Im Oktober fallen Weihnachten, Ostern und Geburtstag auf dieselben vier Tage. Wenn in Essen sich die Tore der Essener Gruga öffnen, beginnen wieder die schönsten Tage im Leben eines Spielers. Die Internationalen Spieletage sind nicht nur für mich der Höhepunkt des Spielejahres. Und die letzten Jahre hatte ich so allerhand gute Vorsätze für die Messe. Was ich alles schon nicht mehr kaufen wollte: Keine Schnäppchen, keine Spontankäufe, keine Vorbestellungen, keine Erstauflagen.
Bei den Schnäppchen bin ich letztes Jahr mehr als schwach geworden. Die Heidelberger hatten ja auch ein paar wirklich gute Angebote. Und was habe ich davon gespielt? Sie wissen es, ich weiß es … Und bereue ich die Einkäufe? Wenn ich ganz ehrlich bin, eher nicht. Nur mein Kopf sträubt sich gegen das gute Gefühl, günstig eingekauft zu haben: „Du hast doch wirklich genug gute Spiele.“ Klar, habe ich, aber dem Schnappreflex zu widerstehen, fällt mir schon schwer. Ich glaube, ich nehm' dieses Mal gar kein Geld nach Essen mit, auch keine EC-Karte. So komme ich erst gar nicht in Versuchung. Pustekuchen! Wofür all die guten Vorsätze, sich zurück zu halten, wenn die Spiele des Vorjahres für kleine Kasse verramscht werden.
Nur eines ist ganz sicher. Bis auf das Spiel von Richard Breese habe ich dieses Jahr keine einzige Vorbestellung getätigt. Die Katze im Sack brauche ich mir wirklich nicht zu kaufen. Obwohl, um ehrlich zu sein, bei der Katze der Spieleschmiede bin ich doch schwach geworden. Das muss aber jetzt reichen, alles andere überlege ich mir vor Ort in Essen. Deshalb lege ich für die kommende Messe alle meine guten Vorsätze auf Eis. Nur einen nicht: Ich muss nicht auf Teufel komm 'raus die Raritäten der Messe finden und kaufen. Was rar und gut ist, kommt sowieso und meistens sogar besser wieder. Und was als Rarität gehandelt wird, sich aber als schlecht entpuppt, brauchen Sie und ich sowieso nicht. Also nur die Ruhe … entspannen … kein Stress …
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