Das ist ja so was von offensichtlich: Das knuffig bunte cartoonige Cover spiegelt so gar nicht das Spielgeschehen wider. Da ist ja tatsächlich Tiefe im Spiel. Jetzt aber erst hübsch der Reihe nach, schließlich hat jeder von uns ein festes Ziel vor Augen. Als Erster alle seine Häuser, Mauern, Brunnen und Palasse in den verschiedenen Burgen unterzubringen. In diesem Wettrennen ganz ohne Wertungsleiste hat die Brandsche Burgenbauordnung-BBbO eine ganze Menge mitzureden. Erstens regeln die beiden angrenzenden Wappen, welche Farben die vier Karten für die Baugenehmigung haben müssen. Zweites regelt die BbbO, was dort gebaut werden darf.
Die Bauplätze sind sowieso markiert, manchmal kann man auf den Grundstücken noch Boni abgreifen. Boni erleichtern weiteres Bauen. Frühe Brunnenbauer werden mit mehr Extrakarten belohnt. Nur in der zentralen Hauptburg gibt’s keine besonderen Beschränkungen, alle Bauwerke außer Brunnen dürfen dort in beliebiger Anzahl gebaut werden. Dort ist immer Platz, selbst wenn in den kleineren Burgen schon alle Bauplätze belegt sind. Kostet allerdings auch mehr Karten.
Überhaupt sind die Karten und Joker das A und O des Spiels, die BBbO koppelt daran das Bauen. Jede Burg hat zwei benachbarte Wappen und Karten dieser Farben in beliebiger Kombination müssen abgegeben werden, wenn man dort bauen will. Joker sind dabei natürlich von Vorteil, auch ein geübtes Auge wegen der Farbe und Verbindungswege. Noch mehr Details gewünscht? Gibt noch ein paar, aber die kriegt man schnell genug drauf. Ist ja kein vollverschnörkeltes Spiel.
Ersteinschätzung: Wie heißt das alte Volkslied noch? ZUG UM ZUG INS BURGENLAND! Der Rhythmus erinnert schon stark an das Eisenbahnspiel. Karten nehmen oder Strecken legen – äh – Burgen bebauen … BURGENLAND hat aber vordergründig mehr Optionen, irgendwo – wenn noch Bauplätze vorhanden sind – lässt sich meistens bauen, so man denn genügend Karten hat.
Vor der Partie hab‘ ich noch groß getönt, dass es ja so viel Schwierigkeiten nicht machen wird, die Farben der Nachbarwappen auch über längere Wegeverbindungen im Auge zu behalten. Ja flötepiepen, ausgerechnet mir unterlaufen Fehler, spiele nicht stringent und lasse die Häuser erst mal außer Acht, setze stattdessen auf Brunnen. Dumm, denn die Häuser sind irgendwie am schwierigsten unterzubringen, dürfen nur dann gebaut werden, wenn pro Haus eine Mauer in der Burg steht. Leider sind die Bauplätze knapp, und wenn schon ein Palas in der Burg steht, ist meistens nur ein Bauplatz für ein Haus übrig. Es sei denn, man behilft sich mit einem Bonusplättchen.
Gewinner: Astrid macht das Rennen, sie hat das mit den Häusern noch im Kopf … Dass man sie möglichst schnell unterbringen sollte. Und dabei nutzt Astrid jede Chance, hat die passenden Karten oder Bonuschips immer schon auf der Hand. Wir hatten BURGENLAND schon beim 242. Montagsspielen, mit Jürgen aber ohne Michael gespielt. Das hatte ich völlig verdrängt. Und heute haben wir beiden Herren zwei bzw. vier Bauwerke übrig. Schmach und Schande über uns … Beim 241. Montagsspielen gewinnt Jürgen, Astrid und ich sind zu langsam. Überhaupt das Endspiel! Man kann sich nicht erlauben, zu oft zwei Karten nachzuziehen, wenn die anderen schon Zug um Zug, Schlag auf Schlag ihre letzten Bauwerke errichten. Nur leider habe ich diese Phase nicht rechtzeitig erkannt, besonders natürlich, weil ich noch sooo viele Gebäude hinter dem Sichtschirm liegen und an das nahe Ende noch gar keinen Gedanken verschwendet hatte.
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