. Wer viele hohe Geldkarten im Deck hat, kommt schneller an die Karten mit den Siegpunkten. Wer sich zu sehr mit Aktionskarten beschäftigt, hat oft das Nachsehen. Trotzdem juckt es mich immer in den Fingern, gegen die Geldstrategie zu spielen. Das bleibt eine Herausforderung.
Jeder spielt zwar mehr oder minder nur für sich, aber es entstehen doch eine gewisse Spannung und Dynamik. Im Grunde ist DOMINION ein Wettlauf. Gerade wenn die wertvolleren Siegpunktkarten schnell gekauft werden, merkt man das deutlich. Sogar überdeutlich, wenn man noch nicht genug hohe Geldkarten im eigenen Deck hat. Tempoverlust holt man nicht wieder auf. Was soll man nur mit Kupfergeld oder Anwesen machen? Erstere sind nur eine Geldeinheit wert, letztere nur einen Siegpunkt. Irgendwie stören die sehr ...
Wer verliert, hofft auf eine Revanche. DOMINION ist dazu gut geeignet, denn das Spiel ist ruckzuck zu spielen, so man die Karten kennt. Was man sonst noch durch dieses Spiel lernt? Mischen, mischen, mischen ... darum kommt man nicht herum. Schnell genug liegt das komplette Deck wieder auf dem Ablagestapel. Durch das viele Mischen leiden die Karten, die schwarzen Ränder nutzen sich stark ab. Ich hätte da noch die Kartenschutzhüllen, viele sogar ... ach nein, ich bin ja nicht mehr süchtig. Und wenn ich das Spiel so weit verschlissen habe, gebe ich gerne Geld für ein neues Exemplar aus. Ist ja in der Summe viel weniger, als ich in MAGIC investiert habe. Und es macht mir wirklich nix aus, dass die Karten leiden, sie sind ja alle gleich häufig.
Allerdings rechne ich bald mit Boosterpacks. Der erste 10er-Satz kommt bestimmt bei der Spielbox heraus. Was ich noch erwarte: Eine Flut neuer Karten, wozu Hans im Glück einem Wettbewerb starten wird. Die besten Einsendungen werden dann als Erweiterung verkauft. Noch erwarte ich das allerdings nicht sehr sehnsüchtig. Ich bin mit den ersten 500 Karten bestens zufrieden.
Wolfgang Friebe
DOMINION für 2 bis 4 Personen von Donald X. Vaccarino, Hans im Glück 2008
p.s.: Auf Hiespielchen werden bereits Ideen gesammel. Die Karte Inflation hilft vielleicht gegen die Geld-regiert-die-Welt-Strategie.
p.p.s.: Und Hans-im-Glück erklärt bereits die Modalitäten für selbst gestaltete Karten und weist darauf hin, dass der Autor sich bereits viele Gedanken über neue Karten gemacht hat.
p.p.p.s.: Und zu Nürnberg gibt es ein neues Cover. Das alte gefiel mir eh' nicht so gut, irgendwie düster und eher amerikanisch gestaltet. Das neue ist schön märchenhaft, aber auch ein bisschen kitschig. Trifft aber deutlich besser den hiesigen Geschmack. Alle Sammler von unausgezeichneten Schachtel sollten sich beeilen und sich die alte Ausgabe sichern. Wer weiß schon, welche Auszeichnung sonst das Cover verunstalten werden. Es gibt da so einen großen roten Pöppel ... Den à la carte Preis der Fairplay hat das Spiel so gut wie sicher in der Tasche.
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