Dienstag, 15. März 2016

Rezension: 7 Wonders Duel von Repos/Asmodee

Antoine Bauza und Bruno Cathala: 7 WONDERS DUEL mit Illustration von Miguel Coimbra und Entwicklung durch die „Sombrero-tragenden Belgier“ alias Cédrik Caumont & Thomas Provoost für 2 Personen bei Repos 2015, Vertrieb bei Asmodee

Drafting auch zu zweit

Dass alles beim Alten bleibt, ist klar. Fast alles! Warum sollten die Entwickler auch wesentliche Elemente von 7 WONDERS über Bord werfen? Es geht immer noch um den Aufbau einer Zivilisation, um Gebäude und Weltwunder. Und die Weitergabe von Karten!? Zu zweit ist es sinnlos, wie im großen Spiel (für bis zu sieben Mitspieler) Karten reihum weiter zu reichen. Stattdessen … Tadaah! … werden die Karten für die drei Zeitalter schuppig übereinander teils verdeckt, teils offen ausgelegt. Nur Karten, auf denen keine anderen Karten liegen, dürfen aufgenommen werden. Daraus entstehen gewisse Zwänge und eben auch eine gehörige Portion Glück beim Nehmen einer verdeckten Karte.

Das ist schon ein verdammt eleganter Mechanismus, dieselben, wenn nicht sogar noch größere, Qualen bei der Auswahl der „richtigen“ Karte zu verspüren wie beim Kartenweiterreichen mit mehr Spielern. Da wird die Kartenwahl wirklich zu einem Duell, wobei der Unterlegene manchmal auch arg gebeutelt wird. Wenn die Karten für den einen Duellanten richtig liegen, liegen sie für den Gegenspieler dann richtig mies … Eben doch nur Glück?! Doch, doch, aber wäre alles wirklich planbar, könnte man sich auch mit SCHACH duellieren.

Und sonst noch? Statt mit zivilen Mitteln über Siegpunkte zu gewinnen, gibt es jetzt auch zwei weitere Möglichkeiten: Krieg und Forschung&Fortschritt. Dieser Gegensatz könnte nicht größer sein. Ob wir Menschen wohl jemals einen Konflikt nur mit Mitteln der Wissenschaft beilegen würden? Na wenigstens ist es jetzt bei 7 WONDERS DUEL eine schöne Option, grüne Karten zu sammeln, um dann mit sechs unterschiedlichen Forschungssymbolen sofort zu gewinnen.


Natürlich geht es mit dem Militär wesentlich direkter zu. Immer, wenn auf einer Karte oder einem Weltwunder ein oder mehrere Schilde abgebildet sind, zieht man den Konfliktmarker entsprechend viele Felder in Richtung der gegnerischen Hauptstadt. Da muss dann der Gegner zwangsweise gegen halten, wenn er nicht verlieren will. Das ist dann der Fall, wenn die militärische Überlegenheit so groß ist, dass der Konfliktmarker die Hauptstadt erreicht.


Da könnte man sich denken, dass der militärische Sieg einfach wäre. Glaub' ich nicht, denn die Lage der Karten und damit die Zugriffsmöglichkeiten sind entscheidend. Wer kann sich immer die fetten Schild-Karten greifen, zumal das Geld oft genug sehr knapp wird, wenn man zu sehr aufs Militär setzt. Da kann man immer noch ein Feld vor der gegnerischen Hauptstadt scheitern und der Gegner mit einem zivilen Sieg brillieren. Ich könnte versucht sein, mir das nächste Mal auf leisen Sohlen den Weg von Wissenschaft&Fortschritt zu gehen.


Ja, probieren Sie es. Unbedingt! Selten habe ich mich auf so vielen Ebenen von einem Zwei-Personen-Spiel so gut unterhalten gefühlt. Ich kann planen! Ich kann hoffen! Ich kann mich ärgern oder auch darüber freuen, den Gegner in Grund und Boden zu spielen – so die Karten passend liegen! Und auch die umfangreiche Regel ist überwindbar, besonders wenn man den großen Bruder noch halbwegs auf dem Schirm hat. Im Spiel selbst ist alles selbsterklärend und stimmig. Egal, ob man gewinnt oder verliert: Jede Partie schürt die Emotionen, so oder so ...

Im Übrigen ist nur die Seite echt, in der das Logo auf den Bildern zum Logo oben auf der Seite passt. Droidzone.xyz und alle anderen Seiten haben sämtlichen Inhalt von meiner Seite gestohlen.

ist echt!

1 Kommentar:

  1. Das klingt definitiv nach einem Spiel, dass wir zu zweit gebrauchen könnten. Denn wir spielen viel zu zweit und wirklich gute Titel für zwei Spieler sind ja nicht sooo häufig zu finden. Ich denke das kommt mal auf meine Liste :)

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